Während Palmersheim sich knapp durchsetzte, musste die HSG Euskirchen sich mit einem Punkt begnügen. Die HSG-Frauen feierten den ersten Sieg.
HandballMoritz Königshoven rettet TV Palmersheim den Sieg
Oberliga: TV Palmersheim – TSV Bonn rrh. II 30:29 (17:14). Moritz Königshoven bekam keinen Ball zu fassen, nachdem er zehn Minuten vor Spielende eingewechselt worden war. Doch dann avancierte der Schlussmann des TV Palmersheim zum Matchwinner: Buchstäblich mit dem Schlusspfiff entschärfte er den Wurf des Bonners Ole Windhorst aus dem Rückraum. Es war – neben einem Siebenmeter, den er vor der Pause unschädlich gemacht hatte – Königshovens einzige Parade. So blieb es beim 30:29, und die Jubelfeier in der gut gefüllten Peter-Weber-Halle in Kuchenheim konnte beginnen.
„Es reicht, wenn ein Torwart einen Ball hält – solange es der entscheidende ist“, sagte TVP-Trainer Peter Trimborn nach dem dramatischen Spiel, das lange nach einer eindeutigen Angelegenheit ausgesehen hatte, sich dann aber aus seiner Sicht zu einer Zitterpartie entwickelte.
„Das war ein wichtiger Sieg“, resümierte Trimborn. „Wir sind die erste Mannschaft, die Bonn in dieser Saison geschlagen hat. Ich bin echt zufrieden.“ Der TSV war es anfangs gelungen, den Rhythmus der Palmersheimer zu stören, indem sie gleich zwei Spieler phasenweise mit einer Sonderbewachung bedachte, René Lönenbach und Marius Schmitz. Der TVP stellte sich darauf aber gut ein. Vor allem Felix Fiedler nutzte die Lücken, die sich durch die ungewohnte taktische Maßnahme auftaten. Weil sich auch Jonas Roland im Tor steigerte, zog der TVP mit dem 13:10 erstmals auf drei Tore davon.
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Marius Schmitz und René Lönenbach drückten dem Spiel ihren Stempel auf
Mehr und mehr drückten der stets torgefährliche Antreiber René Lönenbach, der auch als Siebenmeterschütze glänzte, und der unwiderstehliche Marius Schmitz der Begegnung ihren Stempel auf. Schmitz bestach durch Dynamik, Durchsetzungskraft, Tempo und Wurfstärke.
Mitte der zweiten Halbzeit (25:19/47. Minute) deutete alles auf einen ungefährdeten Heimsieg hin; die Abwehr um Christian Dobbelstein, den Trimborn aus der Defensivreihe hervorhob, stand meistens gut. Dann jedoch schlichen sich Nachlässigkeiten ins Palmersheimer Spiel ein. „Wir haben 45 Minuten lang dominiert, plötzlich aber verlieren wir einfache Bälle“, ärgerte sich Trimborn über technische Fehler, zu denen sich ungenaue Abspiele, Fehlwürfe und ein mangelhaftes Rückzugsverhalten gesellten.
So kamen die Bonner, angeführt von Windhorst (8 Treffer) und dem stark aufspielenden früheren Palmersheimer Tom Sander (9), immer näher heran. Bezeichnend war, dass der TVP beim Stand von 30:29 wenige Sekunden vor dem Ende den Ball vertändelte und damit der TSV die Chance zum Remis eröffnete. Doch nach der letzten Auszeit der Bonner hielt Moritz Königshoven den Sieg fest.
TV Palmersheim: Roland, Königshoven – Winter, Schmitz (9), Lönenbach (8/4), Fiedler (5), Dobbelstein, Schöller, Schouren (2), Mayer (2), Blesse, Adolph (3), Sinaci (1), Simsek.
Oberliga Frauen: HSV Frechen – HSG Euskirchen 21:27 (13:14). Da ist er: der erste Sieg für die Handballfrauen der HSG Euskirchen in der Oberliga. Am vierten Spieltag haben sich die Euskirchenerinnen dank einer couragierten Mannschaftsleistung im Kellerduell behauptet. Die HSG lag fast das gesamte Spiel über in Führung und musste nur zweimal den Ausgleich hinnehmen.
Die Partie war von Nervosität, technischen Fehlern und Fehlwürfen auf beiden Seiten geprägt und so bemängelte Andreas Kunzke vor allem die schlechte Chancenverwertung. „Wir haben es gleich mehrfach verpasst, eine höhere Führung herauszuspielen, und somit kam der Gegner immer wieder heran“, sagte Euskirchens Trainer.
