Euskirchen – Es gibt eine Perspektive für die Einkaufsstadt Euskirchen: Die Galeria Karstadt Kaufhof will am 1. Oktober eröffnen. Zumindest auf der ersten und zweiten Etage. Die Arbeiten im Erdgeschoss und vor allem im Keller werden hingegen noch Wochen, wenn nicht gar Monate dauern. „Wir möchten den Menschen ein gewisses Einkaufserlebnis ermöglichen“, sagt Hans-Peter Neußer, Filial-Geschäftsführer. Allerdings, so Neußer, sei auch der 1. Oktober noch nicht in Stein gemeißelt. „Wir brauchen noch Strom, um beispielsweise die Kassensysteme betreiben zu können“, erklärt er. Die Arbeiter nutzen für ihre Stemmgeräte aktuell einen großen Generator.
Laut Neußer werden die Kunden in den ersten Wochen über die beiden Notausgangstreppen in die beiden Verkaufsetagen kommen. Das sei zwar nicht gerade barrierefreiheitsfreundlich, aber nicht anders machbar.
Alle Etagen angepackt
Der Geschäftsführer kündigte an, das unterm Strich alle Etagen des Kaufhofs angepackt und modernisiert werden. Die Verkaufsfläche in der ersten Etage soll beispielsweise größer werden, dafür wird es irgendwann die zweite Etage nicht mehr geben. Dort werden beispielsweise Sozialräume aus dem ersten Obergeschoss hinziehen. Der dort frei werdende Platz soll dann Verkaufsfläche werden. „Wir werden ein schönes, modernes Haus sein“, versprach Neußer bei der Pressekonferenz im Kaufhof.
An der nahm auch Oliver Becker, Geschäftsführer von Saturn im Veybachcenter, teil. Auch Saturn werde wiederkommen, sagte er. Allerdings werde das noch eine gewisse Zeit dauern. Er rechne damit, dass das Geschäft erst im kommenden Jahr wieder eröffnen werde – wie das gesamte Veybachcenter. Der Grund dafür sei unter anderem, dass es Engpässe bei den Ersatzteilen für die hochkomplexe Gebäudetechnik gebe – an die beispielsweise die Brandmeldeanlage angeschlossen wird.
S. Oliver soll es so nicht mehr geben
Dieter Eller, Geschäftsführer der Modegeschäfte E1 und S. Oliver, kündigte in der Pressekonferenz an, dass es S. Oliver in der bisherigen Form in Euskirchen nicht mehr geben werde. Beide Verkaufsräume sollen miteinander kombiniert werden, der Durchbruch sei sogar schon gemacht worden.
Die Neueröffnung strebt Eller mit seinem Team für Februar 2022 an. „Es wird nichts anderes als eine Sensation“, sagte Eller bei der Pressekonferenz. In dem künftig 600 Quadratmeter großen Geschäft sollen die neuesten Boden und Beleuchtungselemente verbaut werden. „Euskirchen wird deutlich schöner und moderner zurückkommen“, so Eller.
Patrick Rothkopf, der als Vertreter der Dehoga an der Pressekonferenz teilnahm, versprühte nicht ganz so viel Optimismus. „Ich habe gehört, dass sich einige Kollegen im Kreisgebiet mit dem Gedanken rumschlagen, nicht wiederzueröffnen“, sagte Rothkopf, der an der Kommerner Straße ein Restaurant samt Hotel betreibt. Einige Betriebe hätten noch keine Perspektive, so der Experte: „Beispielsweise, weil sie keine Handwerker finden oder ihnen schlichtweg das Geld fehlt.“
Zahlreiche Container
Wer in diesen Tagen durch die Euskirchener Innenstadt spaziert, kommt zwangsläufig an zahlreichen Containern vorbei. Noch immer sind längst nicht alle Arbeiten abgeschlossen, noch immer werden Putz abgeschlagen und Estrich rausgeholt. Was aber auch ins Auge fällt: die vielen Plakate, die nun in zahlreichen Schaufenstern hängen. Darauf zu sehen ist die Silhouette der Kreisstadt und das Motto für die kommenden Monate: Mer stonn widder op.
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Aufstehen, zurückkommen. Das wollen die Euskirchener Geschäfts- und Gewerbetreibenden. Und um die Menschen auf dem Laufenden zu halten, haben sie einen Blog angelegt, auf dem ständig neue Informationen veröffentlicht werden. Dort findet man unter anderem, welche Geschäfte an ihren alten Standort zurückkommen wollen. Und auch die, die schon geöffnet haben oder in sehr naher Zukunft öffnen wollen.