Der TVP gewinnt gegen Rheinbach, die Herren der HSG Euskirchen feiern ebenfalls einen Sieg. A-Junioren des TVP trotzen Personalsorgen.
HandballTV Palmersheim beißt sich zum Derbysieg – Schockdiagnose für Schneider
Der TV Palmersheim ist Derbysieger. Nach sechs Liganiederlagen ist ausgerechnet im Lokalduell gegen den TV Rheinbach der Knoten geplatzt. Es war der erste Derbysieg im vierten Aufeinandertreffen in der Oberliga. Der TVP gewann 22:20.
Vor dem Spiel standen die Zeichen ganz klar auf einen Gästeerfolg, denn Rheinbach kam mit breiter Brust und zuletzt sechs Siegen in Folge nach Kuchenheim. Im verflixten siebten Spiel erwischte es sie jedoch und das ausgerechnet beim Rivalen aus Palmersheim. Die Hausherren spielten sicherlich nicht den besten Handball, aber einen, der von großem Einsatzwillen und starker Mentalität geprägt war.
Palmersheim kommt gegen Rheinbach sehr gut in die Partie
Anders als in den vergangenen Derbys kam Palmersheim gleich von Beginn gut in die Partie. Mit einer aggressiven Abwehr übernahm der TVP schnell das Zepter. Gästetrainer Dietmar Schwolow sah sich im falschen Film und ihm missfiel die Leistung seiner Jungs sichtlich – und so nahm er nach knapp acht Minuten die erste und nach rund 15 Minuten bereits die zweite Auszeit beim Stand von 4:7 aus seiner Sicht.
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Gerade einmal neun Minuten waren gespielt, da musste Palmersheims Marco Mayer nach einer Roten Karte auf die Tribüne. Mayer hatte Gästespieler Mike Ribbe unsanft beim Torwurf gehindert. Mayer wurde anschließend von TVP-Coach Peter Trimborn auf der Tribüne gesucht und sollte sich zwecks Austauschs mit dem Übungsleiter in die erste Reihe setzen.
Der zweite personelle Rückschlag ereignete sich dann kurz vor der Halbzeitpause. Nach einem Tempogegenstoß wurde Michael Schneider abgedrängt und ging zu Boden. Die Sonntagsdiagnose aus dem Krankenhaus – Mittelfußbruch und Saisonende.
Es war kein Spiel für Ästheten. Es war eine reine Abwehrschlacht, die sich beide Teams lieferten. Es war eine Partie die sicherlich viele blaue Flecken hinterließ, aber auch eine, die zu keiner Zeit unfair war. Beide Abwehrreihen machten einen überaus guten Job und wenn die Torhüter Moritz Königshoven (Palmersheim) und Elias Hoven (Rheinbach) über 60 Minuten im Tor stehen, dann müssen sie wahnsinnige Paraden gezeigt haben.
Handballer zeigen enorme Nehmerqualitäten
Dass die Partie eine Viertelstunde vor dem Ende 15:15 stand, war auch auf die vielen Fehlwürfe und technischen Fehler zurückzuführen. Rheinbach kämpfte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zurück, lag aber nur einmal beim 15:14 vorn. So richtig absetzen konnte sich der TVP aber auch nicht, dennoch trafen sie im richtigen Moment.
Rheinbachs Mike Ribbe bekam beim allerersten Angriff in der Abwehrarbeit einen Ball von Nils Schouren aus zwei Metern ins Gesicht. Er fiel um, wurde behandelt und stand danach sofort wieder im Angriff seiner Mannschaft auf der Platte.
Lukas Königshoven schlug in der Abwehrkette mit dem Hinterkopf auf den Boden auf. Er blutete und musste runter. Mit einem Kopfverband stand er nur einen Angriff später wieder auf dem Feld. Sein Bruder Moritz Königshoven flog der Ball bei einem Wurf ins Gesicht. Seine Nase blutete, doch auch er schüttelte sich kurz und stand danach wie selbstverständlich im Tor.
Die Zuschaueraugen waren gespannt auf das Duell der Cousins René Lönenbach und Marius Schmitz (Rheinbach). Auf dem Feld kreuzten sich ihre Wege selten und so kam es nur zweimal zu einem direkten Duell. Insgesamt gesehen agierten beide Spieler an ihren Toren gemessen gleich, da beide fünf Treffer erzielten.
René Lönenbach gewinnt das Duell gegen seinen Cousin
Lönenbach hat schon bessere Spiele gemacht, dennoch war er in der Abwehr sehr präsent und zog in der Offensive mit Jannis Grevelding die Fäden. Ein knapper Punktsieg für Lönenbach im direkten Duell.
Beide Mannschaften konnten sich auf die Unterstützung von der Tribüne verlassen. Während bei Rheinbach der Nachwuchs mit Tröten und Trommeln für ohrenbetäubenden Lärm sorgte, war es auf Palmersheimer Seite die Räuberbande, die mit kreativen Gesängen dagegenhielt. Fast 400 Zuschauer sorgten somit für ein Spektakel auf den Rängen.
Peter Trimborn: „Das, was wir diese Woche trainiert haben, haben wir zu 100 Prozent in das Spiel gebracht. Wir haben hinten mit viel Emotionen agiert und gekämpft, als ginge es um unser Leben. Für mich war es das beste Saisonspiel. Gegen Rheinbach nur 20 Gegentore zu bekommen ist phänomenal.“