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„e-commerce“-Lager in ZülpichUnbürokratisches Handling beeindruckte Galeria Kaufhof

Lesezeit 3 Minuten

Auf 40 000 Quadratmetern entsteht im Gewerbegebiet Zülpich die erste Halle, auf 80 000 Quadratmetern soll 2019 ein weiteres Logistikzentrum folgen. Fiege/AJS)

Zülpich – „Galeria Kaufhof – Ich freu’ mich drauf“ – das ist für Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen und seine Kommune mehr als nur der Werbeslogan der Galeria Kaufhof GmbH. Seit Mittwochvormittag bekommt Hürtgen das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht.

Das Kölner Unternehmen errichtet im Zülpicher Gewerbegebiet für 70 Millionen Euro sein erstes „e-commerce“-Lager für den Online-Handel. Auf einer Fläche von sechs Fußballfeldern wird das Logistikcenter entstehen. Das Gebäude soll eine Höhe zwischen 17 und 22 Metern haben. „Der Blick auf Zülpich von der B 56 wird sich ein wenig verändern. Das Logistikzentrum wird sich aber farblich unauffällig in die Gegend integrieren“, versichert Hürtgen.

Spatenstich bereits in wenigen Wochen

Der Spatenstich soll bereits in wenigen Wochen erfolgen. In Betrieb genommen werden soll das Logistikzentrum im Frühjahr 2019. Ab diesem Zeitpunkt wird das komplette Online-Geschäft des Unternehmens aus der Römerstadt abgewickelt werden. Mit allen Facetten: So ist auch ein Fotostudio vorgesehen, in dem künftig die Bilder der Produkte für den Online-Shop entstehen.

Zum Start in zwei Jahren rechnet Alexander Bung, Leiter des Bereichs e-commerce der Galeria Kaufhof GmbH, im Schnitt mit etwa 20 eingehenden und zehn ausgehenden Lkw pro Tag.

„In der Spitze, unter voller Auslastung, werden es wohl 100 ein- und 50 ausgehende Lkw pro Tag“, so Bung. Die Belastung für die Zülpicher halte sich aber in Grenzen, da der Standort für Schwerlastverkehr über die B 56n und die Autobahn zu erreichen sei.

Selbst die Belastung des Gewerbegebietes durch Fahrten sei gering, da das neue Lager gleich am Eingang der Gewerbeflächen liegt. Für die Lkw, aber auch für die Pkw der Mitarbeiter sollen „überdurchschnittlich viele Parkplätze“ (Bung) vorgehalten werden, damit keine Fahrzeuge in den Straßen des Gewerbegebiets abgestellt werden müssten.

Etwa 300 Arbeitsplätze werden im ersten Schritt entstehen. „Für Zülpich ist das ein Projekt, das große Sogwirkung auf die Region haben kann, und hoffentlich haben wird“, sagt Bürgermeister Hürtgen. Er hoffe darauf, dass möglichst viele regionale Handwerksunternehmen am Bau des Logistikzentrums beteiligt werden. Auch für die Innenstadt erhofft sich der erste Bürger der Stadt eine positive Wirkung.

Errichtet wird das hochmoderne Gebäude, das vollständig mit LED-Beleuchtung ausgestattet wird, an der Straße „Am Meilenstein“.

„Der Name passt zum Projekt, denn für Zülpich ist das ein Meilenstein“, so Hürtgen: „Wir sind sehr froh und stolz, dass sich die Galeria-Verantwortlichen für Zülpich entschieden haben.“

Der Bürgermeister und sein Beigeordneter Ottmar Voigt hatten das Projekt „Galeria Kaufhof“ zur Chefsache erklärt. So klingelte das Handy des Beigeordneten sogar auf der Skipiste in Ischgl.

Am anderen Ende der Leitung: Klaus Hellmich, Geschäftsführer der Galeria Kaufhof GmbH. „Wir haben intern die bürokratischen Hürden so klein wie möglich gehalten. Das kam bei allen Beteiligten sehr gut an“, berichtet Hürtgen. Bis zum Schluss habe man die geplante Ansiedlung des Kölner Unternehmens in Zülpich geheim gehalten. „Es wussten eigentlich nur der Bürgermeister und ich davon“, sagt Voigt.

Doch nicht nur mit wenig Bürokratie punkteten die Zülpicher bei dem Kölner Traditionsunternehmen. Auch die Infrastruktur des Gewerbegebietes machte Eindruck.

„Die Anbindung zu unserem bestehenden Logistiknetz und die umliegende Infrastruktur machen Zülpich zu einem idealen Standort“, sagt Hellmich. Gleiches gilt für die Nähe zu den Niederlanden und Belgien. Außerdem sei die Bodenstruktur in der Zülpicher Börde ideal für ein derartiges Großprojekt.

Mit der Ansiedlung der Galeria Kaufhof, zu der im zweiten Schritt ein weiteres Logistikzentrum auf einer Fläche von 80 000 Quadratmetern hinzu kommen soll, ist das Zülpicher Gewerbegebiet nun praktisch über Nacht voll.

„Für kleinere Interessenten werden wir aber sicherlich noch einen Platz finden“, sagt der Bürgermeister. Insgesamt haben sich bisher mehr als 100 Firmen an der Römerallee angesiedelt.