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In ParisBergneustädter Friedhelm Julius Beucher führt deutsche paralympische Delegation an

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Männer machen im Rahmen der Paralympics in Paris ein Selfie mit dem Eiffelturm im Hintergrund.

In Paris traf Friedhelm Julius Beucher aus Bergneustadt bereits Botschafter Stephan Steinlein.

Nach Paris sind Friedhelm Julius Beucher und Teile des deutschen Teams am Sonntag vom Kölner Hauptbahnhof aufgebrochen.

Wenn am heutigen Mittwoch in Paris die Paralympics im Schatten des Eiffelturms eröffnet werden, dann sind auch drei Oberberger mit dabei. Angeführt wird die Mission vom Präsidenten des Deutschen Behindertensportverbands (DBS), dem Bergneustädter Friedhelm Julius Beucher. Hinzu kommen Pressereferent Kevin Müller aus Ründeroth sowie die Engelskirchenerin Katharina Eimermacher, die in der Leitung der deutschen Delegation für Koordination und Protokoll zuständig ist.

Mehrere Frauen und Männer in Rollstühlen bei den Paralympics in Paris.

Empfang der deutschen Delegation bei den Paralympics in Paris.

Nach Paris sind Beucher und Teile des deutschen Teams am Sonntag vom Kölner Hauptbahnhof aufgebrochen. Kaum in der französischen Hauptstadt angekommen, ging bereits das Pflichtprogramm los: Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Frankreich und Monaco, Stephan Steinlein, empfing Friedhelm Julius Beucher bereits. Am Mittwoch folgt ein kleines Pre-Opening im deutschen Haus, in dessen Rahmen auch die deutschen Fahnenträger für die Eröffnungsfeier benannt werden. Im Deutschen Haus soll auch gefeiert werden, wenn das Team Medaillen gewinnt.

Einige Fässer Zunft Kölsch aus Bielstein nach Paris mitgenommen

Dafür hat Beucher einige Fässer Zunft Kölsch aus Bielstein mitgenommen. Also oberbergisches Bier für die Sieger: „Damit sie sich bei Erfolgen daran laben können“, wie er sagt. Ab 20 Uhr am Mittwoch findet die Eröffnungsfeier statt. Place de la Concorde und die Champs-Élysées werden die Bühnen für diese Feier mitten in Paris sein.

Drei Männer stehen beisammen. Einer hält einen schwarzen Trainingsanzug in der Hand, auf dem „Germany“ steht.

Friedhelm Julius Beucher (l.) aus Oberberg ist Vorsitzender des Deutschen Behindertensportverbands und bereits in Paris bei den Paralympics angekommen.

Und wie sieht es im Paralympischen Dorf aus? Während der Olympischen Spiele waren die Unterbringungen der Sportlerinnen und Sportler immer wieder in der Kritik. Friedhelm Julius Beucher kann das indes nicht nachvollziehen. Aus Mannschaftskreisen wisse er, dass Zimmer und Betten „hervorragend“ seien, wie der Bergneustädter sagt. „Ich kann die Kritik nicht bestätigen. Es sei denn, man kann nicht auf harten Matratzen schlafen“, sagt der 78-Jährige mit einem Augenzwinkern. Als „Papp-Betten“ waren die Schlafgelegenheiten der Sportler während der Olympischen Spiele oft in den Schlagzeilen.

Paralympics: 143 deutsche Athletinnen und Athleten in Paris

Das deutsche Team ist mit 143 Athletinnen und Athleten in Paris dabei. 57 von ihnen starten zum ersten Mal bei Paralympics. Nach Platz zwölf im Medaillenspiegel bei den Paralympics in Tokio – für das deutsche Team gab es 13 Goldmedaillen, zwölfmal Silber und 18 Bronzemedaillen – strebe die Mannschaft diesmal einen Platz unter den Top-Ten an, wie Beucher sagt. Zur Erinnerung: Das Abschneiden in Tokio war das schlechteste Ergebnis eines deutschen Paralympics-Teams.

Beucher tritt allerdings schon im Vorfeld auf die Bremse bei zu hohen Erwartungen an das deutsche Team. Das Leistungsniveau im Para-Sport sei in den 182 teilnehmenden Ländern geradezu explodiert, urteilt der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag. Entsprechend hoch seien die Herausforderungen für die Sportlerinnen und Sportler.

Und welche Pläne hat Friedhelm Julius Beucher persönlich? Der Chef des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, hatte schließlich während der Spiele in Paris überraschend erklärt, keine weitere Amtszeit anzustreben. Dass man immer „für eine Überraschung gut sein“ sollte, findet auch der Bergneustädter. Allerdings stehe seine Zukunft bei den Paralympics in Paris „nicht auf der Tagesordnung“, wie er betont.

Jetzt freut sich der Bergneustädter erst einmal auf friedliche und erfolgreiche Spiele in Paris.