Fälle im OberbergischenTrotz Impfung im Seniorenheim angesteckt
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Oberberg – Sie waren zum Teil vollständig geimpft und infizierten sich trotzdem: In den vergangenen Wochen kam es im Oberbergischen Kreis zu mehreren Corona-Ausbrüchen in Seniorenheimen. Ende April wurde etwa ein Ausbruchsgeschehen im „Haus Siebenbürgen“ in Wiehl-Drabenderhöhe bekannt, wo die PCR-Tests von 13 Bewohnerinnen und Bewohnern und zwei Mitarbeitenden positiv ausfielen. Wie der Oberbergische Kreis mitteilt, sei der Großteil der betroffenen Senioren bereits zwei Mal geimpft gewesen, eine Person hatte eine Impfdosis erhalten, zwei Menschen waren nicht geimpft. Auch die infizierten Mitarbeitenden hatten keine Impfung erhalten.
Nur leichte Symptome
Auffällig: Die bereits geimpften Personen zeigen nach Auskunft des Oberbergischen Kreises nur leichte Symptome. Zwei Menschen ohne Impfschutz seien hingegen schwerer erkrankt. Ähnlich zeigt es sich bei zwei Ausbrüchen in Seniorenheimen in Radevormwald und einem in Lindlar, wo ebenfalls Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende positiv auf Corona getestet wurden. Kaja Elvermann, Leiterin des Gesundheitsamtes des Oberbergischen Kreises sagt: „Wir sehen an diesen Beispielen, dass die Impfung genau das tut, was sie soll: Die Menschen vor einem schweren Krankheitsverlauf bewahren.“
Nach ersten Untersuchungen zeigte sich bei allen positiv Getesteten die britische Virusvariante B.1.1.7. „Wir lassen die entnommenen Proben weiterhin untersuchen, um so eventuell rausfinden zu können, wie sich das Virus in den Einrichtungen genau verbreitet hat.“ Letzten Endes sei es aber wenig hilfreich, die „Henne oder Ei“-Frage zu stellen. „Wir stellen immer wieder fest, dass das Virus auch von außerhalb in die Heime und Einrichtungen getragen wird“, sagt Elvermann. Trotz regelmäßiger Tests lasse sich so etwas schwer vermeiden. „Es kann auch sein, dass die Situation für das Personal im Pausen- oder Umkleideraum ungünstig ist, oder die Bewohnerinnen und Bewohner doch gemeinsam rauchen - obwohl das nicht so sein sollte.“
Was man da tun kann? „Wir fahren in solchen Fällen in die Einrichtungen und sehen uns an, ob man die Hygiene-Regelungen noch einmal verschärfen kann“, sagt Elvermann. „Meistens sind die aber bereits sehr streng. In den Einrichtungen ist man schon übervorsichtig.“ Manchmal lasse sich aber die Belüftungssituation noch optimieren. In der Allgemeinverfügung des Oberbergischen Kreises sei bereits vermerkt, dass Beschäftigte von Pflege- und Senioreneinrichtungen bei ihrer Arbeit grundsätzlich FFP2-Masken tragen sollen. „Alle geben ihr Bestes, den Infektionsschutz bestmöglich zu wahren.“
Mit einer Impfung lasse sich zwar offenbar nicht vermeiden, dass man sich ansteckt, ein schwerer Krankheitsverlauf mit stationärem Aufenthalt sei dadurch aber in den meisten Fällen abwendbar.