Leverkusen – Dass mit Banküberfällen heutzutage meist kein Geld zu holen ist, hat sich am Donnerstag in der Schlebuscher Sparkassen-Filiale gezeigt. Der Täter musste ohne Beute fliehen.
Um 9.15 Uhr betrat der Täter die Sparkasse. Am Kassenschalter legte er einen Zettel mit seiner Geldforderung auf den Tresen und bekräftigte die Forderung laut Polizeibericht, indem er mit der Zündung einer Bombe drohte. Offenbar hat er nur mit dem Zettel hantiert und die Frau hinter dem Schalter nicht angesprochen, ein Polizeisprecher machte dazu aber keine Angaben.
Flucht ohne Beute
Als dem Räuber die Sache zu lange dauerte, weil man ihm nicht umgehend Geld herausgab, flüchtete er ohne Beute mit einem schwarzen Mountainbike. Zuerst Münsters Gäßchen hinunter Richtung Oulustraße, dann auf die Bergische Landstraße in die Fußgängerzone. Eine letzte Beobachtung wurde in Höhe des Eiscafés gemacht, dann verliert sich die Spur. Der etwa 25 Jahre alte Mann soll einen schwarzen Bart und schwarze Haare haben.
Konkretes über eine mögliche Nationalität des Bankräubers steht nicht fest. Er trug eine grau-weiße Mütze und eine schwarze Jacke. Und seltsam unprofessionell wirkt, dass er seinen Überfall unmaskiert durchführte. Vom Räuber existieren also Bilder aus den Überwachungskameras, das bestätigte ein Polizeisprecher. Die Fotos konnten am Donnerstag noch nicht gezeigt werden, weil über öffentliche Fahndungsmaßnahmen nur Richter entscheiden können. Mit einer Veröffentlichung ist zu rechnen, falls die Polizei den Übeltäter nicht vorher gefangen nimmt. Der Sparkassen-Mitarbeiterin, die mit dem Zettel mit der bedrohlichen Forderung konfrontiert wurde, gehe es den Umständen entsprechend gut. Auch die anderen Mitarbeitern seien soweit o.k,, sagte ein Sparkassen-Sprecher.
Die Sparkasse wurde nach dem missglückten Bankraub geschlossen. Wenig später sicherten Beamte Spuren in der Filiale und im Umkreis an den Straßen Münsters Gäßchen und Bergische Landstraße, wo sie Grünflächen und Häuserecken untersuchten .
Die Sparkasse im sogenannten Schlebusch-Karree ist eine der neueren Filialen. Sie wurde 2011 eröffnet und ist komplett offen gebaut. Nur der Kassierer oder die jeweilige Kassiererin sitzt geschützt hinter einer Sicherheits-Glasscheibe. Am Freitag soll die Filiale wieder normal öffnen.
Ob der Mann das Rad nur für den ersten Teil der Flucht nutzte, es später vielleicht in ein Auto verladen hat, ist nicht bekannt. Die Polizei hofft auf weitere Zeugen, wer etwas beobachtet hat, möge sich unter der 0221-2290 melden, sagte der Polizeisprecher.