Der TV Palmersheim feiert Abschied von einer Handballlegende, ein Leistungsträger verletzt sich dabei schwer.
HandballPalmersheims Leistungsträger schwer verletzt, TVE überrascht
TV Palmersheim – SC Fortuna Köln 30:30 (16:14). Es sollte die letzte Handballpartie für Stephan Sodies werden. Am Ende wurde das Duell gegen Fortuna Köln eine Achterbahnfahrt der Gefühle: für Mannschaft, Vorstand und die rund 300 Fans des TV Palmersheim.
Mit Einlaufkindern, ehrenden Worten zu 36 Jahren Handballsport sowie Geschenken und „Stephan Sodies“-Sprechchören begann der Abend im Vorfeld der Partie für den 53-jährigen Handballer, beim TVP durchaus eine lebende Legende, recht überraschend wie auch erfreulich.
Palmersheims Stephan Sodies spielte gegen Fortuna Köln praktisch untrainiert
Sein Trainer und früherer kongenialer Spielpartner Peter Trimborn hatte Sodies, der in den vergangenen Monaten aus Verletzungsgründen gar nicht mehr zum Training gekommen war, in den Kader berufen und wollte ihm einen würdigen Abschied mit „ein paar Minuten Einsatzzeit in der Oberliga“ geben.
Alles zum Thema TV Palmersheim 1920 e.V.
- Handball-Oberliga Eine eklatante Angriffsschwäche führt zur Niederlage der HSG Euskirchen
- Handball-Oberliga Besonders Palmersheims Defensive überzeugte beim Sieg gegen Weiden II
- Handball HSG Euskirchen muss lange auf Annkatrin Stabauer verzichten – Palmersheim verliert
- Handball Herren der HSG Euskirchen siegen, Frauen kassieren nicht nur eine deftige Pleite
- Handball Moritz Königshoven rettet TV Palmersheim den Sieg
- Fußball und Handball Diese Spiele im Kreis Euskirchen sind am Wochenende einen Besuch wert
- Handball Damen der HSG Euskirchen setzen aufs Publikum – Verletzungsschock beim TVP
Am Ende kam aber vieles anders als geplant. In der nervös geprägten Anfangsphase hatte es Palmersheim auch mit einem Schiedsrichterduo zu tun, das nicht immer Herr der Lage war. In der Anfangsviertelstunde verhängte das Duo gleich sechs Zwei-Minuten-Zeitstrafen gegen den Gastgeber. Trimborn brachte Sodies nach knapp 14 Minuten Spielzeit auf die Linksaußenposition, wo der Stammspieler Michael Schneider fehlte und wegen einer Schulterverletzung länger auszufallen droht.
René Lönenbach bei Abschiedsspiel schwer verletzt
Das Zusammenspiel zwischen René Lönebach und seinem Onkel Stephan Sodies dauerte ebenfalls nur kurz, denn der Spielmacher verletzte sich unter Gegnereinwirkung am rechten Knie so schwer, dass er nicht nur für den Rest des Spiels ausfiel, sondern nach ersten Erkenntnissen ebenfalls länger nicht zur Verfügung stehen wird. Es gab einen Bruch im Spiel – denn der TVP erholte sich von diesem Schock nur langsam, denn Lönenbach ist Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gastgeber.
Der Ausfall Lönenbachs veränderte das Spiel des TVP völlig. Die Anspiele an den Kreis, in erster Linie durch Jannis Grevelding, brachten Lukas Königshoven vermehrt in Abschlussposition. Das Team arbeitete als solches gemeinschaftlich und lag auch bis spät in die zweite Halbzeit hinein immer mit ein bis drei Toren vorn. Stephan Sodies’ Arbeitsprotokoll liest sich dann doch umfangreicher als gedacht.
46 Minuten Spielzeit mit minimalen Pausen, zwei erfolgreiche Anspiele an den Kreis, ein Tor bei zwei Versuchen sowie viel Lauf und Defensivarbeit. Und das im Trikot von Schneider, denn Sodies hatte seins zur letzten Party vergessen.
Am Ende erzielte Clemens Maeser mit der Schlusssirene den verdienten Ausgleich zu leistungsgerechten Punkteteilung, die Peter Trimborn so kommentierte: „Wir haben heute einen Punkt geholt, aber einen Spieler verloren.“ Ihm wäre es natürlich lieber gewesen, wenn Lönenbach weiter auf der Platte geblieben wäre, aber vorausschauend will und muss er diesen Ausfall jetzt mit dem gesamten Team auffangen.
Möglicherweise wird dann auch Stephan Sodies dazugehören, denn dieser ließ nach dem Spiel verlauten: „Wenn Peter mich braucht, dann werde ich nicht nein sagen.“ Palmersheims 7:1 Punkte in 2023 verschaffen dem Team etwas Luft nach unten.
Verbandsliga Frauen: Turnerkreis Nippes – HSG Euskirchen 28:17 (14:9). Trotz der klaren Niederlage beim Tabellendritten passte die Leistung. „Das war insgesamt eine starke Leistung von uns“, sagt Trainer Andreas Kunzke, der einzig die Spieleingangsphase und einem 2:9 Rückstand nach 20 Minuten nicht gutheißen wollte. Nach personellen Umstellungen schaffte es die HSG spielerisch mitzuhalten.
