Künstlerbunker OpladenEine virtuelle Ausstellung als Statement des Trotzes
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Die implizierte Frage, die der Titel dieser Ausstellung aufwirft, beantwortet die Ausstellung selbst: „Was wir machen“ zeigt ab sofort im Künstlerbunker, was die Kreativen im Hause an der Karlstraße derzeit und in den vergangenen Monaten in ihren Ateliers so bewerkstelligt haben. Und das ist eine gute Idee, denn: In Zeiten wie diesen bekommt man ja normalerweise so gar nicht mit, was hier und dort hinter Ateliertüren geschieht. Ob die ob des Lockdowns weggesperrte Kunst überhaupt noch gemacht, entworfen, erschafft wird. Insofern ist diese Schau ein Statement des Trotzes.
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Zumal sich die Künstlerinnen und Künstler des Vereins „Künstlerbunker“ dazu entschlossen haben, ihre Ausstellung auch ins Netz zu verlegen und sie somit allen Ausgeschlossenen auch virtuell zugänglich zu machen. Und zwar komplett und mit allem technischen Drum und Dran. Wer auf die Homepage (Adresse siehe unten) der Bunkergemeinschaft geht und sich ein wenig durchs Menü klickt, der kann per Fingerzeig die Collagen von Rolf Wetter, die großen und von der Decke herabhängenden Nähbilder Katharina Meierjohanns, die Stahlskulpturen von Friedel Engstenberg oder die wunderbar humoristischen Zeichnungen „Lovin’ things – Die Liebe der Dinge“ von Peter Kaczmarek anschauen – kleine Bilder, auf denen Zahnbürste und Zahnpastatube, Kaffeebecher und Zuckerstückchen, Impfstoff und Spritze ihr gegenseitiges Bedingen per in der Luft schwebendem Herzchen zeigen.
Es ist vor allem Vereinsvorstand Johannes Seibt zu verdanken, dass diese virtuelle Schau nun sowohl eine Alternative für die Gegenwart als auch eine Möglichkeit für die Zukunft darstellt: Er beschäftigte sich im Vorfeld der Ausstellung mit der für einen Gang ins Virtuelle benötigten Software und probierte aus und fotografierte und filmte für die Plattform „Youtube“– und katapultierte den Verein somit quasi ins Internetzeitalter, in dem Kunst eben auch „on demand“, auf Abruf und ohne dass man als Betrachter oder Betrachterin unmittelbar vor den Werken steht, angeschaut werden kann. „Natürlich“ , sagt Seibt, „kann das niemals den realen Besuch in der Galerie ersetzen.“
Aber es eine aus der Not entstandene Tugend, die es letztlich jedem und jeder ermögliche, Ausstellungen anzuschauen, ohne vor Ort zu sein. Und es sei eine neue Art der Dokumentation des eigenen Schaffens. „Was wir machen“ ist bis auf Weiteres im Internet einzusehen und soll, wenn möglich, vielleicht auch nach einer eventuellen Wiedereröffnung später in diesem Jahr noch „live“ besucht werden können.