Leverkusen – Dort, wo normalerweise Sport getrieben wird, neben Boxring und Fußballtoren, sind aktuell mehr als 200 Feldbetten aufgebaut: In den Sporthallen der Kurt-Rieß-Anlage sind seit Freitag Soldatinnen und Soldaten stationiert. Sie sollen die Stadt unterstützen, die Infrastruktur wieder ans Laufen zu bringen.
Einsatzorte werden vorrangig Schlebusch und Opladen sein. Da nach wie vor in ganzen Straßenzügen beziehungsweise Häuserblocks der Strom ausgefallen ist, werden die Bundeswehrmitarbeitenden helfen, Block für Block das Wasser abzupumpen, damit die EVL den Strom wieder einschalten kann. Anfangs hieß es, dass die Soldaten helfen sollen, Sandsäcke zu füllen. Mittlerweile sind die Pegel an Wupper und Dhünn aber etwas zurückgegangen.
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100 Soldaten waren bereits mittags in der Stadt. Sie kommen vom Versorgungsbataillon 7, von den Kasernen aus Allendorf, Augustdorf und Unna. Oberleutnant Patrick Lipka ist ihr Chef. Er muss für seine Soldatinnen und Soldaten die Einsätze koordinieren, ein Stadtplan leistet nach wie vor gute Dienste. Es geht anfangs um profane Dinge wie Verpflegung und Ausschilderung. Die anderen 100 Einsatzkräfte stammen vom Aufklärungsbataillon 7 aus Aalen.
ASB, DRK, Malteser und THW unterstützen alle
Die Herbert-Grünewald-Halle ist umfunktioniert: In zwei Sportsälen sind die Feldbetten mit Decken ausgebreitet, ein Raum beherbergt die Kantine. Dort arbeitet Kathrin Barnhofer von der Einsatzeinheit Bottrop des Arbeiter-Samariter-Bunds. Sie ist mit insgesamt zehn Kolleginnen und Kollegen und 23 weiteren vom Deutschen Roten Kreuz aus Oer-Erkenschwick von der Bezirksregierung Köln nach Leverkusen beordert worden. Hier kümmern sie sich unter anderem darum, dass alle etwas zu Essen haben. Die Feldbetten aufgebaut haben bereits im Vorfeld die Malteser.
Über die gute Vorarbeit freut sich auch Oberstleutnant Dietlof von Arnim. Er ist Reservist, wohnt in Leverkusen, arbeitet im Chempark und ist der Verbindungsmann zwischen der Bundeswehr und der Stadt Leverkusen. Er wird angerufen. wenn die Stadt die Bundeswehr braucht, oder die Bundeswehr mal die Stadt. Von Arnim ist einer von sechs bis zwölf Reservisten in der Stadt und ehrenamtlich bei der zivil-militärischen Zusammenarbeit tätig. Wenn ein Notfall herrscht, wird er von seinem Arbeitgeber freigestellt. Der Oberstleutnant hat auch schon bei der Covid-Kontaktnachverfolgung geholfen, als die Stadt Leverkusen um Amtshilfe bei der Bundeswehr gebeten hat. Seit Donnerstagfrüh ist von Arnim auf den Beinen.