Ein Trainer hat nicht nur das Sportliche im Blick, sondern übernimmt viele Rollen. Die Euskirchener Coaches hoffen auf die des Feierbiests.
Handball-VorschauPalmersheims Trainer Peter Trimborn verfügt über ein großes Netzwerk
Oberliga: Trainer zu sein ist mehr, als zwei Übungseinheiten zu leiten, um im Anschluss den anstehenden Wettkampf so positiv wie möglich zu bestreiten. Trainer zu sein ist keine Sache von sechs bis acht Wochenstunden und schon gar keine, um nur die sportliche Komponente abzudecken. Der Trainer von heute ist recht vielschichtig unterwegs. Er ist multifunktional. Der Trainer ist Vorbild, Lehrmeister, Freund und Motivator.
Er ist aber auch der Integrationsbeauftragte, der Sozialtherapeut, der Psychologe. Der Trainer 2024 bekleidet höchstwahrscheinlich einen Vorstandsposten und kümmert sich nebenbei auch noch um die Sponsorenakquise. Manchmal ist er auch Chauffeur, Mannschaftsarzt oder einfach derjenige, bei dem man seine Sorgen und den Frust abladen möchte.
Palmersheim und Geistenbeck sind als einzige noch verlustpunktfrei
Ein aber auf den reinen Sport bezogener Trainer zu sein bedeutet, dass er auch die Spielanalyse bestreitet, die Trainingsinhalte vorbereitet und das Team auf den kommenden Gegner einstellt. Zum Letzteren bedarf es eines gut funktionierenden Netzwerks. So eines hat auch Palmersheims Trainer Peter Trimborn, der nach eigener Aussage „rund 150 WhatsApp-Kontakte“ in seinem Handy hat, die etwas mit dem Handballsport zu tun haben. Aus einem Teil dieses Netzwerks, das aus Spielern, Trainern, aber auch ehemaligen Weggefährten besteht, zum Teil über den Mittelrhein hinaus, hat sich Trimborn auch vor dem nächsten Oberligaheimspiel bedient und sich über den nächsten Gegner informiert.
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Dies unter anderem anhand von Videomaterial, das er auch seinen Spielern zur Verfügung stellt. Am Samstag (19.30 Uhr) ist der TV Geistenbeck in der Peter-Weber-Halle in Kuchenheim zu Gast. Es ist das Duell der zwei Mannschaften, die als einzige noch ohne Verlustpunkt sind. Das Topspiel des vierten Spieltags. „Da kommt ein ordentlicher Brocken auf uns zu, wo wir 110 Prozent auf die Platte bringen müssen“, sagt Palmersheims Trainer.
Palmersheim muss auf Robin Voiß und Christian Dobbelstein verzichten
Geistenbeck (Stadtteil von Mönchengladbach) wurde in der vergangenen Spielzeit in der Oberliga Niederrhein Vierter und ist bereits vor der Saison als Mitfavorit auf den Aufstieg gehandelt worden. Dieser Rolle wurde die Mannschaft bislang absolut gerecht. „Wir treffen auf eine groß gewachsene, hinten sehr sicher stehende und wenig Raum lassende Mannschaft, die vorne von allen Positionen her enorme Qualität und Torgefährlichkeit mitbringt“, weiß Peter Trimborn aus seiner Recherche über den Gegner zu berichten.
Verzichten muss der TVP auf Robin Voiß und Christian Dobbelstein, die der Mannschaft besonders in der Abwehr gut zu Gesicht gestanden hätten. Dafür könnte Kreisläufer Lukas Königshoven, der auch hinten beherzt zupacken kann, erstmals in dieser Saison wieder eine Alternative sein. „Die Bank wird voll besetzt sein, und dann bauen wir natürlich auch auf die Magie des Heimspiels“, sagt Peter Trimborn, der eine voll besetzte und lautstark anfeuernde Tribüne erwartet: „Um 21.10 Uhr werden wir sehen, ob wir unsere Hausaufgaben gemacht haben.“ Wer weiß, welche Rolle er dann nach dem Spiel einnehmen wird? Die des unbändigen Feierbiests wäre noch zu vergeben.
