Kreuzweingarten/Arloff-Kirspenich – Rund 2000 Menschen müssen am Sonntagmorgen in Kreuzweingarten, Kirspenich und Arloff ihre Häuser verlassen. Der Grund: Eine Eisenbahnbrücke über die Erft muss gesprengt werden. Wie Marita Hochgürtel, Sprecherin der Stadt Bad Münstereifel, mitteilt, ist die Sprengung erforderlich, da es bei Niederschlägen im Bereich der durch die Hochwasserkatastrophe von vor gut zwei Wochen bereits stark beschädigten Brücke zu Stauungen der Erft kommen könnte. Von der Brücke sind noch die Schienen übrig, die nun unter hoher Spannung stehen und nur durch eine Sprengung beseitigt werden können. Die Maßnahme ist vor dem nächsten Niederschlag notwendig, um die erftabwärts gelegene Kläranlage zu schützen. Straßenverbindungen werden durch die Sprengung, die das THW durchführen wird, nicht beeinträchtigt.
Ursprünglich war die Sprengung bereits für den Samstag angedacht. In Abstimmung der Bürgermeister von Euskirchen, Sacha Reichelt, und Bad Münstereifel, Sabine Preiser-Marian, wurde sie jedoch erst für den Sonntagvormittag angesetzt, da man Sorge hatte, die Bevölkerung nicht ausreichend warnen zu können.
Über die Warn-Apps Katwarn und Nina wurden die Menschen am Samstagnachmittag über die bevorstehende Evakuierung informiert. Am Sonntag um 9 Uhr müssen alle rund 800 Bewohner Kreuzweingartens und 1200 aus Teilen von Kirspenich und Arloff ihre Häuser verlassen haben.
Betroffen sind alle, die in einem Radius von 1000 Metern um die Brücke leben. Dieser Bereich darf ab 09:00 Uhr nicht betreten werden. Für diese Zeit werden die betroffenen Personen gebeten die eingerichteten Personen-Sammelstellen aufsuchen:
Personen-Sammelstelle Orsteile Arloff und Kirspenich:Parkplatz gegenüber dem „Hotel zur Waage“ in der Bahnhofstrasse in Arloff
Personen-Sammelstelle Orsteil Kreuzweingarten:„Haus Maria Rast“ im Josef-Kentenich-Weg in Kreuzweingarten.
An beiden Sammelpunkten wird das DRK sich um die Menschen kümmern. Laut Hochgürtel werden sowohl die Verpflegung als auch medizinische Versorgung sichergestellt. Nach 9 Uhr werden die Ordnungsämter der beiden Städte, Polizei, Bundeswehr und Feuerwehr die Sperrungen der Straßen vornehmen und in allen Häusern kontrollieren, ob die Bewohner sie tatsächlich verlassen haben. Für 11 Uhr ist die Sprengung der Brücke vorgesehen. Ist die Sprengung erfolgreich, kann die Evakuierung laut Hochgürtel recht schnell aufgehoben werden und die Menschen in ihre Häuser zurückkehren.
Sollte es aufgrund einer körperlichen Einschränkung Menschen geben, die zwingend auf eine medizinische Unterstützung oder ein Transport angewiesen sind, soll dies vorab unter der Telefonnummer 02251-98342525 mitgeteilt werden.
Für weitere Rückfragen steht außerdem die Hotline der Stadt Bad Münstereifel unter der Telefonnummer 0172-9436517 und der Stadt Euskirchen unter der Telefonnummer 02251-14384 zur Verfügung. (red)