Die Beschlagnahmungen von Waffen am Flughafen Köln/Bonn haben sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Der Zoll konnte keinen Grund für diese Zunahme nennen.
Bilanz des Kölner ZollFälschungen im Wert von 35 Millionen Euro entdeckt – deutlich mehr Waffen
Der besorgniserregende Trend zum Messerbesitz bei Privatpersonen alarmiert auch den Zoll. Im vergangenen Jahr hat sich die Beschlagnahmung von Waffen am Flughafen Köln/Bonn verdoppelt. Dies teilte die Behörde am Donnerstag mit.
85 Hieb- und Stichwaffen, Schlagringe oder andere Waffen fanden Fahnder vom Hauptzollamt im Reisegepäck. Kai Willkens vom Zoll nannte ein Beispiel: „Eine Krankenschwester aus Aachen hatte sechs Messer für ihren 14-jährigen Sohn im Gepäck“. Es sollte ein Geschenk für den Jungen. Wilkens nannte das Vorgehen der Frau „unverantwortlich“. Auffallend sei, dass der Schmuggel in präparierten Gegenstand nach Deutschland gebracht werden soll, sondern im Reiseverkehr. Im Jahr 2022 wurden 46 Waffen geschmuggelt. Im Jahr 2021 waren es noch zwölf Waffen. Ein Grund für die Zunahme konnte der Zoll nicht nennen.
Messerbesitz in Köln ein großes Thema
Der Messerbesitz ist auch für Kölner Polizei seit vielen Monaten ein großes Thema. Im Jahr 2023 kam es zu 552 Messerangriffen. Im Vorjahr waren es 496 Taten. Dabei wurden 202 Menschen leicht verletzt, 35 Personen schwer verletzt und drei Menschen getötet. In 25 Fällen waren die Angreifer Kinder (Vorjahr 12). In den meisten Fällen waren die Tatverdächtigen Jugendliche mit 97 Vorfällen. „Messer werden ein Thema in dieser Stadt bleiben“, sagte Hermanns. „Mich befremdet die Mentalität, mit einem Messer vor die Tür zu gehen, zutiefst“, sagte er in seiner Funktion als Kölns Polizeipräsident jüngst im Rundschau-Interview.
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Immer ein Schwerpunkt der Arbeit der Zöllner: Die Bekämpfung der Produktpiraterie. Im Jahr 2023 wurden von den Zollämtern in der Region Waren im Wert von rund 35 Millionen Euro beschlagnahmt. Dies allermeisten Aufgriffe gab es am Flughafen Köln/Bonn. „Hinter den mehr als 1.500 Aufgriffen stecken rund 180.000 gefälschte Taschen, Uhren, Schuhe, Brillen, Bekleidung, Mobiltelefone und Zubehör, aber auch gefährliches Kinderspielzeug“, erklärt der neue Chef des Hauptzollamtes, Frank Denner.
Fälschungen: DFB-Trikots und Duftbäume
Am Donnerstag präsentierten die Zöllner das aktuelle, anfangs unbeliebte Deutschland-Trikots und beispielsweise einen Duftbaum von Schalke 04 in der Farbe schwarz und nicht Königsblau. „Da kannte sich der Fälscher aber überhaupt nicht aus“, scherzte ein Zollbeamter.
Insgesamt stellten die Beamten rund vier Tonnen Rauschgift sicher, darunter etwa zwei Tonnen Marihuana, 150 Kilo Kokain und mehr als 100 000 Ecstasy-Tabletten. Der Straßenverkaufswert liegt im hohen zweistelligen Millionenbereich. Geschmuggelt wurden die Drogen in Paket- und Briefsendungen, aber auch in Autos, Reisebussen und Zügen. Teils seien sie sehr raffiniert versteckt gewesen, sagte ein Sprecher. So habe ein ganzes Waschbecken aus Amphetamin bestanden. Die Zöllner fanden es am Flughafen Köln/Bonn in einem Paket, das auf dem Weg nach Australien war. Ein anderes Päckchen enthielt eine Glasschale - die Styroporkügelchen, die das Glas augenscheinlich vor dem Zerbrechen schützen sollten, waren mit Kokain gefüllt.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen aber erheblich gesunken. Es sind Im Jahr 2022 Produktfälschungen im Wert von fast 100 Millionen Euro sichergestellt worden. „Die Bürger müssen geschützt werden“, beschreibt die Christina Krauth den Antrieb ihrer Arbeit und der Kollegen. Sie ist die Leiterin des Zollamtes am Flughafen. Sie appelliert an die Kunden beim Einkauf im Internet umsichtig zu sein. Ein gesundes Misstrauen schade nie. Auch ein auffallend niedriger Preis sollten den Kunden zum Nachdenken bringen.
Die Abteilung für die Bekämpfung von illegaler Beschäftigung verkündete einen großen Ermittlungserfolg. Zollbeamte hatten bei einer Razzia gegen Schwarzarbeit in der Transportbranche im März 2023 drei Verdächtige festgenommen. Das Landgericht verhängte Haftstrafen von insgesamt 11 J ahren und vier Monaten. Im Jahr 2019 hätten die Prüfungen im Bereich der Kurierdienste begonnen.