Oberberg drückt Paula Dziallas (16) fest die Daumen: Am morgigen Samstagmittag kämpft die Fußballerin aus Bergneustadt mit der U17 von Bayer 04 Leverkusen um die deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft. Das Endspiel wird praktisch vor Paulas Haustür angepfiffen: Um 13 Uhr warten die Gegnerinnen der Spielvereinigung Aurich in der Belkaw-Arena in Bergisch Gladbach.
Je näher der Finaltag rückte, desto stärker wurde die Nervosität, verriet Paula. Die linke Außenverteidigerin der Werkself hat großen Respekt vor den Ostfriesinnen, die ihrerseits die Nord-Staffel der U17-Bundesliga gewannen und sich dadurch für das Halbfinale der Deutschen Meisterschaft qualifizierten. Während Aurich dort Eintracht Frankfurt bezwang, räumten Paula und ihre Mitspielerinnen als Staffelsiegerinnen West Anfang Juni die Juniorinnen des SV Meppen aus dem Weg. Das morgige Finale ermittelt nach einer langen Saison nun die beste Auswahl aus über 30 Mannschaften.
Bergneustädterin hofft auf lautstarke Unterstützung
„Aurich stand im Frühjahr nicht zufällig an der Spitze der Nord-Tabelle“, warnt Paula, die trotzdem optimistisch in Sachen Titelkampf bleibt. „Unser Team hat definitiv die Power zum Finalsieg.“ Dabei hoffen die Bayer-Fußballerinnen auf lautstarke Unterstützung aus dem Bergischen Land. Tickets gibt es noch im Bayer-Fanshop und an der Tageskasse. „Wir haben alle Freunde und Bekannten aufgerufen, morgen nach Bergisch Gladbach zu kommen“, berichtet Paula.
Der Appell macht auch durchaus Sinn: Das Halbfinale spielte Aurich zu Hause vor weit über 3000 Zuschauern – eine Rekordkulisse, die der Deutsche Fußballbund besonders hervorhob. Obendrein berichtete die „Ostfriesen-Zeitung“ schon in der vergangenen Woche von Auricher Fanbussen, die morgen im Bergischen vorfahren sollen. Paula selbst trainiert heute noch mit dem Bayer-Kader in der Bergisch Gladbacher Arena, die Nacht auf Samstag werden die Fußballerinnen abgeschottet in einem Hotel in Wuppertal verbringen.
Am Samstagmorgen geht es zurück ins Bergische. Stichwort Bergisch Gladbach: Dass die rheinisch-bergische Kreisstadt Gastgeber des Finales ist, hat einen kuriosen Hintergrund. Denn die angestammte Heimspielstätte der Leverkusenerinnen ist für maximal 200 Zuschauer zugelassen. „Zwischendurch gab es tatsächlich Überlegungen in der Bayarena zu spielen, aber da ist der Rasen zur Vorbereitung der neuen Saison schon raus“, verrät Paula Dziallas. Schließlich wurde mit der Belkaw-Arena ein geeignetes Stadion gefunden – in dem es morgen Mittag hoffentlich richtig laut wird.