Herrlich jeck: Hier fassen wir die Highlights aus dem Straßenkarneval der Stadt Zülpich zusammen. Aktuell: der Zoch aus Mülheim-Wichterich.
Karneval 2025So jeck ist die Stadt Zülpich – In Mülheim-Wichterich gibt's frisches Popcorn
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In Mülheim-Wichterich tanzen die Jecke durch den Zoch.
Copyright: Cedric Arndt
An den Karnevalstagen finden Sie hier die schönsten Bilder aus dem Stadtgebiet Zülpich.
Der Zoch in Zöllech war wieder der größte und längste im Kreis
Für die Jecken in Mülheim-Wichterich gibt's frisches Popcorn
Süßigkeiten und andere Leckereien sind aus dem Straßenkarneval nicht wegzudenken. Mit zahlreichen Einkaufstüten waren daher auch in Mülheim und Wichterich Hunderte bunt kostümierte Jecke ausgestattet, die sich am Straßenrand versammelten. Hunderte Kilo Kamellen wurden auf dem Weg durch die beiden Zülpicher Ortsteile verteilt, doch auch die Zugteilnehmer selbst sollten nicht hungrig bleiben.
„Wir haben uns ursprünglich für die Eröffnung der Veytalschule in Satzvey eine Popcornmaschine angeschafft. Mittlerweile ist sie auch im Karneval immer aktiv“, berichtete Noel Marx lachend. Nicht nur für den eigenen Nachwuchs, sondern auch für die Jungen und Mädchen beim Umzug füllte die Familie Dutzende Tüten – schon von Weitem wurden die Augen der Kinder groß und größer. „Es ist immer schön zu sehen, wie die Kleinen sich freuen. Das kann je nach Größe der Gruppe zwar auch mal ganz schön hektisch werden, aber es macht riesigen Spaß, denen etwas zurückzugeben, die uns beim Karnevalszug begeistern.“
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In Mülheim-Wichterich tanzen die Jecke durch den Zoch.
Copyright: Cedric Arndt

Auch die jüngere Generation genoss die gute Stimmung beim Mülheimer Straßenkarneval.
Copyright: Cedric Arndt
Bestens versorgt genossen nicht nur die rund 300 am Zug beteiligten Karnevalsfreunde, sondern auch die Umstehenden ein ausgelassenes Karnevalsfest bei sonnigem Wetter. „Unser Zug ist im Vergleich zum Vorjahr noch deutlich gewachsen, damit hätten wir im Vorfeld gar nicht gerechnet“, freute sich Zugleiter Karl-Heinz Kott: „Warum das so ist, wissen wir selbst nicht genau, aber wir nehmen es natürlich sehr gerne an.“
Ein Grund für diesen gesteigerten Zuspruch könnte der Auftritt des Dreigestirns der KG Löstige Rut- on Bleibächer mit Prinz Helena I., Bauer Walter und Jungfrau Marcella gewesen sein, die sich freudestrahlend von ihren feiernden Untertanen hochleben ließen.
Füssenicher Fußballfrauen feiern auch Karneval gemeinsam
Sportlich hat die Frauenmannschaft des TB-SV Füssenich-Geich in den vergangenen Jahren einige Erfolge erzielt. Als Drittplatzierte der Landesliga und dreimaligem Pokalsieg in Folge blieben auf dem Platz in jüngerer Vergangenheit kaum Wünsche offen. „Unsere Stürmerin Saskia Schreiner hat sich zwar leider vor Kurzem einen Kreuzbandriss zugezogen, ist aber auch neben dem Platz eine große Unterstützung für das Team“, betonte Spielerin Sina-Marie Sendscheid.
Dass das Team auch abseits des Fußballplatzes eine sehr gut eingespielte Truppe ist, stellen die Damen auch im Karneval beim Umzug in Geich und Füssenich unter Beweis. „Karneval ist Liebe, und da sind wir natürlich ganz vorn mit dabei“, betonte die für die jecken Tage selbst ernannte Pressesprecherin Marie Nolden. Na klar: Das lässt sich auch die verletzte Saskia Schreiner, auf Krücken gestützt, nicht entgehen.
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Internationales Flair brachte die Kämmerling-Truppe mit ihrem Saint-Patrick's-Day-Wagen.
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Nun auch im Karneval als Team unterwegs: Die Frauenmannschaft des TB-SV Füssenich-Geich.
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Die Prinzessinnen Antje und Celine ließen sich von ihrem närrischen Volk beim Straßenkarneval in Füssenich und Geich hochleben.
Copyright: Cedric Arndt
Rund 180 bunt kostümierte Jecken zogen am Sonntag durch die beiden Zülpicher Ortsteile und ließen kiloweise Kamelle auf die Menschen niederregnen. Auch die Prinzessinnen Antje und Celine bildeten dabei keine Ausnahme. Mutter und Tochter genossen das gute Wetter und die ausgelassene Stimmung. „Nach einer rundum gelungenen Session ist der Straßenkarneval ein ganz großartiger Abschluss“, freute sich Antje, bevor sie die nächste Handvoll Süßigkeiten verteilte.
Angespornt von diesem Kamelleregen ließen die Freunde der fünften Jahreszeit ihre Regentinnen mit doppelter Lautstärke hochleben und feierten einen gelungenen Straßenkarneval in Füssenich und Geich.
Zwei Gruppen sagten in Schwerfen wegen Sicherheitsbedenken ab
Die Rahmenbedingungen für einen gelungenen Straßenkarneval hätten sich die Mitglieder der KG Schwerfe bliev Schwerfe kaum besser wünschen können. Bereits am Samstag zog der Nachwuchs gut gelaunt durch die Straßen und verteilte allerlei süße Leckereien unter den Freunden der fünften Jahreszeit. Einen Tag später durften dann auch die „großen“ Jecken ihren Umzug starten.