In der Frauen-Oberliga hat die HSG Euskirchen ihr erstes Heimspiel
In der Oberliga der Frauen steht für die HSG Euskirchen am Sonntag um 18 Uhr das erste Heimspiel an (Peter-Weber-Halle, Kuchenheim). Gegner nach rund zwei Wochen Spielpause ist die Mannschaft des MTV Köln 1850, die wie die HSG mit einer Niederlage in die Saison gestartet ist. „Gegen den Tabellenfünften der Vorsaison stehen wir vor der nächsten Herausforderung, der wir uns stellen müssen“, sagt Andreas Kunzke, der beim Gegner einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielerinnen ausgemacht hat.
Die zurückliegenden zwei Wochen haben er und seine Mannschaft genutzt, um an den Fehlern aus der Auftaktpartie zu arbeiten. „Wir werden alles auf die Platte bringen, und dann hat es keine Mannschaft leicht, uns zu schlagen“, sagt der HSG-Trainer kämpferisch. Apropos Trainer: Auf des Gegners Seite gibt es ein Wiedersehen mit Marco und Nils Matheis, die seit dem Sommer für den MTV tätig sind. Das Vater-Sohn-Duo mit HSG-Wurzeln war zuletzt für die erste Herrenmannschaft der Euskirchener verantwortlich und hatte bis 2019 auch die erste Frauenmannschaft betreut.
Zülpich hat in der Verbandsliga ein Heimspiel gegen Wölfe Voreifel II
In der Verbandsliga der Männer genießt der TuS Chlodwig Zülpich am Sonntag um 17.30 Uhr Heimrecht (Dieter-Pritzsche-Halle, Zülpich). Die Römerstädter treffen auf die zweite Mannschaft der Wölfe Voreifel. Der Gegner ist ein Zusammenschluss aus den Handballvereinen Rheinbach, Ollheim-Straßfeld und Merl. Nach drei Spieltagen haben die Wölfe eine Punktausbeute von 4:2. Zülpich steht mit einem Spiel weniger bei 2:2 Zählern.
„Wir gehen motiviert und mit Vorfreude in dieses Spiel“, sagt Trainer Pierre Kluge, der mit seinem Team zuletzt auch ein spielfreies Wochenende hatte. Am spannendsten findet er, wer letztlich beim Gegner, den neu zusammengestellten Wölfen, aufläuft. Unabhängig davon ist der Wille groß, den zweiten Saisonsieg einzufahren. „Wir möchten natürlich die zwei Punkte hierbehalten und werden dafür alles geben“, so Zülpichs Trainer. Verzichten muss Zülpich fortan auf die Dienste von Torhüter Marius Waschkau, der aus gesundheitlichen Gründen Abschied vom Handballsport nehmen musste.
Palmersheimer C-Jugend empfängt am Samstag Bayer Uerdingen
An diesem Wochenende spielfrei haben die Handballer der HSG Euskirchen, deren Partie bei ASV Rurtal Hückelhoven auf den 27. Oktober verlegt wurde. Spielfrei haben auch die A-Junioren der HSG.
Im Einsatz sind die B-Junioren aus der Euskirchener Nachwuchsschmiede. Sie gastieren bei TuSEM Essen II (Sonntag, 13.45 Uhr). Die Essener liegen mit 2:2 Punkten einen Zähler vor den Euskirchenern. Deren 23:23-Remis gegen Gummersbach II wurde im Anschluss zunächst als Sieg gewertet. Diese Spielwertung wurde aber unter der Woche wieder aufgehoben, sodass die Mannschaft von Trainer Kajeepan Maheswaran bei 1:3 Punkten steht.
Für die C-Junioren des TV Palmersheim hätte der Saisonauftakt nicht besser verlaufen können. Beide Spiele wurden deutlich gewonnen, und so gehen die Talente von Trainer Albert Wipperfürth gegen die noch punktlose Mannschaft von Bayer Uerdingen als Favorit in das Spiel. Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte, wie stark der Palmersheimer Nachwuchs wirklich ist, dem sei eine Stippvisite am Samstag (15.30 Uhr) in der Peter-Weber-Halle in Kuchenheim empfohlen.