Nettersheim – Sportfreunde 69 Marmagen-Nettersheim – SG Mutscheid/Effelsberg/Houverath 2:1 (0:0). Der Fußball ist nicht immer schwarz oder weiß. In Nettersheim schon. Zumindest beim Spitzenspiel zwischen den Sportfreunden 69, die in weißen Trikots agieren, und der SG Mutscheid/Effelsberg/Houverath. Der Verfolger agiert in schwarz.
Für Sportfreunde-Akteur Michael Schmelzer wird es nach fünf Minuten gefühlt noch dunkler als schwarz, obwohl er ein weißes Trikot anhat. Zweikampf, Knie verdreht, blaues Licht an einem orange-weißen Auto.
Ein Spiel im Graubereich
Das Spiel ist intensiv, ohne echte Höhepunkte. Irgendwas im Graubereich sind die Halbchancen kurz vor dem Halbzeitpfiff – auf beiden Seite eine. Zunächst segelt ein Freistoß aus dem Halbfeld an den Sportfreunde-Pfosten. Dann scheitern die Gastgeber mit einem Schuss an Mutscheids Schlussmann Silas Foedkte.
Und die Welt der Sportfreunde? Die ist rosarot, berichtet der Vorsitzende Manfred Poth, der aufgrund seiner politischen Zugehörigkeit gerne als „Schwatze Manni“ bezeichnet wird: „Wir sind mit der internen Lösung sehr zufrieden. Die Trainingsbeteiligung ist so gut wie lange nicht mehr. Und erste und zweite Mannschaft arbeiten toll zusammen. Da war die Tendenz zuvor eine ganz andere.“
Sternenparkzertifiziertes Flutlicht
Stolz ist Poth auf das neue Flutlicht. Förmlich sternenparkzertifiziert. Die Lampen lenken das Licht aufs Wesentliche: das Spielfeld. Einen Nachteil habe das Licht aber. „Sobald der Ball über den Zaun geht, ist er weg, weil man ihn nicht mehr sieht“, sagt Poth. Praktisch von einem schwarzen Loch verschluckt.
Eine Minute nach dem Anpfiff zu Durchgang zwei trifft die „interne Lösung“ zur Führung. Sportfreunde-Spielertrainer Tim Müllenborn markiert das 1:0. Die Antwort der schwarzen Ritter aus Mutscheid, auf die das Gegentor zunächst nur wie eine Kratzwunde wirkt, lässt nur fünf Minuten auf sich warten. Lars Kleefuß erzielt den Ausgleich.
Doch dann passiert es. Nachspielzeit. Wieder Müllenborn. Rundes buntes Glück wandelt seine Trauer in Ekstase um. Der Spielertrainer verschießt den späten Foulelfmeter, trifft aber in der Nachspielzeit. Von diesem Tor erholen sich die Gäste nicht mehr – auch, weil Torjäger Christopher Bellstädt (sieben Treffer) blass bleibt. Sekunden vor dem Abpfiff wird es noch mal farbenfroh. Wer könnte es anders sein: Müllenborn sieht das zweite Mal Gelb und damit Rot.