Vor der Freigabe der neuen Leverkusener Rheinbrücke müssen Verkehrsteilnehmer die Zähne zusammenbeißen. Ab Freitagabend werden die Autobahnen A1 und A59 für 16 Tage voll gesperrt.
Leverkusener RheinbrückeA1 und A59 ab Freitagabend voll gesperrt – Stauchaos erwartet
Grund sind Vorbereitungsarbeiten für die Freigabe des ersten Teilstücks der neuen Leverkusener Rheinbrücke. Nach der offiziellen Eröffnung am Sonntag, 4. Februar, mit Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing soll der Verkehr dann in beiden Richtungen auf drei verengten Spuren über die Brücke fließen können. Erstmals seit fast zehn Jahren dürfen dann auch schwere Lastwagen an dieser Stelle wieder den Rhein überqueren. ADAC-Verkehrsexperte Roman Suthold erwartet während der Vollsperrung ein Stauchaos auf den Ausweichstrecken. Die am Freitagabend (22 Uhr) beginnende Sperrung betrifft die A1 in Fahrtrichtung Dortmund zwischen den Autobahnkreuzen Köln-Nord und Leverkusen; in Richtung Trier/Koblenz wird die A1 zwischen dem Kreuz Leverkusen und der Anschlussstelle Köln-Niehl dicht gemacht. Zusätzlich wird die A59 in Richtung Leverkusen ab dem Dreieck Monheim-Süd ab 20 Uhr gesperrt. Am Montag, 22. Januar, ab 5 Uhr wird die A 1 zwischen Kreuz Köln-Nord und Anschlussstelle Köln-Niehl (FR Dortmund) wieder einspurig befahrbar sein, um die Erreichbarkeit der Gewerbegebiete im Kölner Norden zu gewährleisten.
Weiträumige Umleitungen mit rotem Punkt ausgeschildert
Umleitungen werden nach Angaben der Autobahn GmbH großräumig mit rotem Punkt ausgeschildert und führen im Wesentlichen über die A3 und die A4 (siehe Grafik). Eine innerstädtische Umleitung in Leverkusen für die gesperrte Auffahrt auf die A59 an der Rheinallee wird mit gelben Tafeln (U11) gekennzeichnet. Sie führt laut Autobahn GmbH über die Rheinallee, Titanstraße und den Willy-Brandt-Ring zur Anschlussstelle Leverkusen-Zentrum. Auch von der B8 erfolgt aus beiden Fahrtrichtungen die Umleitung mittels der U11 zum Willy-Brandt-Ring. „Pendler werden viel Geduld und gute Nerven brauchen“, meint ADAC-Experte Suthold. Besonders auf der A3 zwischen dem Kreuz Leverkusen und dem Dreieck Heumar drohe Stillstand. Von vermeintlich kürzeren Ausweichrouten durch die Stadt, zum Beispiel über die eingeschränkt befahrbare Mülheimer Brücke, rät Suthold aber dringend ab. „Sonst droht hier ein Verkehrschaos.“
ADAC empfiehlt Homeoffice oder flexible Arbeitszeitregelungen
Der ADAC Nordrhein empfiehlt, wo es geht, vermehrt im Homeoffice zu arbeiten, flexible Arbeitszeitregelungen zu nutzen, ÖPNV-Alternativen zu prüfen oder Fahrgemeinschaften zu bilden, zum Beispiel mit Hilfe der ADAC Pendlernetz-App. Wer ins Büro fahren muss, sollte – wenn möglich – zumindest außerhalb der Stoßzeiten fahren. Das Staurisiko ist zwischen 7 und 9 Uhr sowie 15 und 18 Uhr am größten. Die Freigabe des ersten Brückenteils wird nach Einschätzung des ADAC dann aber für Entlastung auf dem staugeplagten Kölner Autobahnring sorgen. Übrigens: Während des gesamten Sperrzeitraums ist der Rad-/Gehweg auf der alten Leverkusener Rheinbrücke offen und passierbar.
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Empfehlungen für Fans von Bayer Leverkusen
Fußballanhängern, die am 27. Januar zum Bundesligaspiel Bayer 04 Leverkusen gegen Borussia Mönchengladbach mit dem Auto anreisen, empfiehlt die Autobahn GmbH ab dem Autobahndreieck Neuss-Süd die A46 in Richtung Wuppertal und ab dem Kreuz Hilden die A3 in Richtung Frankfurt zu nutzen. Ab der Anschlussstelle Leverkusen-Zentrum sollte den Hinweisschildern zum Pendelbus-Parkplatz gefolgt werden. Weitere Informationen gibt es hier.
Alte Rheinbrücke ist seit 2014 für Schwerlastverkehr gesperrt
Die alte Leverkusener Rheinbrücke ist seit langem marode. Statt der ursprünglich geplanten 40.000 fahren laut Autobahn GmbH inzwischen mehr als 100.000 Fahrzeuge täglich darüber. 2012 stellten Fachleute Risse in der Tragwerkskonstruktion fest, woraufhin Geschwindigkeits- und Gewichtsbeschränkungen eingeführt wurden. Seit 2014 ist die Brücke für Lkw ab 3,5 Tonnen gesperrt. 2016 wurden Schrankenanlagen aufgebaut, um die Zufahrt für schwere Lkw zu verhindern.
Während der bevorstehenden Vollsperrung soll die Brücke nach Angaben einer Sprecherin an das bestehende Straßennetz angeschlossen werden. Unter anderem würden tonnenweise Asphalt angeliefert und eingebaut, Fahrbahnmarkierungen aufgetragen und die Schrankenanlagen abgebaut. Nach der Freigabe des ersten neuen Brückenbauwerks wird die alte Rheinbrücke abgerissen. Das wird rund ein Jahr dauern. Im Anschluss wird dann voraussichtlich ab dem Frühjahr 2025 die zweite Schwesternbrücke gebaut.