Corona-Lage in LeverkusenImpfstoff wird zunächst nicht reichen
Leverkusen – Das Impfzentrum wird zunächst gar nicht gebraucht: „Vielleicht in einem Monat“ werden sich die Bürger um einen Termin im Erholungshaus bemühen können – und das ausschließlich über die Sammelnummer der Kassenärztlichen Vereinigung 116 117. Diese Prognose gab am Freitag Martin Oehler. Der Chef des Gesundheitsamts geht von einem Impfstoff-Mangel aus, jedenfalls zu Beginn: Die Stadt werde nicht, wie kalkuliert mit 10.000 Dosen des Biontech-Präparats beliefert, sondern nur mit 1000. Das reiche nur für 500 Patienten, allein in den zwölf Alten- und Pflegeheimen der Stadt leben und arbeiten aber knapp 2000 Menschen.
Es muss also eine Auswahl getroffen werden. Dafür ist formal der Oberbürgermeister verantwortlich. Uwe Richrath bemühte sich aber, die Sache nicht zu dramatisieren. Zu einer „Impf-Triage“ werde es sicher nicht kommen.
Infektionen verhindern Impfaktionen
Auch Oehler glaubt das nicht. Er geht davon aus, dass es genug sachlich begründete Einschränkungen geben wird: „Man wird sicher nicht mit dem größten Heim anfangen, und alle gleichzeitig können auch nicht von den mobilen Impfteams versorgt werden.“ Außerdem müsse man das Infektionsgeschehen im Auge behalten: „Wir können zum Beispiel nicht in einen akuten Ausbruch hinein impfen.“ Zudem werde sich die Versorgung mit dem ersten Corona-Impfstoff schnell verbessern. Dazu komme: Längst nicht jeder sei bereit, sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Den Leiter des Gesundheitsamts und auch den Oberbürgermeister treibt vielmehr die Sorge um, dass die Impfbereitschaft nicht groß genug ist, um die Pandemie im Lauf der nächsten Monate einzudämmen. Mit Blick auf in Großbritannien beobachtete Nebenwirkungen des Biontech-Präparats und die Reaktionen darauf sagte Oehler: „Das ist kein Killer-Impfstoff.“ Aber er habe mehr Nebenwirkungen als etwa ein Grippe-Impfstoff.