Ob Gary Lineker vielleicht auch den SSV Weilerswist gemeinst hat? Egal. Dafür weiß Schlussmann Max Mies, wo das Tor in der Kreisliga steht.
Kreisliga-Kolumne22 Männer jagen 90 Minuten einen Ball und Weilerswist gewinnt nicht
„Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Männer jagen 90 Minuten einen Ball, Weilerswist führt 2:0 und am Ende gewinnt der SSV dennoch nicht“. Eigentlich hat Gary Lineker den Spruch nach dem Halbfinal-Aus bei der WM 1990 etwas anders formuliert. In abgewandelter Form passt er aber ein bisschen zur Mannschaft von Horst Bartz. Die führte sowohl gegen den SC Roitzheim als auch gegen die SG Dahlem-Schmidtheim mit 2:0 und holte am Ende nur einen Punkt.
Wäre das Borussia Dortmund in der Bundesliga passiert, würden die Experten schnell den Charakter der Mannschaft infrage stellen. Dabei ist ein 2:0 schnell verspielt – erst recht gegen einen Aufstiegsfavoriten. Es dürfte also auch kein Fitnessproblem am dritten Spieltag sein, eher vielleicht ein Problem der Kadertiefe.
Torhüter Max Mies schießt nun Tore für den TSV Schönau
Auf der Bank des SSV saß nämlich am Sonntag Tim Meggers. Ein begnadeter Stürmer, einer, der immer für ein Tor gut ist. Aber auch einer, der gefühlt vor 20 Jahren seine Karriere beendet hat. Für den SSV ist also wichtig, das Positive aus der Situation herauszuziehen: Das 2:0 nicht wieder komplett verspielt zu haben und den ersten Punkt geholt zu haben.
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Torwart und Linksaußen. Früher sagte man, dass die Typen, die die Positionen spielen, einen an der Klatsche haben. Max Mies hat sie beide gespielt. Mit dem Euskirchener TSC spielte er 2014 gegen Borussia Dortmund in der B-Junioren-Bundesliga – als Torwart.
Neun Jahre später spielt er beim TSV Schönau in der Kreisliga A – und zwar im Feld. Und da Torhüter wissen, wo das Tor steht, traf Mies bei der TuS Mechernich doppelt. Ausgerechnet gegen seinen alten Verein, bei dem er bis zur Winterpause im 2022/23 als Schlussmann aktiv war.
Kreisliga B: Aufsteiger Vernich und Dom-Esch im Gleichschritt
Aufstieg schützt vor Erfolg nicht. Der TuS Vernich und die Reserve des SC Wißkirchen haben in der Kreisliga B nach zwei Spieltagen die volle Punktzahl. Genau wie der TuS Dom-Esch – das war aber von vielen Außenstehenden erwartet worden.
Für Dom-Esch oder Vernich wird die Serie am Sonntag enden. Dann spielen die Vernicher beim Team von Trainer Dieter Höller. Vielleicht läuft dann auch Michael Schneider auf. Der Handballer, der auch Fußball spielt, traf in der vergangenen Woche drei Mal für die TuS-Reserve.
Am Wochenende legte der Handballer des TV Palmersheim nach. Und das gleich für zwei Teams. Bei der TuS-Reserve (6:0 gegen Wü-Bü III) erzielte er erneut einen Hattrick. Bei der ersten Mannschaft legte Schneider einen Treffer beim 5:2-Erfolg über Blessem nach.
Trotzreaktion der SG 92
Da verliert die Sportgemeinschaft 92 im Aufstiegsspiel zur Kreisliga A gegen den SC Roitzheim, der Traum von der Kreisliga A ist zerstört. Und was macht die SG92? Sie versucht es einfach erneut.
Es muss ein langer Teamabend gewesen sein, in dem der Frust zunächst heruntergespült wurde und dann der Schwur erfolgte, dass man es im nächsten Jahr packt. Das Team von Thomas Valtinke ist mit zwei Siegen in die Saison gestartet und steht in der Tabelle ganz oben.
Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften: Sollte die Offensive der SG Dahlem-Schmidtheim II weiter so abliefen, ist die Defensive eigentlich auch egal. Nach dem 11:2 am ersten Spieltag gegen Bronsfeld folgte das 10:1 gegen SV Schöneseiffen II. 21:3 Tore nach zwei Spielen? Kann man mal machen.
Abtasten? Kontrolliert offensiv ins Spiel kommen? Das, was sich die Reserve der SG RW Billig/Veytal und der SG Keldenich-Scheven in der Anfangsphase liefern, ist Heavy-Metall-Fußball. Nach 15 Minuten (!) steht es 3:2 (!) für die Eifeler. Ein Albtraum für jeden Trainer, ein Traum für jeden Fan – der nicht zu spät auf dem Sportplatz ist. Auch danach verflachte die Partie nicht, die die Gäste aus der Eifel am Ende mit 5:4 gewinnt.