Mitte der zweiten Halbzeit setzte Nippes mit forschen Tempohandball nochmal zu und Euskirchen verließen daraufhin die Kräfte. Für Andreas Kunzke waren Silvana Rak mit fünf sowie Nicole Viola sechs Treffern die Spielerinnen, die etwas herausstachen. „Die Mannschaft hat ihr gutes Gesicht gezeigt und mit einer engagierten Leistung, gerade im Abwehrverbund, überzeugt“, soKunzke, der nun hofft, dass diese Leistung eine Art „Dosenöffner im Kopf“ ist, die der Mannschaft Auftrieb gibt.
HSG Euskirchen: Seipel, Viehmann – Schons, Arends, Linnenkohl, Runnebohm (1), Corinna Schmitz (2), Lea Schmitz (3), Schmidt-Gogo, Rak (5), Königs, Müsch, Springer, Viola (6).
Landesliga Männer: TVE Bad Münstereifel – HSG Refrath/Hand II 30:28 (12:13). Dem Aufsteiger TVE Bad Münstereifel ist eine große Überraschung gelungen. Gegen den Tabellenzweiten Refrath/Hand II musste der TVE vor nur 50 zugelassenen Zuschauern in die Mimi-Renno-Halle ausweichen, da die Heinz-Gerlach-Halle aufgrund von Arbeiten an der Beleuchtung gesperrt ist.
Das kam dem Münstereifeler Spiel jedoch entgegen, denn sie zeigten gegen den Aufstiegskandidaten eine starke Leistung, vor allem mit einer geschlossenen Defensive. „Heute haben zwei verdammt gute Mannschaften gegeneinander gespielt, die sich keine Schwächephasen erlaubten“, sagt Martin Jonas. Der TVE-Trainer machte den größeren Willen in seinem Team aus, welcher letztlich zu zwei ganz wichtigen Punkten führte.
HSG Siebengebirge III – HSG Euskirchen 25:28 (13:17). Refraths Ausrutscher in Bad Münstereifel hat die HSG Euskirchen eine Stunde später ausgenutzt und mit einem knappen, aber kämpferisch verdienten Auswärtssieg veredelt. Euskirchen kam schleppend ins Spiel (3:5 aus HSG Sicht). In der Folge wurde Euskirchen besser und so agierte das Tuitje-Team immer selbstsicherer.
Es entwickelte sich trotz zwischenzeitlicher Fünf-Tore-Führung für die Gäste eine Partie auf Augenhöhe. 82 Sekunden vor dem Ende stand es 25:25 Unentschieden. Dann hatte die HSG mit drei Toren in Folge den letzten Akt für sich und die zwei wichtigen Punkte im Gepäck. „Insgesamt war das eine sehr starke und charakterlich gute Leistung meiner Mannschaft“, so Stefan Tuitje der viel Freude am Spiel seiner Mannschaft hatte.
Kreisliga Männer: Der TuS Zülpich musste im Auswärtsspiel bei der HSG Geislar/Oberkassel II seinen zweiten Punktverlust in dieser Saison hinnehmen. Das 25:25 war das zweite Unentschieden in dieser Spielzeit. Der TuS führt die Liga aber weiterhin mit 24:2 Punkten vor Niederpleis mit 19:5 Punkten an. Die TSV Feytal bleibt weiter Tabellenletzter. Das 18:25 beim TuS Niederpleis II war die zehnte Niederlage im zwölften Saisonspiel.
Kreisliga Frauen: Zu zwei kampflosen Punkten kam der TV Palmersheim, da Gegner wSG Voreifel II nicht antrat. Palmersheim ist weiter Tabellenzweiter mit 15:7 Punkten. Im Lokalkampf zwischen der TSV Feytal und der HSG Euskirchen blieben die Punkte überraschend in Mechernich. Mit 23:14 siegten die Gastgeberinnen recht deutlich und zogen in der Tabelle an der HSG vorbei.
Nordrheinliga A-Junioren: TV Palmersheim – Bergischer HC II 36:26 (21:11). Zurück in die Erfolgsspur gekehrt sind die A-Junioren des TV Palmersheim. Nach vier Niederlagen in Folge, überzeugte der TVP vor allem in der ersten Halbzeit gegen Tabellennachbarn. Erfrischend frei spielten die jungen Palmersheimer auf und setzten sich früh ab.
Auch wenn nach dem Seitenwechsel ein leichter Leistungsknick zu vernehmen war, so war der klare Sieg nie gefährdet. „Wir haben aufgrund unserer starken ersten Halbzeit verdient gewonnen“, sagt Albert Wipperfürth aus dem Trainerteam der A-Junioren.
Oberliga A-Juniorinnen: HSG Euskirchen – HSV Überruhr 18:23 (8:15). Auch im zweiten Spiel des neuen Jahres unterlag die Mannschaft von Marco und Nils Mattheis. Gegen Überruhr, einer körperlich und altersmäßig überlegenen Mannschaft trat das Team ohne Lena Esser an und musste sich zunächst finden.
Überruhr bestimmte den ersten Durchgang aber die zweite Halbzeit ging dann an Euskirchen. „Die positiven Entwicklungen von vielen Spielerinnen ist ganz klar zu sehen“, so Marco Matheis, der Torfrau Hannah Wiesmann und Stella Pfeiffer ein Sonderlob gab.