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Handball im Kreis EuskirchenTV Palmersheim mit zu vielen Fehlern

Lesezeit 5 Minuten
Kein Durchkommen für den TV Palmersheim: Hier scheitert Niklas Adolph, im Hintergrund Clemens Maeser.

Kein Durchkommen für den TV Palmersheim: Hier scheitert Niklas Adolph, im Hintergrund Clemens Maeser.

Der TV Palmersheim zieht in der Handball-Oberliga gegen den Tabellennachbarn aus Aachen nach schwacher Leistung den Kürzeren.

Oberliga Männer: TV Palmersheim – Schwarz-Rot Aachen 20:29 (12:16). Am Ende saß der Frust tief beim TV Palmersheim. So trat Clemens Maeser kurz vor Ende gegen die Hallenwand. Marco Mayer warf nach dem Schlusspfiff die Dose mit Harz im hohen Bogen einmal quer durch die Halle.

Was war passiert? Der TVP verlor nicht nur ein Handballspiel. Nein, der Oberligist zeigte eine sehr schwache Leistung und kam gegen die bis dahin punktgleichen Aachener in der Offensive überhaupt nicht ins Spiel. Der erste Torwurf folgte erst nach mehr als fünf Minuten und der erste Treffer zum 1:4 fiel durch Nils Schouren nach über acht Minuten Spielzeit.

Palmersheim lief dem Rückstand hinterher

Dem Rückstand lief Palmersheim in Durchgang eins permanent hinterher. Aber auch Aachen leistete sich viele Fehler und konnte nicht wegziehen. In der Defensive war es vor allem Torhüter Nico Trimborn zu verdanken, dass es in einem konfusen Spiel nur einen Vier-Tore-Rückstand zur Pause gab.

Peter Trimborn ist fassungslos: Allerdings geht es hier nicht um das Spiel seiner Mannen, sondern um eine Schiedsrichterentscheidung.

Peter Trimborn ist fassungslos: Allerdings geht es hier nicht um das Spiel seiner Mannen, sondern um eine Schiedsrichterentscheidung.

Nach einem Donnerwetter von Trainer Peter Trimborn, der die erste Halbzeit mit „Das hatte nicht einmal im Ansatz etwas mit Handball zu tun“ zusammenfasste, war der Wunsch nach Besserung nach drei Minuten dahin. Aachen baute seine Führung über ein 19:12 auf 24:16 aus, weil die Gastgeber abermals mit Fehlern in den Spielabschnitt starteten. Trotz aller Aufbäumversuche war es ein gebrauchter Abend für die Palmersheimer, die „noch drei Stunden hätten spielen können und es hätte sich nichts geändert“, wie Peter Trimborn befand.

Wenn man 25 bis 30 technische Fehler macht, hat man auch keine Punkte verdient.
Peter Trimborn

Die Hausherren hatten Schwierigkeiten im Spielaufbau und mussten sich wiederholt lange Bälle zuspielen, aus denen aber weder kreative Momente noch Torgefahr entstanden. Ballverluste verhalfen dem Gegner zu wiederholten Angriffsversuchen. „Wenn man 25 bis 30 technische Fehler macht, hat man auch keine Punkte verdient“, sagte Trimborn, der den Blick wieder deutlich angespannter nach unten richtet und meinte: „Wir müssen jetzt den Schalter umlegen, das Spiel aus den Köpfen kriegen und in Stolberg voll angreifen.“

TV Palmersheim: Trimborn, M. Königshoven – Fiedler, Winter, Schöller, Blesse (1), Adolph (2), Schouren (7), C. Müller, Mayer (1), Maeser (4), Sander (1), J. Grevelding (1), L. Königshoven (3).

Das Corpus Delicti: Die Dose mit Harz flog nach dem Spiel quer durch die Halle.

Das Corpus Delicti: Die Dose mit Harz flog nach dem Spiel quer durch die Halle.


