Derschlag/Dümmlinghausen – Die Evangeliumschristen-Baptisten Gemeinde in der Dümmlinghauser Jahnstraße hat sich am Freitag für das Aufhängen der beiden großflächigen Plakate an ihrem Gebäude in Derschlag in aller Form entschuldigt. Ein entsprechendes Schreiben liegt der Redaktion vor.
Auf den Plakaten war zu lesen: „Auch die Impfung rettet dich nicht vom Tod . . . aber Jesus – lies die Bibel Johannes 3,16“. Daneben war eine Ampulle mit der Aufschrift Covid-19 und eine Spritze zu sehen. Nachdem es Protest gegen die Plakate auch aus der evangelischen Gemeinde in Derschlag gegeben hatte, waren die umstrittenen Transparente von der Dümmlinghauser Gemeinde bereits am Mittwoch abgerissen worden.
Gemeindeleiter entschuldigt sich
„Wir entschuldigen uns für die Zweideutigkeit des Plakats, dass für Unruhe und Frustration in der Bevölkerung gesorgt hat“, schreibt Gemeindeleiter und Pastor Andreas Wiebe. „Unsere Absicht war es nicht, jemanden zu verletzen oder gar zu verhöhnen. Es tut uns leid, wenn das so verstanden worden ist.“
Es habe nie die Absicht gegeben, eine Kampagne gegen das Impfen zu starten. „Es war auch nicht unsere Absicht zu sagen, dass nur der Glaube einen vor Corona bewahrt“, so der Gemeindeleiter. Das sei leider so interpretiert worden. „Von diesen Aussagen distanzieren wir uns ausdrücklich. Dafür haben wir zu viele schwerwiegende Corona-Verläufe auch unter Gläubigen gesehen“, berichtet der Pastor der Evangeliumschristen-Baptisten. Und was sollte das Plakat nun tatsächlich bewirken? „Wir wollten vielmehr auf Jesus Christus hinweisen, der das Leben nicht nur auf ein paar Jahre verlängern kann, sondern das ewige Leben geben will. Es geht darum, dass man bereit sein sollte, vor Gott zu stehen, indem man sein Leben ihm übergibt“, betont Andreas Wiebe.
Im Gespräch mit dieser Zeitung bestätigte der Pastor, dass seine Gemeinde vor allem im Internet heftige Kritik an der Aktion hinnehmen musste. Darüber hinaus habe es eine Vielzahl interner und externer Reaktionen gegeben. „Die Zweideutigkeit der Transparente ist bei uns auch intern kritisiert worden“, berichtet Wiebe. Der Pastor resümiert: „Die Aktion ist danebengegangen. Das war nicht ganz korrekt.“ Man habe die Bevölkerung erreichen wollen, aber nicht so. Er betonte noch einmal, dass seine Gemeinde mit den Plakaten niemanden habe verhöhnen und schon gar nicht verletzen wollen.