AboAbonnieren

„Win-win-Situation“Bestatter will Gemeindezentrum in Gummersbacher Ort Steinenbrück kaufen

Lesezeit 3 Minuten
Gemeindehaus Steinenbrück, ev. Gemeindehaus

Das Gemeindezentrum Steinenbrück soll stundenweise auch künftig von der Kirche genutzt werden können.

Am Dienstagabend waren die Pläne von Bestatter Jürgen Körfer Thema im Gummersbacher Ausschuss für Stadtentwicklung.

Das evangelische Gemeindezentrum in Gummersbach-Steinenbrück will der Bestatter Jürgen Körfer kaufen und fortan für sein Unternehmen nutzen. Läuft alles wie geplant, hätte das für die Kirchengemeinde den Charme, dass sie ihre Gottesdienste weiter in Steinenbrück abhalten kann und nicht, wie zunächst befürchtet, in die Innenstadt muss. „Eine Win-win-Situation also“, wie Jürgen Körfer sagt.

Am Dienstagabend waren die Pläne Thema im Ausschuss für Stadtentwicklung. Hintergrund ist der rechtskräftige geltende Bebauungsplan Nr. 281 „Gummersbach – Steinenbrück“, der das betreffende Grundstück aktuell als Fläche für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „Kirchen und kirchlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen“ festsetzt.

Die Art der Nutzung muss im Bebauungsplan geändert werden

Um ein Bestattungshaus und Wohnen dort genehmigen zu können, muss die Art der Nutzung im Bebauungsplan geändert werden. Für die Politik gibt es keine Probleme, sie nahm das Vorhaben einstimmig zur Kenntnis und beauftragte die Verwaltung, die weiteren Schritte einzuleiten.

Körfer will, wie er sagt, in dem Gebäude einen Trauer- bzw. Abschiedsraum unterbringen. Ein Angebot, das er an der Brückenstraße bis dato nicht machen kann. Im großen Gemeindesaal sollen Trauerfeiern abgehalten werden. „Das ist aller sehr hell und sehr freundlich, das kann ich mir da sehr gut vorstellen“, sagt der Gummersbacher. Auch könnte man die Immobilie für ein Kaffeetrinken nach der Beisetzung nutzen.

Steinenbrück: Schon seit Jahren Interesse am Gemeindezentrum

Wie Körfer im Gespräch mit dieser Zeitung weiter berichtet, hatte er schon vor Jahren Interesse an der Immobilie bekundet. „Da wollte das Presbyterium aber noch nicht. Für mich war das dann vom Tisch, doch dann hat man mich angerufen, ob ich noch Interesse hätte“, schildert Körfer den Werdegang.

Gummersbachs Technischer Beigeordneter Jürgen Hefner berichtet im Stadtentwicklungsausschuss, dass die Kirchengemeinde und der Unternehmer sich handelseinig geworden seien. Nach den jetzigen Planungen müsse das Gemeindezentrum außen überhaupt nicht und innen nur in wenigen Bereichen umgebaut werden für die künftige Nutzung. So wird der Bestatter einen Kühlbereich bauen müssen.

Hefner erläuterte, dass die Kirchengemeinde ihre Räume auch künftig noch stundenweise nutzen könne. Der Jugendtreff, so die Informationen des Baudezernenten, sollen demnächst in die demnächst frei werdenden Kita-Räume an der katholischen Kirche an der Bickenbachstraße umziehen. Diese werden frei, weil, wie berichtet, in der Nachbarschaft der früheren Hauptschule eine neue Kita errichtet wird, die bereits im Bau ist. Im Ausschuss geäußerte Sorgen, dass es zu Problemen kommen könnte, weil in direkter Nachbarschaft ein Bolzplatz ist, von dem Lärm ausgehe, wurden von der Verwaltung nicht geteilt.

Jürgen Körfer wartet jetzt darauf, dass das Verfahren seinen Gang nimmt und der Rat sein finales Okay gibt. Erst dann werde der Kaufvertrag zum Tragen kommen, wie er dieser Zeitung am Mittwoch sagte.