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Langlauf, Rodeln und SkifahrenTausende Wintersportler am Weißen Stein in Hellenthal

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Viel Spaß hatten die Schneefreunde auf dem Rodelhang in Udenbreth – unter anderem auch Stephan, Cacey, Selina und Sina.

Hellenthal-Udenbreth – Wird es das einzige Schneewochenende am Weißen Stein in Udenbreth sein? Manch ein Wintersport-Fan hatte womöglich ein wenig besorgt auf den Kalender und die Prognosen der Wetterdienste geblickt. Steigende Temperaturen werden da prognostiziert. Also nutzten sie das Wochenende. Zu Tausenden stürmten die Schneefans den Rodelhang und die anderen Einrichtungen am Weißen Stein und vergnügten sich wie Bolle.

„Wenn das halbe Ruhrgebiet kommt, dann haben wir keine Chance“, hatte Michael Huppertz, Leiter des Ordnungsamtes der Gemeinde Hellenthal im Vorfeld über die Parkplatzsituation gesagt. Seine Einschätzung der Lage erwies sich am Samstag als ziemlich genau: Da das Wetter bedeckt war und leichte Niederschläge kamen, hatten sich nur so viele Menschen auf den Weg an den höchsten Punkt des Rheinlandes gemacht, wie dort noch so gerade verkraftet werden konnten.

Parkmöglichkeiten reichlich genutzt

Je eine Seite der B265 und der L110 waren geräumt und zum Parken freigegeben worden. Diese Möglichkeit wurde reichlich genutzt, sodass die Autos kaum bis nach Udenbreth hinein standen. Herbert Renn und Daniel Pützer vom Ordnungsamt Hellenthal hatten alle Hände voll zu tun, um kein Chaos auf dem Parkplatz entstehen zu lassen. Erschwerend kam für sie dazu, dass beide Parkscheinautomaten den Dienst einstellten und sie auch noch als Ticketverkäufer einspringen mussten.

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„Schwer zu sagen, es ist ein Kommen und Gehen“, sagte Renn, auf die Zahl der Menschen angesprochen, die an diesem Tag am Weißen Stein waren. Mehrere Hundert Autos seien es, die meisten mit drei Personen besetzt. „Schätzungsweise 3000 bis 4000 Leute“, vermutete Renn vorsichtig. „Alle sind freundlich und gut gelaunt“, berichtete Pützer erfreut darüber, dass die Stimmung der Wintersportfreunde im grünen Bereich blieb.

Großer Andrang am Sonntag

Am Sonntag war nochmal deutlich mehr los im Wintersportgebiet. Eine Schätzung der Besucherzahlen vermochte niemand abzugeben, die Parkplatzsituation verschärfte sich jedoch deutlich. In Udenbreth, auf der Land- und der Bundesstraße wurde beidseits geparkt – und die Verbotsschilder geflissentlich ignoriert. Auf der dann arg engen Straße waren nicht nur diejenigen unterwegs, die noch nach einem Parkplatz Ausschau hielten, sondern auch die Fußgänger, die samt Schlitten und sonstiger Ausrüstung zum Weißen Stein marschierten. Im Parkplatz-Einsatz waren auch die Feuerwehrleute aus Hollerath. Auch sie hatten reichlich zu tun. „Es ist die Hölle – aber wir kriegen das in den Griff“, sagte der stellvertretende Löschgruppenführer Martin Golbach.

Die Besucher zeigten sich jedenfalls zufrieden mit dem Erlebten. „Ganz toll, wir waren zum ersten Mal hier“, sagte Peter Steinbrink. Er und seine Frau Antje waren mit den Enkeln aus Duisburg zum Schneewandern gekommen. „Leider war der Schneewanderweg am Ende geräumt, sodass man den Schlitten nicht mehr ziehen konnte“, bemängelte sie. Doch alles in allem sei es ein Erlebnis gewesen.

Zwei Verletzte

Für die DRK-Bergwacht, die die Rettungsstation besetzt hatte, verlief der Samstag ohne Einsätze. Doch der Tag war lang für die Helfer. Da ihr Quad mit Kettenraupen ausgestattet ist, waren sie zur Unterstützung beim Nachrodeln in Konzen eingesetzt. „Die Feuerwehr leuchtet die Piste aus, und zehn Quads ziehen die Schlitten wieder den Berg hoch, während die Dorfgemeinschaft für Essen und Trinken sorgt“, so Leiter Christopher Kettner.

Am Sonntag standen die DRK-ler wieder am Weißen Stein bereit. Bis zum Nachmittag verzeichnete Kettner vier Einsätze, zwei Patienten mussten ins Krankenhaus. (sev)

Das Angenehme mit dem Nützlichen verband der THW-Ortsverein. Mit einer Gruppe von neun Kindern war Jugendleiterin Denise Zahn gekommen und informierte sie über die Gefahren, die durch Schnee entstehen: „Wir haben in diesen Wochen in Bayern gesehen, wie schwierig das werden kann.“ Deshalb habe sie auf Probleme mit Dachlasten hingewiesen. Auch wurde der Schnee gemessen und der Untergrund analysiert. „28 Zentimeter waren es auf dem Sportplatz“, erzählte sie. Anschließend ging es zum Unterhaltungsteil auf die Rodelpiste.

Dort versammelten sich die meisten Schneefreunde. Die Rodler stürzten sich in die Tiefe, um sich anschließend bequem vom Lift hochziehen zu lassen oder den Hang per pedes hinaufzukeuchen. Lachen und Kreischen schallte über das Tal, überall waren glückliche Gesichter zu sehen. Auch Kati Tiri aus Lommel in Belgien, auf Langlaufskiern unterwegs, war zufrieden: „Es war herrlich, wenn man im Wald war.“