Die Abwehr war Euskirchens Erfolgsgarant – vorne glänzte Corinna Schmitz
Für ihn war die starke Deckungsarbeit die Grundlage dieses wichtigen Sieges. „Wir haben gut verschoben und die Spielzüge des Gegners im Ansatz unterbunden“, berichtete Kunzke, der an Lea Schmitz und Svenja Bank ein Sonderlob verteilte. Sie hätten viel Druck auf die Deckung ausgeübt und so die nötigen Lücken für Euskirchens beste Werferin Corinna Schmitz gerissen. „Wir sind saufroh, dass wir es endlich geschafft haben“, sagte Kunzke.
HSG Euskirchen: Seipel, Kurm, Viehmann – Stajenda (4), Bank (6), Esser (1), Schons, Corinna Schmitz (13/5), Lea Schmitz (1), Schmidt-Gogo, Stabauer (1), Arends, Müsch (1), Viola.
Verbandsliga Männer: HSV Frechen – HSG Euskirchen 26:26 (14:15). Vor dem Spiel hätte Trainer Frank Rösgen das Unentschieden sofort unterschrieben. Nach der Partie bestand sein Resümee aus einer Mischung aus Enttäuschung und Stolz. Enttäuscht war er darüber, dass seine Mannschaft aus seiner Sicht ein fantastisches Spiel gezeigt und dennoch nur einen Zähler mitgenommen hatte.
Stolz war Rösgen über die Art und Weise, wie sein personell dezimiertes Team mit gerade einmal neun Feldspielern aufgetreten war und die Hand nah am Sieg hatte. „Der gesamte Spielverlauf sprach für uns, weil meine Jungs ein richtig gutes Spiel gezeigt haben“, so Rösgen.
Die HSG Euskirchen hatte den Sieg vor Augen – Pech im letzten Angriff
Die HSG hatte bereits vor der Pause eine starke Leistung gezeigt und lag in der zweiten Hälfte zwischenzeitlich mit vier Toren vorn. „Leider haben wir dann aber ein paar Chancen ausgelassen und Frechen kam mit Frische wieder heran“, sagte der HSG-Trainer.
Dennoch hatten die Gäste die letzte Wurfmöglichkeit im Spiel und Nachwuchsspieler Moritz Klein traf sogar von der Rechtsaußenposition zum vermeintlichen Sieg. „Für mich ein klarer Treffer, aber leider entschied das Schiedsrichtergespann auf einen Kopftreffer am Torhüter und somit auf Nicht-Tor“, fasste Rösgen den letzten Angriff zusammen und sprach von einem „glücklichen Punktgewinn für Frechen“.
HSG Euskirchen: Gebertz, Wilden – Trimborn (2), Bünder (1), Berbuir (3), Gast (4), Neuhaus, Krug (4), Henzel (4), Schmitz (7), Klein (1).
TuS Chlodwig Zülpich – SG Düren 1899 25:29 (12:16). Die vierte Saisonniederlage musste der TuS Zülpich hinnehmen. Im Heimspiel gegen Düren 99 unterlag der TuS trotz starker Aufholjagd im zweiten Spielabschnitt mit vier Toren. Mit gerade einmal zehn Spielern waren es am Ende die Kraftreserven, die für ein besseres Resultat fehlten.
In der Schlussphase gelangen Zülpich nur noch zwei Tore
Nach dem Führungstreffer zum 23:22 (48. Minute) gelangen den Gastgebern nur noch zwei Tore und Düren bog auch dank seiner vollen Besetzung doch noch auf die Siegerspur ein.
„Ich habe ein gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen und ich glaube, dass heute trotz der Personalsorgen mehr drin war“, sagte Trainer Pierre Kluge, der nach der Niederlage auch ein Lob für das Schiedsrichtergespann übrighatte: „Die Schiris waren wirklich gut und hatten das Spiel absolut im Griff.“ Sportlich machte er den Unterschied darin aus, dass seine Mannschaft hinten raus müde wurde und somit nicht mehr zu 100 Prozent fokussiert war, um einen Punkt in Zülpich zu behalten.
TuS Chlodwig Zülpich: Wunderlich, Wudarzak – Jan Harniss, Fabian Horst (10), Thomas Harniss (1), Winkel (2), Benjamin Horst (1), Jordan, Daniel Schüller (11/5), Bus.