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Schauspielerin aus BergneustadtSiri Nase sucht immer das Schöne im Leben

Lesezeit 3 Minuten

Weil ihr Vater Kinderarzt ist, dachte Siri Nase auch über eine Ausbildung zur Hebamme nach.

Köln/Bergneustadt – Bei den Weihnachtsstücken des Bergneustädter Losemundtheaters schnupperte Siri Nase (35) in die Arbeit am Theater hinein – und entdeckte, wie viel Freude es macht, für das Publikum in ganz unterschiedliche Rollen schlüpfen zu dürfen. Da war sie knapp sieben Jahre alt. Mehr als zehn Jahre blieb die Theater- und Fernsehschauspielerin dem Ensemble treu. „Als ich später in die Schauspielausbildung ging, hatte ich immer noch diese Spielfreude und schon einen guten Grundstock an Handwerkszeug. Sprache wirklich zu genießen, habe ich bei meinem Lehrer Dr. Ulrich Fleischhut im Deutsch-Leistungskurs und im Losemundtheater gelernt“, blickt sie zurück.

Dass sie in Köln in der Schauspielschule „Der Keller“ angenommen wurde, empfindet sie immer noch als großes Glück, zumal sie auch schon über andere Pläne für ihre eigene Zukunft nachgedacht hatte. „Mein Vater ist Kinderarzt in Bergneustadt. Ich hatte, wenn meine Eltern über ihre Arbeit sprachen, immer das Gefühl, dass das etwas wunderbar Sinnstiftendes ist“, erzählt Siri Nase: „Die Schauspielerei war damals sicherlich mein größtes Hobby, doch beruflich strebte ich die Ausbildung zur Hebamme an, hatte sogar schon Praktika absolviert.“

Theater in Köln, Salzburg und Berlin

Letztlich allerdings sollte Siri Nases Weg sie nach der Schauspielausbildung zu Theatern in Köln, Salzburg und Berlin führen, zu Fernsehrollen bei der Serie Soko Köln, bei Wilsberg und 2019 zu der von Netflix produzierten Serie „How to sell drugs online (fast)“ und zu Sprecherjobs beim ZDF für die Satiresendung Magazin Royale und den Hessischen Rundfunk.

Das Soziale verlor die Oberbergerin dennoch nicht aus dem Blick. Sie ließ sich während der Zeit in der Schauspielschule in Köln zur Hospizhelferin für Kinder und Erwachsene ausbilden. Ein Ehrenamt, das aktuell ruht, weil es sich mit den durch den Beruf bedingen Ortswechseln nur schlecht vereinbaren lässt. Ein Beruf, der sie oft nur wenig in Kontakt mit den Menschen bringt – was ihr ein Stück weit fehlt, wie sie zugibt, sodass sie die Zeit der Corona-Pandemie genutzt hat, um ihr Studium an der Uni Köln im Bereich der Psychologie und Sprachtherapie zu beenden. „Meine Interessen waren immer breitgefächert. Mein Beruf, der an erster Stelle steht, bietet immer wieder größere Pausen, die ich mit anderen Tätigkeiten füllen kann. Diesen großen Handlungsspielraum zu haben, finde ich wunderbar.“

Gerade denkt die Schauspielerin darüber nach, mit einer Freundin eine achtsamkeitsbasierte Kunsttherapie anzubieten, denn auch das gehört zu ihrem Leben: Sie absolvierte ab 2015 in Berlin eine Ausbildung zur Achtsamkeitslehrerin. „Es passt beides gut zu meinem Beruf, die Sprachtherapie und auch die Achtsamkeit.“ Der Umgang mit Sprache ist essenziell für die Schauspielerei. Die achtsame Wahrnehmung seiner selbst hilft, sich in Charaktere einzufinden. Charaktere, die sich die Kölnerin danach aussucht, ob sie an ihnen wachsen kann. Rollen, die ihr keine Möglichkeit geben, sich zu entwickeln, übernimmt sie nicht. „Ich möchte inspiriert und beweglich bleiben, möchte bei all meinen Aufgaben kreative Lösungen finden“, sagt sie und fasst ihr Weltbild so zusammen: „Ich gehe als Optimistin durch mein Leben, in dem Bewusstsein, ein sehr glücklicher Mensch zu sein.“