Sonnenschein und ein wolkenloser blauer Himmel lockten bereits Stunden vor dem Startschuss Dutzende Anwohner in bunten Kostümen auf die Straße. „Wir genießen einfach das schöne Wetter und einen netten Plausch mit den Nachbarn“, freute sich Heinz-Peter, der es sich mit Kaffee und Bier schon zur Mittagsstunde mit einem Campingstuhl vor seinem Zuhause bequem gemacht hatte: „Ich habe es ja nicht eilig und den besten Platz im Ort habe ich mir auf jeden Fall schon gesichert.“
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Die KG Schwerfe bliev Schwerfe versprühte mit ihrem Wagen den Charme des fernen Orients.
Copyright: Cedric Arndt
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Die Schwerfener feierten am Sonntag nicht nur Straßenkarneval, sondern auch eine eigene kleine „Schaumparty“.
Copyright: Cedric Arndt
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Die Floisdorfer Hippies sorgten auch im Nachbarort Schwerfen für Feierstimmung.
Copyright: Cedric Arndt
Einen Wermutstropfen gab es für Zugleiter Georg Werner trotz der guten Umstände und dem unermüdlichen Einsatz der Schwerfener Jecken. „Wir sind mit 16 Gruppen und ungefähr 260 Zugteilnehmern nach wie vor sehr gut dabei, aber zwei Wagen sind wegen der furchtbaren Nachrichten der letzten Zeit leider abgesprungen.“ Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen habe die Angst einigen langjährigen Zuggästen eine Teilnahme unmöglich gemacht. „Ich bin aber überzeugt davon, dass wir hier auf dem Dorf so ein Attentat nicht befürchten müssen und wir haben auch alles uns mögliche für die Sicherheit von Zug und Besuchern getan, damit wir heute alle zusammen ein schönes Karnevalsfest feiern können“, so Werner.
Tatsächlich rückten diese Sorgen angesichts der ausgelassenen Stimmung auf den Schwerfener Straßen schnell in den Hintergrund. Lautstark schrie der Nachwuchs gegen die aus zahllosen Boxen schallende Musik an, um in den Genuss der heiß begehrten Kamelle zu kommen.
Und auch die ältere Generation ließ sich schnell von diesem Eifer anstecken. „Meine Frau und ich werden von den Süßigkeiten zwar wahrscheinlich eh nichts abbekommen, da die Kinder zu Hause alles sehr schnell unter sich aufteilen werden. Aber die eine oder andere Tafel Schokolade habe ich schon versucht heimlich einzustecken“, berichtete Torsten Will lachend: „Selten im Jahr sind die Kids so motiviert wie an Karneval. Die schönen Wagen, die netten Menschen und natürlich die Süßigkeiten kommen bei den beiden aber auch super an.“
In Enzen wird beim Karnevalszug kräftig geschossen
Mit 15 Gruppen sind die Enzener in ihrem Karnevalszug losgezogen. Mit waren vier Kanonen: zwei große, die Bälle und Kamelle in die Zuschauer schossen, und zwei Kinderkanonen zum Üben für die nächste Generation. Denn zum Enzener und Dürschevener Karneval gehören die Böller dazu. „2012 und 2013 haben wir an der Kanone gebaut“, erinnert sich stolz einer der Kanoniere der Karnevalsgruppe „1. Artillerieregiment Enzbachkanoniere“.
In diesem Jahr war man sich nicht sicher, ob wegen der neuen TÜV-Bestimmungen für Karnevalswagen die Kanone wieder mit dabei sein würde. Aber sie durfte. Zwei andere Wagen hatten die Prüfung allerdings nicht bestanden und kamen nicht zum Einsatz, berichtete Lena Fischer, Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Enzen.
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Andrea Kupilas und Gerd Frank waren in Enzen mit ihren aufwendig gearbeiteten Knopfkostümen beim Karnevalszug. Sie waren nur zwei von vielen mit tollen Ideen und großer Begeisterung beim Umzug.
Copyright: Frank Neuenhausen
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Freunde, Kollegen und Nachbarn hatten sich zusammengetan und zogen als Steampunker durch den Enzener Karnevalsumzug, reichlich bestückt mit Kamelle.
Copyright: Frank Neuenhausen
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Die selbstgebaute Kanone des 1. Artillerieregiments Enzbachkanoniere kam auch in diesem Jahr durch den TÜV und schoss zur Freude der jungen Teilnehmer Bälle in die Menge.
Copyright: Frank Neuenhausen
Bevor sich der Zoch in Bewegung setzte, hatten alle Beteiligten eine Erbsensuppe genossen. So gestärkt zogen die Gruppen gut gelaunt durch die Straßen von Enzen.
Am Rand sah man auch zwei Jecke mit selbst gemachten Kostümen voller Knöpfe in allen Größen und Farben: Andrea Kupilas wohnt zwar nicht mehr im Dorf, lässt sich aber den Enzener Karneval nicht entgehen: „Wir kommen immer wieder hierher zum Gucken. Und wir freuen uns darauf, Freunde wiederzusehen.“ Die Kostüme hat sie für sich und ihren Partner Gerd Frank gemacht: „Zwei Jahre habe ich daran gearbeitet.“ Jetzt kamen die guten Stücke endlich zum Einsatz. Nicht nur den beiden sah man die Freude an der lokalen Tradition an, sondern vielen weiteren Jecken in ideenreichen Kostümen.
Was war sonst los?
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