Weitere Sperrungen an A3Peinliche Panne beim Pipelinebau in Leverkusen
Lesezeit 3 Minuten
Leverkusen – Beim Pipelinebau in Opladen ist es zu einer heiklen Panne gekommen. Dort wird ein Tunnel von Reusrath nach Opladen gebohrt, der in einem Zug die Opladener Straße, die Autobahn 3 und die L288 unterquert (wir berichteten). Am Dienstag ist direkt neben dem Seitenstreifen der Autobahn ein Krater von über einem Meter Tiefe entstanden, ein zweiter, weniger tiefer Einbruch direkt daneben.
Zwei Spuren der Autobahn wurden gesperrt. Es gab Staus. Am Mittwoch standen die Autos ab Dreieck Langenfeld. Die Fahrer wichen auf die L288 zwischen Leichlingen und Leverkusen aus und standen da im Stau.
Die Sperrung bleibt bis mindestens Freitagvormittag bestehen. Ab dann sind dort bis auf Weiteres wieder zwei der drei Fahrspuren befahrbar, heißt es. Parallel dazu werde ab Freitag vorsorglich auch die rechte Fahrspur in Fahrtrichtung Oberhausen gesperrt, sodass auch hier nur noch zwei von drei Fahrspuren befahrbar sind, teilt die Autobahn GmbH des Bundes am Mittwochabend mit. Auch auf der Gegenfahrbahn. Im ganzen Bereich gilt ein Tempolimit von 60 Kilometern pro Stunde, um die Autobahn zu entlasten.
Der große Hohlraum reicht auch unter den Asphalt der Standspur, ein Pfeiler der Leitplanke hing in der Luft. Weil die Festigkeit des Bodens unter der Autobahn 3 nicht mehr garantiert werden konnte, sperrte man noch am Dienstag zwei Spuren in Richtung Leverkusen. Nur die linke Überholspur blieb frei.
Mit der Sperrung sollen mögliche Fahrbahneinbrüche verhindert werden. Mitarbeiter der Pipeline-Gesellschaft Open Grid Europe (OGE) untersuchten den Streifen Land auf Senken, unter dem der Tunnel liegt.
Ernste Gesichter
Es entstanden Staus. Mittwochvormittag machten Verantwortliche von OGE und von den Autobahnbehörden sehr ernste Gesichter, als auf den gesperrten Spuren Bohrkerne aus der Fahrbahn der Autobahn geschnitten wurden.
Durch diese Löcher treibt man andere Prüfgeräte, um die Festigkeit des Untergrunds unter dem dicken Autobahn-Asphalt zu prüfen. Die Untersuchungen liefen auch am Nachmittag noch.
Gegenüber der Presse war man auf der Autobahn vor Ort wortkarg. Die Behörde sprach in der ersten Meldung noch von einem kurzfristigen Engpass, doch das wird sich erst herausstellen – denn wenn Hohlräume unter den Straßen entstanden sind, könnte die Pipeline-Panne ein langfristiges Problem werden.
360 Meter lang
Die Bohrarbeiten, mit denen der Betontunnel auf 360 Meter Länge unter den Straßen durchs Erdreich getrieben wurde, sind fertig. Das Rohr hat 1,95 Meter Durchmesser. Die Angaben, wie tief der Tunnel liegt, schwanken. Der Projektleiter John Abert sprach kürzlich von 14 Meter Tiefe, ein Sprecher von OGE schrieb, es seien fünf.
Das Tunnelrohr mit Bohrkopf von 1,95 Meter Durchmesser wird von einer tiefen Baugrube auf Reusrather Seite geschoben. Damit das Kanalrohr besser durch den Boden rutscht, erzeugen die Spezialisten eine Art Schmierfilm aus Bentonit, der rundherum in die umgebende Erde gepresst wird. Bei einem Pressetermin hatte der Projektleiter davon gesprochen, dass der Boden sehr locker sei und der Betonit am schmalen Grünstreifen zwischen Autobahn und L 288 an die Oberfläche gedrückt worden sei. Man habe Straßen NRW über diesen Austritt des Gemischs informiert und alles wieder sauber gemacht. Die ausführende Firma heißt Denys und kommt aus Belgien.