Die Sänger von „Eu-Semble“ stellen im dritten Türchen des Song-Adventskalenders ihre drei Lieblingsweihnachtslieder vor.
Song-AdventskalenderDas Trio „Eu-Semble“ aus Euskirchen präsentiert drei Weihnachtslieder
Schon vor dem ersten Advent waren vielfach Dekorationen an Häuserfassaden und in Vorgärten zu sehen. Spätstarter lassen sich vielleicht durch das dritte Türchen des Song-Adventskalenders anfachen: Passend zur Türchennummer stellt das Trio „Eu-Semble“ seine drei Lieblingslieder zu Weihnachten vor.
Die Mitglieder der A-cappella-Gruppe sind seit mehr als 50 Jahren befreundet – und musizieren fast die ganze Zeit zusammen, wie die drei Rentner berichten. Robert Kunze, auch „Qnta“ genannt, singt Bariton, Bruno Schreiner Tenor und Robert Schloeßer („Mupp“) sorgt als Bass für die tiefen Töne.
„Wir haben schon als Kinder gesungen und uns früh gegenseitig als Sänger wahrgenommen“, erzählt der 65-jährige „Bruno“ und schaut zu seinen Bandkollegen: „Wir kennen uns mittlerweile so lange, dass wir die Witze der anderen beenden können.“
Euskirchen: Trio„Eu-Semble“ hat sich in den 1980ern gegründet
Das „Eu-Semble“ hatte sich Anfang der 1980er Jahre gegründet, damals noch vierköpfig. Drei Jahre später löste sich die Band vorerst auf. Doch die musikalische Trennung war nicht von Dauer: Nach den Hochzeiten von „Qnta“ und „Mupp“, die innerhalb von zwei Wochen vor den Traualtar traten, formierten sie sich 1985 neu, diesmal zu dritt.
„Wir haben zwei Drittel unseres Lebens zusammen gesungen. Das hat uns noch immer gute Laune gemacht“, sagt der 67-jährige „Mupp“: „Die Freundschaft und die Ehen haben gehalten.“ „Nächstes Jahr haben wir 40-jähriges Jubiläum“, fügt „Bruno“an. „Ein Veranstalter in Euskirchen soll uns dafür mal eine Bühne bereitstellen“, scherzt „Mupp“: „Das wäre ein super Weihnachtsgeschenk.“ Daraufhin lachen die drei Musiker.
Die A-cappella-Gruppe stellt ihre drei liebsten Weihnachtslieder vor
Jeder der drei verbindet gerade ein anderes Lied mit Weihnachten. Für „Qnta“ ist „Hymne des Fraternisés: I'm dreaming of home“ aus dem Antikriegsfilm „Merry Christmas“ gerade besonders präsent. Der Film erzählt die Geschichte französischer, deutscher und schottischer Soldaten, die im ersten Jahr des Ersten Weltkriegs ihre Waffen zur Weihnachtszeit niedergelegt haben sollen. Nach der Songangabe des 68-Jährigen nicken seine beiden Freunde zustimmend.
„Bruno“ wirft ein kirchliches Lied in den Ring. Für ihn sei „Maria durch ein Dornwald ging“ besonders wichtig. Nachdem er das Lied als Kind in der Kirche mit Orgelbegleitung gesungen habe, sei er von allen im Dorf begrüßt worden. Auch seine Bandkollegen können dem Lied viel abgewinnen und segnen seine Auswahl zügig ab.
„Weihnachten bin ich zu Haus“ von Roy Black hat bei „Mupp“ einen besonderen Platz. Auch er habe als Kind schon viel gesungen. Auf einer Weihnachtsfeier einer D-Jugend habe er das Lied zum ersten Mal dargeboten. „Das Lied ist bei uns in der Heimat ein Kultlied geworden“, berichtet er. Und ihn freue es, sich den Song noch vor der lokalen Bekanntheit ausgewählt zu haben.
Das „Eu-Semble“ freut sich auf die Auftritte in der Weihnachtszeit
Alle drei Sänger bekennen sich als Fans der Weihnachtszeit und freuen sich nach eigener Aussage auf ihre Auftritte im Winter. Hierzu zählen auch die Konzerte der „Schöner Bescherung“, benannt nach dem ehemaligen Höhner-Bassisten Hannes Schöner. Der Bassist Schöner, „Eu-Semble“ und weitere Musiker treten hierbei vom 13. bis 15. Dezember in der Konviktkapelle Bad Münstereifel auf.
Am 20. Dezember ist die Gruppe zudem auf der Dom-Platte in Köln zu hören. Im Rahmen einer Aktion des gemeinnützigen Vereins „Juttas Suppenküche“ werden dort laut der A-cappella-Gruppe Geschenke an Wohnungslose verteilt.
„Weihnachtslieder berühren alle Menschen“, sagt „Qnta“. „Kein anderes Fest wird durch die Musik so getriggert wie Weihnachten“, ergänzt „Mupp“: „Auf unseren Konzerten singen wir nur Lieder, die wir mögen.“ Qnta wirft im verbalen Ballwechsel der beiden ein: „Last Christmas singen wir nicht.“ Mupp sagt: „Das tun wir uns dreistimmig nicht an“, und lacht. Qnta: „Obwohl die Leute am Rad drehen, wenn das Lied spielt“. Mupp scherzt: „Ich dreh' an 'nem anderen Rad“. Die drei lachen wieder. Bruno gibt danach zu Bedenken, dass der Song nicht schlecht, aber überstrapaziert sei.
Das ist die Idee hinter dem Song-Adventskalender:
24 Türchen gilt es bei klassischen Adventskalendern zu öffnen, dann ist Weihnachten. Bei unserem musikalischen Adventskalender ist das Prinzip ähnlich. Da der erste Dezember in diesem Jahr allerdings ein Sonntag ist, fangen wir schon einen Tag früher an. Von nun an stellen hier jeden Tag, an dem die Zeitung erscheint, Musikerinnen und Musiker sowie Musikkenner aus dem Kreis Euskirchen ihre ganz persönlichen Lieblingsweihnachtslieder vor.
Von „Driving Home for Christmas“ bis „Maria durch ein Dornwald ging“, von Klassik bis Pop – alles ist dabei. Und immer gibt es zu den Lieblingsweihnachtsliedern eine Geschichte. Und so entsteht Türchen für Türchen bis Heiligabend eine bunte Weihnachtsplaylist, die es auch hier bei Spotify zu hören gibt. Komplettiert wird sie dann mit den Weihnachtslied-Highlights der Redaktion. (jre/ges)