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HochbetriebSo lief der Ferienstart am Flughafen Köln/Bonn

Lesezeit 4 Minuten
Warteschlange am Check-in am Flughafen Köln/Bonn zum Beginn der Sommerferien.

Zum Beginn der Sommerferien ist am Flughafen Köln/ Bonn viel los. Die Wartezeiten sind aber in Grenzen.

Die Wartezeiten am Köln-Bonner Flughafen halten sich zu Beginn des Wochenendes in Grenzen. Es wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um das hohe Fluggäste-Aufkommen besser bewältigen zu können.

„Ich bin positiv überrascht“, erzählt Elke Wilms freudig, als sie vom Check-in-Schalter am Flughafen Köln/Bonn kommt. „Eine Stunde habe ich hier gewartet, was ich in Ordnung und angemessen finde“, sagt Wilms weiter. Sie kommt aus Wachtberg und ist nach Bulgarien unterwegs. Neben dem Check-in-Bereich werden bereits die ersten Sektflaschen geöffnet, der Sonnenhut wird ausgepackt und Vorfreude liegt in der Luft: Von Stress ist am heutigen Freitag, dem Beginn des ersten Ferienwochenendes in Nordrhein-Westfalen, kaum etwas zu spüren.

„Bislang ist es ein sehr positiver Ferienstart. Es herrscht gute Stimmung in den Terminals“, erklärt Alexander Weise, Pressesprecher des Flughafens Köln/Bonn. Im vergangenen Jahr gab es lange Schlangen und Wartezeiten an Flughäfen, aufgrund von fehlendem Personal herrschten teilweise chaotische Zustände. In diesem Jahr seien der Flughafen und die Dienstleister vorbereitet auf den Ansturm, teilte der Pressesprecher mit.

Circa 110.000 Gäste am Wochenende erwartet

„Wir rechnen an diesem Wochenende mit circa 110.000 Fluggästen“, erläutert Weise. In den Ferien herrsche natürlich Hochbetrieb und es sei voller als sonst, so könne alles auch mal etwas länger dauern. „Wir haben eine ganze Reihe an Maßnahmen ergriffen und auch viel für den Reisekomfort getan, zum Beispiel mit einem neuen Aufenthaltsbereich.“

Drei Reisende geben am Self Bag Drop Off des Flughafens Köln/Bonn selbst ihr Gepäck ab.

Am Flughafen Köln/ Bonn kann auch der Self Bag Drop Off genutzt werden.

Es gibt auch die Möglichkeit für Reisende, Zeit bei der Gepäckabgabe zu sparen und die „Self Bag Drop Off“-Schalter zu nutzen: Die Koffer können dabei selbst eingecheckt werden. Eine Familie aus Lingen an der Ems, die ihren Namen nicht nennen möchte, ist sehr angetan von dieser Option: „Wir haben es zu ersten Mal genutzt. Die Betreuung war sehr gut und mit der Hilfe der Mitarbeiterin konnten wir unser Gepäck sogar in zehn Minuten aufgeben.“ Nicht lange warten musste auch Kevin Woka aus Erftstadt, der nach Rom reist. „Dank des Priority-Check-ins standen wir nur 15 Minuten in der Schlange“, erzählt Woka.

Personalsituation nicht gelöst

Für Özay Tarim, Gewerkschaftssekretär bei Verdi und zuständig für Sicherheitspersonal, ist die Personalsituation, wegen der es im vergangenen Jahr zu langen Schlangen kam, nicht gelöst: „Wo viele Gäste auf wenig Mitarbeiter treffen, kommt es zu langen Wartezeiten. Wir treten auf der Stelle, was die Personalentwicklung angeht.“ Zwar sei in zweistelliger Zahl neues Personal eingestellt worden, es hätten allerdings auch einige wegen der Arbeitsbedingungen gekündigt. „So konnte das Personal nicht nennenswert aufgestockt werden“, erklärt Tarim.

Für die Sicherheitskontrollen ist die Bundespolizei zuständig, die einen Dienstleister damit beauftragt. Neben dem eigentlichen Sicherheitsdienstleister Securitas hat die Bundespolizei nun einen weiteren mit ins Boot geholt: „Wir haben vorsorglich auch die Firma I-Sec beauftragt, die wir anfordern können, wenn Securitas an ihre personellen Grenzen kommt. So haben wir einen zweiten Dienstleister in Peto“, berichtet Christian Tiemann, Pressesprecher der Bundespolizei am Flughafen Köln/ Bonn, der Rundschau. „Am Donnerstag kam es wie erwartet zu einem hohen Passagieraufkommen, insgesamt ist aber alles in einem normalen Rahmen“, sagt Tiemann. Sollte es doch mit dem Personal der beiden Dienstleister nicht zu bewältigen sein, sei die Bundespolizei darauf eingestellt: „Als ultima ratio haben wir auch eigene Kräfte, die sich zur Not miteinbringen können“, erläutert Tiemann.

Diese Maßnahme kritisiert Tarim von Verdi, da Probleme so nur verlagert würden. Nun gebe es laut Tarim außerdem eine Prämie des Dienstleisters von 85 Euro für die Mitarbeiter, die trotz eines eigentlich freien Tages am Freitag oder am Samstag arbeiten. Tarim: „So etwas rettet vielleicht den Tag, aber löst nicht das Problem und zeigt die angespannte Personalsituation auf.“ Es drohe aber auch kein Chaos, fügt Tarim hinzu: „Im Vergleich zu letztem Jahr sieht es in dieser ersten Phase noch normal aus.“


Online einchecken, Koffer selbst aufgeben

So geht’s schneller: Der Flughafen Köln/Bonn gibt wichtige Hinweise an seine Gäste, wie der Abflug möglichst schnell und reibungslos läuft.

Check-in: Am besten online über die App der Fluggesellschaft einchecken. Die Bordkarte hat man dann auf dem Smartphone oder kann sie sich ausdrucken. Möglich ist der Online-Check-in 72 Stunden bis 40 Minuten vor Abflug.

Gepäck aufgeben: Wer dann am Flughafen sein Gepäck am Self-Drop-In-Terminal selbst aufgibt, muss sich gar nicht mehr am Check-in-Schalter der Fluggesellschaft anstellen.

Sicherheitskontrolle: Hierfür lässt sich ein Zeitfenster vorab online buchen auf CGNGateWay, zu finden unter www.koeln-bonn-airport.de/fluege/abflug-ankunft. Möglich ab 72 Stunden vor Abflug.

Vorabend-Check-in: Einige Fluggesellschaften bieten die Möglichkeit, das Gepäck schon am Vorabend zum Flughafen zu bringen und einzuchecken. Doch Vorsicht: Das gilt nur für Flüge am folgenden Vormittag bis 11 oder 12 Uhr, je nach Anbieter.

Und sonst: Ausweise bereit halten, Fläschchen mit Flüssigkeiten in durchsichtigem Plastikbeutel verpacken und Handy oder Tablet griffbereit verstauen. (sas)