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DSDS-Aus wegen SchulpflichtVanessa Parrinello bleibt auf Superstar-Kurs

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Gummersbach – Das war’s noch lange nicht. Seit Samstag ist klar, dass die junge Gummersbacherin Vanessa Parrinello in der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ nicht weiterkommt. Doch bei der nächsten Superstar-Suche will die 16-Jährige erneut ihr Können beweisen – denn singen kann sie „mega-professionell“, wie Chefjuror Dieter Bohlen ihr bescheinigt hat.

Dass Parrinello nach dem erfolgreichen Vorsingen und der Einladung zur sogenannten „Recall“-Runde doch nicht weitergekommen ist, hat allein rechtliche Gründe: Die Produzenten sorgte im Nachhinein, dass Parrinello noch voll schulpflichtig ist. Der träumevernichtende Anruf erreichte die Derschlager Gesamtschülerin kurz bevor sie sich zum Recall auf nach Köln machen wollte. Die Zehntklässlerin berichtet: „Die Koffer waren gepackt, ich hatte gerade geduscht, da rief die Produktionsfirma an. Dem Jugendschützer war meine Teilnahme wohl zu heikel.“ Schließlich reisen die Gesangstalente im weiteren Verlauf der Show mit Bohlen auch ins Ausland. Für Parrinello brach eine Welt zusammen, Tränen flossen.

Dabei hatte alles so gut angefangen: Nachdem Parrinello der Jury um Bohlen den Rihanna-Hit „Stay“ vorgesungen hatte, hagelte es Lob. Bohlen begeisterte sich: „Wie kann man mit 16 so weit sein? Das war eine 1+ mit Sternchen!“ Juror Heino jubelte: „Als Du gesungen hast, habe ich meine Augen zugemacht und gedacht: Ich bin glücklich.“ Parrinello verließ das Studio mit dem heiß begehrten gelben „Recall“-Zettel. Und nun das Aus – zumindest vorläufig.

Traurig ist Parrinello längst nicht mehr. Dem Glauben an Gott habe sie ihren Optimismus zu verdanken, sagt die gebürtige Gummersbacherin. Parrinello besucht mit ihren aus Italien eingewanderten Eltern die freie evangelische Gemeinde Derschlag. Dort sang sie im Gospelchor mit und ist ab und zu noch in der Gemeindeband dabei. Die gute Stimme habe sie von Papa Santo geerbt. „Ich habe schon als kleines Mädchen gesungen, später auch im Grundschulchor.“ Als sie an die Derschlager Gesamtschule kam, dauerte es nicht lange, bis die Lehrer ihr Talent entdeckten und sie bei Schulveranstaltungen auf die Bühne holten. Am liebsten trällert sie unter der Dusche und vor dem Badezimmerspiegel.

Wenn Parrinello in zwei Monaten die zehnte Klasse abgeschlossen hat, will sie am Berufskolleg Hepel das Fachabi machen. Doch die Gesangskarriere verfolgt sie weiter. Nicht zuletzt, weil das Echo auf die Superstar-Teilnahme enorm war. „Total süß“ fand die 16-Jährige, dass eine begeisterte jüngere Mitschülerin fragte: „Darf ich dich anfassen?“ Ein ehemaliger Nachbar habe sie um ein Autogramm gebeten. Sogar im Gummersbacher Burgtheater, wo Parrinello den Kinogästen die Plätze anweist, wurde sie erkannt.

Natürlich ist auch die Familie stolz auf die talentierte Sängerin. Onkel Tonino und Tante Graziella Copia, die bekannten Wirte aus dem Gummersbacher Restaurant Pinocchio, müssen damit rechnen, dass ihre Nichte irgendwann die berühmtere Gummersbacherin sein könnte. Die Weichen dazu werden voraussichtlich ab Spätsommer gestellt: Dann wird RTL wohl erneut potenzielle Superstars casten.