Nettersheim-Marmagen – Der Start der Flüchtlingsunterkunft in Marmagen verschiebt sich weiter nach hinten. Ursprünglich wollte die Bezirksregierung die so genannte Puffereinrichtung für Geflüchtete aus der Ukraine in der ehemaligen Reha-Klinik bereits Ende April in Betrieb nehmen. Nun wird es nach Angaben von Vanessa Nolte, Pressesprecherin der Bezirksregierung, wohl Mitte August. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe.
Der Grund für die abermalige Verzögerung: Der Betreiber, BOS 112, hat nach Angaben der Bezirksregierung die erforderlichen Auflagen noch nicht erfüllt. Unter anderem verweist die Bezirksregierung darauf, dass „noch Unterlagen zur Freigabe der Mitarbeiter fehlen.“
„Sind im engen Austausch“
Nach Informationen dieser Zeitung fand am Donnerstag ein Krisengespräch zwischen dem Betreiber und der Bezirksregierung statt. „Wir befinden uns im Austausch mit dem Betreiber hinsichtlich der Sicherstellung der Betriebsaufnahme“, sagt Nolte auf Nachfrage dieser Zeitung.
Die Bezirksregierung sei an „einer guten Zusammenarbeit mit dem Betreiber interessiert, kommt jedoch – wie üblich – ihrer Aufgabe der Vertragsüberwachung nach.“
Bis zu 756 Geflüchtete
Über insgesamt 364 Betten verfügte die Klinik einst, bis sie 2020 geschlossen wurde. Bis zu 756 Geflüchtete aus der Ukraine sollen nach Angaben der Bezirksregierung in den Zimmern einziehen. „Möglich wird das durch die geplante Ausstattung mit Doppelstockbetten“, erklärt Thomas Metz, Immobilienexperte der Bezirksregierung. In Einzelzimmern können dadurch zwei, in Doppelzimmern vier Personen untergebracht werden.
Erst Ende Juni war die ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum auf Einladung der Bezirksregierung in die Eifel gekommen, um sich vor Ort ein Bild von der Unterkunft zu machen. Da gingen noch alle Beteiligten von einem Start nur vier Wochen später aus.
Auch Kreis noch nicht glücklich
Doch es laufen aktuell nicht nur Gespräche mit dem Betreiber. Auch mit dem Kreis Euskirchen steht die Bezirksregierung im Kontakt. Wolfgang Andres, Pressesprecher des Kreises Euskirchen, bestätigt die noch nicht abgeschlossenen Gespräche zwischen Bezirksregierung und Kreis. „Wir sind nach wie vor im engen Austausch, da noch nicht alle erforderlichen Unterlagen vorgelegt wurden. Zuletzt hat es ein Gespräch im Kreishaus mit allen Beteiligten gegeben, bei dem offene Fragen besprochen wurden“, so Andres. Dabei ging es nach Informationen dieser Zeitung um baurechtliche Angelegenheiten.
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Die Kapazitäten in den verbliebenen Puffereinrichtungen des Landes für Ukrainer seien derzeit auskömmlich, so Nolte: „Es sind daher keine negativen Auswirkungen für die Ukrainer zu erwarten.“ Der Betreuungsschlüssel für die ehemalige Eifelhöhen-Klinik beläuft sich nach Angaben der Pressesprecherin auf „tagsüber wochentags acht Sozialbetreuer und nachts vier sowie tagsüber an Wochenenden und Feiertagen sechs Sozialbetreuer und nachts vier.“