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Ein Jahr VakanzNeuer Museumsleiter vom Sensenhammer kommt aus Schlebusch

Lesezeit 3 Minuten

Jürgen Bandsom ist von Beruf Restaurator, nun soll er im Schlebuscher Industriemuseum Altes bewahren und mit neuem Glanz versehen.

Leverkusen – Am Ende lag die Lösung für die vakante Stelle des Museumsleiters ganz nah. Sie lag in Schlebusch. Im Förderverein selbst. Der Name: Jürgen Bandsom. Der Weg dahin war etwas länger. Ein Jahr lang war der Freudenthaler Sensenhammer ohne Leiter, nachdem der Vertrag von Wilhelm Matthies nicht verlängert wurde.

Trennung vor einem Jahr

Über die Hintergründe wollen die Verantwortlichen heute nicht mehr sprechen. „Es hat einfach nicht mehr gepasst“, sagt Gisela Schäperclaus, Vorsitzende des Förderverein, der das Industriemuseum betreibt. Das es mit der Neubesetzung so lange gedauert hat, lag nicht am Mangel an Kandidaten. „Wir mussten uns erst einmal durchkämpfen und rausfinden, wie man das macht“, sagt Schäperclaus. „Man sucht ja nicht jeden Tag einen Museumsdirektor“, ergänzt Schatzmeisterin Renate Steudel, die zuletzt einen Großteil der Museumsorganisation übernommen hat.

20 hochkarätige Bewerbungen

Wichtig war dem Förderverein, dass das ganze Prozedere korrekt und transparent abläuft, auch wenn es dann etwas länger dauert. „Wir haben uns informiert, die Stelle dann bundesweit in Fachzeitschriften ausgeschrieben und mehr als 20 Bewerbungen bekommen“, sagt Schäperclaus.

Hochkarätige Bewerbungen, betont sie, selbst etwas erstaunt. Im Team seien dann die besten drei Bewerber ausgewählt worden, die zum Vorstellungsgespräch erschienen sind. Und dann fiel die Wahl einstimmig auf Jürgen Bandsom. „Er hatte schlicht und einfach die meisten Punkte“, sagt Schäperclaus fast entschuldigend. Denn dass der gebürtige Schlebuscher, der schon seit 20 Jahren im Förderverein des Sensenhammer aktiv ist, dort durchaus auf Sympathien treffen würde, war klar.

Mit dem Team gestalten

Doch der Diplom-Restaurator überzeugte nicht nur mit seiner fachlichen Kompetenz und dem fundierten Wissen über das Industriemuseum, sondern auch mit seiner Begeisterung dafür. „Diese Position ist eine tolle Möglichkeit, ein außergewöhnliches Museum zu gestalten“, schwärmt der 54-Jährige. Er lobt auch das engagierte Team aus rund 30 Ehrenamtlern. Bandsom betont, dass er zwar schon viele Ideen habe, diese aber mit dem Team gemeinsam erarbeiten und umsetzen wolle. So will er bei seinem Amtsantritt auch noch nicht von konkreten Plänen sprechen.

Neu im Vorstand

Dr. Ulrich Bornewasser ist als 2. Beisitzer ebenfalls neu in den Vorstand des Förderverein gewählt worden. Bornewasser ist Leiter des Politik- und Bürgerdialogbüros im Chempark und ebenfalls gebürtiger Leverkusener.

Hauptberuflich ist Bandsom mit einer halben Stelle am Restaurierungszentrum der Museen Düsseldorf angestellt. Nebenbei betreibt er einen eigenen Restaurationsbetrieb, den er für seine Honorarstelle am Sensenhammer aber „stark zurückfahren“ werde.

Zu Fuß zur Arbeit

Wichtig sei ihm, dass das Industriemuseum noch stärker in Leverkusen verwurzelt und vernetzt wird, damit allen Einwohnern klar wird, dass sie hier ein außergewöhnliches Schmuckstück haben. So soll es neben Schmiedevorführungen auch weiterhin Konzerte, Ausstellungen und Feste geben, die viele Besucher an das idyllische Fleckchen in Schlebusch ziehen. Für Bandsom selbst ist es keine lange Anreise, er kommt zur Fuß oder mit dem Rad von seinem Wohnort in der Waldsiedlung.