Leverkusen – Seit vier Wochen ist es bereit. Seit Mittwochmorgen ist es auch eingeweiht: Das Impfzentrum im Erholungshaus wurde vom Hausherrn Werner Baumann inspiziert und für gut befunden. Bayers Vorstandschef hofft, dass die Einrichtung im Kulturhaus des Konzerns dabei helfe, „bald wieder ein etwas normaleres Leben führen zu können“.
Dazu müsste das Zentrum aber erst einmal den Betrieb aufnehmen. Das wird nächsten Monat sein, sagte Alexander Lünenbach. Der Dezernent hat auch das Gesundheitsamt unter sich. In diesen Tagen rückt immerhin für die erste Gruppe, die nicht in einem Alten- oder Pflegeheim wohnt, die Impfung gegen Covid-19 in Sichtweite: Sie bekommen nun nach und nach Post vom Gesundheitsministerium des Landes und der Stadt. In dem Brief steht, was jetzt zu tun ist, um an die Corona-Impfung zu kommen. Unter anderem gilt es, sich unter der Zentralnummer 116 117 einen Termin im Impfzentrum der Stadt zuweisen zu lassen. Auch der Tag der zweiten Impfung soll dann festgelegt werden, also rund drei Wochen später. Dafür, dass man am Telefon nicht ewig in der Warteschleife hängt, soll gesorgt sein: Der Betreiber, die Kassenärztliche Vereinigung, hat sich Hilfe geholt, um dem nun erwarteten Ansturm Herr zu werden.
Die Ausstattung ist komplett
Allerdings liegt alles an den Impfstoff-Lieferungen. Dass er sich anfangs mehr erhofft hat, hatte Martin Oehler schon vor Wochen gesagt. Der Leiter des Gesundheitsamts zeigte sich recht enttäuscht. Dass das Impfzentrum nicht der Flaschenhals ist, wurde beim Rundgang klar. Die Einrichtung ist komplett, nur zwei elektronische Tore fehlen noch, die das Ein- und Auschecken automatisieren. Denn jeder, der die Einrichtung an der Nobelstraße in Wiesdorf betritt, bekommt eine Chipkarte umgehängt, nachdem er registriert wurde. So werde gewährleistet, „dass kein Unbefugter hier Zugang bekommt“, erklärte Tim Feister vom Malteser Hilfsdienst, der den Betrieb des Impfzentrums managt.
Sobald man den Eingang passiert hat, geht es in den großen Warteraum. Dort stehen auf großen Bildschirmen die laufenden Nummern, die jeder Besucher auf der Chipkarte hat. Außerdem läuft dort ein Aufklärungsvideo über die Impfung. Aber damit hat es sich natürlich noch nicht: Im nächsten Raum wartet der Impfarzt, mit dem sämtliche Fragen geklärt werden können. Erst an der nächsten Station kommt der eigentliche Piks und die Impfbescheinigung wird ausgehändigt. Den Impfausweis braucht man nicht. Danach soll sich der Impfling noch eine halbe Stunde zur Beobachtung im Zentrum aufhalten. Auch dort hilft ihm eine Zeitanzeige.
Wie schnell die Impfung abgewickelt werden kann, hänge natürlich von der Person ab. Dass die Einrichtung mit ihren vier Impfstraßen an die Grenzen der Kapazität stößt, befürchtet Gesundheitsdezernent Lünenbach eher nicht. Das Haus wird von 8 bis 20 Uhr geöffnet sein, die Betreiber gehen davon aus, dass in dieser Zeit bis zu 560 Menschen geimpft werden können. Wenn denn genügend Dosen zur Verfügung stehen.