Zum 30. SeptemberImpfzentrum Marmagen schließt – Sonderaktion am Wochenende
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„Eine Impfung ist der sicherste Weg zur gesellschaftlichen Teilhabe“, sagte Landrat Markus Ramers (SPD) bei der Pressekonferenz zum Startschuss des Impfendspurts in Marmagen. Das dortige Impfzentrum schließt – wie alle Impfzentren in NRW – zum 30. September seine Türen. Dann sind Impfungen gegen das Coronavirus nur bei niedergelassenen Ärzten möglich.
Kreis Euskirchen startet Impfkampagne
Damit sich möglichst viele Menschen noch mindestens einen Impfung in Marmagen abholen, hat der Kreis nun noch mal eine entsprechende Kampagne gestartet – und zwei Sondertermine angesetzt. Am Samstag, 28. August, können sich zwischen 14 und 19 Uhr sämtliche Impfberechtigte, also Menschen die mindestens zwölf Jahre alt sind, in Marmagen impfen lassen.
Einen Tag später, Sonntag, 29. August, wird der Kreis das gleiche Angebot auf dem Gelände des Kreishauses anbieten. Los geht es um 11 Uhr. Das Ende ist für 16.30 Uhr anvisiert. „Ich kann allen nur nahelegen, dieses Angebot zu nutzen“, sagte Udo Crespin, Leiter des Impfzentrums in Marmagen.
Seit dem 27. Dezember 2020 wird im Kreis gegen das Coronavirus geimpft. Udo Crespin, Leiter des Impfzentrums in Marmagen, nannte bei der Pressekonferenz zum Startschuss des Impfendspurts folgende Zahlen:
Mithilfe der mobilen Impfteams (21 329 Impfungen) und der vielen Mitarbeiter im Impfzentrum (116 329 Impfungen) sind – Stand 23. August – 137 658 Impfungen durchgeführt worden. 69 888 Menschen haben laut Crespin über den Kreis eine Erstimpfung erhalten, 67 680 Menschen haben eine Zweitimpfung bekommen.
Hinzu kommen Crespin zufolge die Impfungen über dien niedergelassenen Ärzte. 6000 Arztpraxen impfen derzeit. Sie haben 53 063 Erstimpfungen und 47 192 Zweitimpfungen durchgeführt. Entsprechend seien insgesamt bisher 100 255 Menschen mithilfe der Ärzte geimpft worden.
Die Zahl der Genesenen und der Menschen, die sich bei Betriebsärzten haben impfen lassen, sei in der Gesamtzahl der Geimpften im Kreis (237 823) nicht enthalten. Unter den im Kreis Geimpften befinden sich auch Menschen, die nicht im Kreis wohnen. Vollständigen Impfschutz haben laut Crespin durch den Kreis oder die niedergelassenen Ärzte 114 872 Menschen.
In der Kreisbevölkerung haben Crespin zufolge 59,12 Prozent bereits eine Zweitimpfung erhalten. Die Quote bundesweit liege bei 56 Prozent. (tom)
Aber auch darüber hinaus seien Impfungen möglich. Für Menschen, die sich bis zum 3. September über den Kreis impfen lassen, sprach Crespin sogar eine Garantie aus. „Dann schaffen wir auch problemlos die Zweitimpfung. Und den Impfstoff kann man sich aussuchen“, sagte der Chef des Impfzentrums.
Flutkatastrophe lässt Pandemie im Kreis Euskirchen in Hintergrund rücken
Die Pandemie sei im Kreis nach der Flutkatastrophe etwas in den Hintergrund geraten, berichtete Landrat Ramers. Das sei aber trügerisch. Die Inzidenz steige wieder, und „das Letzte, was wir jetzt gebrauchen können, ist, dass uns die Pandemie weitere Einschränkungen bringt“, so Ramers: „Nie war es so leicht, sich impfen zu lassen.“
Neben den beiden großen Impftagen in Marmagen und am Kreishaus ist laut Ramers eine weitere Offensive geplant: ein sogenanntes Schulimpfen. Man wolle in einer Schule – weder der genaue Termin noch der Ort stehen bisher fest – an einem Tag möglichst viele impfinteressierte Schüler gegen das Coronavirus impfen.
„Die Zahl der Menschen, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen, ist drastisch gesunken“, sagte Franz-Josef Zumbé, Vorsitzender der Kreisstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Das sei ein „grandioser Erfolg“, der dem Impfen zu verdanken sei.
Der Arzt geht davon aus, dass man sich künftig jedes Jahr gegen das Coronavirus impfen lassen muss: „Ich weiß es nicht, aber ich sage Ja. Das wird ähnlich sein wie mit der Grippeschutzimpfung.“
Wenn Impfzentrum raus ist: Zukunft der ehemaligen Rehaklinik in Marmagen ist offen
Neben den 90.000 Biontech-Impfdosen seien allein im Zentrum in Marmagen 15.000 Dosen Astrazeneca, 9.000 Moderna und 1.000 Dosen Johnson & Johnson verimpft worden, sagte Crespin. Täglich finden derzeit 80 bis 140 Erstimpfungen in Marmagen statt. An manchen Tagen seien es bis zu 1400 Impfungen insgesamt gewesen.
Die Zukunft der ehemaligen Reha-Klinik nach dem 31. Dezember (dann endet der Mietvertrag mit dem Kreis) ist laut Ramers offen. „Derzeit haben wir durch das Hochwasser zwei Untermieter. Bei der Frage der Nachnutzung sehe ich die Gemeinde in der Pflicht“, so der Landrat. Diese müsse möglichst bald Gespräche mit dem Besitzer führen.