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KunsthandwerkMarkt in Euskirchen mit schönen Dingen, die man einfach gerne hat

Lesezeit 3 Minuten
Jochen Teschke und Melanie Zehnpfennig zeigen ein in Epoxidharz an gegossenes Foto.

Geschenke für die Ewigkeit, gegossen in Epoxidharz, boten Jochen Teschke und Melanie Zehnpfennig auf dem Markt in Euskirchen an.

Euskirchener Kunsthandwerkermarkt am Samstag mit kreativen Angeboten, aber auch einigem eher Trödelhaftem.

Leseknochen, „Geschenke für die Ewigkeit“, Eifelhonig und die Seifenoper: Auf dem 13. Kunsthandwerkermarkt des Stadtmarketingvereins Zeus auf dem Klosterplatz in Euskirchen gab es Vielerlei für alle Geschmäcker. 30 Aussteller probten auch das bargeldlose Bezahlen der Kundschaft.

„Wir nehmen auch Paypal“. Oder doch nur Bares. Die Bezahlmöglichkeiten an den 30 Verkaufsständen aus der Region und dem Rheinland waren fast so verschieden wie die Angebote. „In Norwegen und auch in Amsterdam geht das fast nur noch bargeldlos“, so Jochen Teschke, der mit seiner Frau Melanie Zehnpfennig aus Erftstadt angereist war und „Geschenke für die Ewigkeit“ anbot.

Schlüsselanhänger, Küchenbretter, Korbwaren und Honig aus der Eifel

Unabhängig von der Frage, ob nicht fast jedes Geschenk diesen Anspruch hat, sind es die Produkte des „Groschenwerks“, wie sich der kleine Anbieter nach dem Namen der Inhaberin nennt, schon durch die Art der Herstellung: In eine Silikonform werden etwa Rosenblüten und das Hochzeitsfoto – letzteres laminiert – eingelegt und das Ganze mit Epoxidharz aufgegossen. Nach dem Abkühlen wird das Positiv aus der Form gelöst, fertig ist das Erinnerungsstück. Ähnlich hergestellt gibt es bei den beiden auch größere Kaffeetassen-Untersetzer: „Damit man auch die Kekse drauflegen kann“, so Melanie Zehnpfennig.

Was dem einen das Epoxidharz, waren etwa für „Jul & Jak“ alias Julia und Günter Jakob Roesch aus Mechernich die unterschiedlichsten Hölzer. Ob Rosenholz, Apfelbaum, Esche, Eiche oder Walnuss: Aus allem macht „Jak“ unter anderem Küchenbretter oder Schlüsselanhänger mit Loch. In die durchgezogene Lederschlinge zum Klemmring knüpft „Jul“ noch Kunstperlen – diesen Anhänger jedenfalls verliert man nicht so schnell.

Verkaufsstände und Besucher des Kunsthandwerkermarkts auf dem Klosterplatz in Euskirchen.

An 30 Verkaufsständen boten die Aussteller auf dem Klosterplatz in Euskirchen ihre Produkte an.

Günter Jakob Roesch zeigt einen seiner Schlüsselanhänger aus Holz.

Günter Jakob Roesch stellt Schlüsselanhänger aus verschiedenen Hölzern her.

Gebrauchsgegenstände dieser Art, die man manchmal nicht direkt benötigt, aber gerne hat, hatte auch ein Korbwarenimporteur aus Spanien, angereist aus Viersen, im Angebot. Eifelhonig bot eine Imkerei aus Reuth bei Prüm, in Aquarelltechnik gemalte, schreiend bunte Tierporträts ein Dritter. An anderen Ständen geriet das Kunsthandwerk-Angebot, das vom Stadtmarketingverein versprochen war, fast schon ins beliebig Trödelhafte.

„Leseknochen“ sind nicht nur für Bücherfreunde geeignet

Das konnte man Daniela Seidler-Kühnemann aus Wachtberg nun wirklich nicht nachsagen. Ihre Leseknochen aus 80 Prozent Baumwolle und 20 Prozent Polyester sind gefüllt mit Watte von einem deutschen Bettenhersteller, die Bezugstoffe kommen aus den Niederlanden. „Sie eignen sich für lange Serienabende“, so Seidler-Kühnemann, ebenso für lange Auto- oder Bahnfahrten, für Flugreisen, als Buch- oder Tabletstütze. „Mir gefällt das, andere Stützen sind einfach zu weich“, so Andrea Tennié aus Euskirchen, die eine der nackenfreundlichen Schmöker-Hilfen erwarb.

Daniela Seidler-Kühnemann (links) verkaufte „Leseknochen“, einen an Andrea Tennié aus Euskirchen.

Leseknochen, hübsche wie praktische Nackenstützen, verkaufte Daniela Seidler-Kühnemann (l.). Andrea Tennié fand ihren schnell.

Kokosöl, Sheabutter und Aprikosenkernöl – das ist kein Dressing für den Salat, sondern es sind die Inhaltsstoffe der „Seifenoper“ von Bianca Mey aus Blankenheim, die mit ihren Eifelseifen neben dem Online-Shop demnächst einen kleinen stationären Verkaufsladen im Ahrquellenort eröffnen will. „Lindenherz“, „Gesang der Rose“ oder „Aphrodites Schaum“ hat sie im Angebot. Reiskernöl, Olivenöl, Kakaobutter, weiße Heilerde heißen weitere Kreationen.

Den Körperpflegeprodukten wird neben der kreativen Namensgebung und ungewöhnlichen Formen auch ein buntes Design verpasst: Am Ende ist alles fast zu schön, um aufgebraucht zu werden. „Magische Momente“ verspricht Mey, die die Seifen selbst herstellt, was auch für ihr Klassik-Jazz-Quartett gelte, das genau diesen Namen trägt. Da wird – sagen wir es so – eine Seifenoper zur Kammermusik des gut riechenden Wohlklangs.