Frauen-Verbandsliga

Einen erfreulichen Sonntagnachmittag erlebten die Verbandsligafrauen der HSG Euskirchen in der Domstadt. Bei Polizei SV Köln II setzte sich Euskirchen klar mit 29:21 (14:10) durch. „Das war in meinen Augen ein absolut verdienter Sieg meiner Mannschaft“, sagte ein zufriedener Andreas Kunzke. Der Schlüssel zum Erfolg lag dabei in einer sehr „stabilen Deckung mit gutem Torwart“, wie der HSG-Trainer befand. In der Offensive sah er ein sehr schnelles Angriffsspiel mit einer guten Chancenverwertung. Zum Sieg beigetragen hat mit Julia Küffner auch ein Neuzugang. Küffner, die zuletzt 2,5 Jahre lang keinen Handball mehr gespielt hat, konnte ihre Erfahrung aus Spielzeiten in der Ober- und Nordrheinliga und zuletzt beim HSV Frechen sofort einbringen und neben fünf erzielten Toren auch im Abwehrverbund helfen.

HSG Euskirchen: Seipel, Viehmann – Schons, Jensen (3), Arends (1), Küffner (5), Runnebohm, Corinna Schmitz (7/4), Lea Schmitz (5), Schmidt-Gogo (2), Rak (3), Müsch, Thome, Springer (3).

Landesliga Männer

Der TVE Bad Münstereifel ist dem HSV Bocklemünd knapp mit 27:28 (11:13) unterlegen. Der TVE kämpfte mit Herz und Leidenschaft, schaffte es aber nicht, dem anfänglichen Führungswechsel eine Wendung zu geben. Immer wenn der TVE kurz davor war, das Ruder rumzureißen, traf Bocklemünd und nahm, am Ende hauchdünn, beide Punkte mit auf die Heimreise. „Für uns ist das natürlich eine bittere, weil völlig unnötige Niederlage“, gibt Trainer Martin Jonas zu Protokoll. Knackpunkt des Spiels war in seinen Augen das schwache Überzahlspiel in der Schlussphase der Partie, die seine Mannschaft nicht zur Spielwende nutzen konnte. „Auch wenn es moralisch schwerfällt, spreche ich der Mannschaft und ihrer Einstellung sowie den Zuschauern, die uns bedingungslos unterstützt haben, mein Kompliment aus“, so Martin Jonas. Die Abwehr des TVE hat einen guten Job gemacht, nur vorne hat man zu wenig Wurfvariabilität gezeigt, sodass am Ende eine weitere Niederlage steht.

TVE Bad Münstereifel: Sven Maaßen, Nic Maaßen – Wilms (3), Novak (2), Beltran Velasco, Jonas, Reimbold (2), Bölkow (3), Michel Fuchs, Smakolli (1), Nils Fuchs (7), Kühl (5), Kreutzer (4/1), Zimmermann.

Besser lief es hingegen am späten Sonntagabend für Ligakonkurrent HSG Euskirchen im Auswärtsspiel beim Gürzenicher TV. Nach zwei Niederlagen hintereinander fand die HSG zurück in die Erfolgsspur und setzte sich verdient mit 34:23 (18:13) durch. Elf wackere Euskirchener, inklusive Trainer Stefan Tuitje im Aufgebot, hatten nur zu Beginn einige Probleme. Nach 15. Spielminuten gelang dann ein vorentscheidender 4:0 Torelauf zum 12:9, der in der Folge kontinuierlich ausgebaut wurde.

Jugendhandball

In der Nordrheinliga der A-Junioren setzte sich bereits am Freitagabend der TV Palmersheim beim Bergischen HC II mit 36:23 durch. In der Oberliga mussten die A-Juniorinnen der HSG Euskirchen beim Wald-Merscheider TV eine 33:27-Niederlage hinnehmen.

Kreisligen

Auf Kreisebene ist die erste Entscheidung gefallen. In der Kreisliga der Frauen gewinnt die HSG Geislar-Oberkassel auch ihr 14. Meisterschaftsspiel und sichert sich vorzeitig die Kreismeisterschaft. Die Mannschaft des ehemaligen Euskircheners Julian Meyer setzte sich mit 27:16 gegen die wSG Voreifel durch und steigt in die Landesliga auf. Die Frauen der TSV Feytal spielten beim Poppelsdorfer TV 24:24. Die HSG Euskirchen II und der TV Palmersheim hatten spielfrei.

Im Lokalduell in der Kreisliga der Herren setzte sich der TuS Chlodwig Zülpich klar mit 36:27 gegen die TSV Feytal durch und behauptet damit die Tabellenführung.


Nachholspiele

In der Landesliga muss die HSG Euskirchen zum Derby beim TV Rheinbach II ran (Mi., 20.15 Uhr). Die A-Junioren des TV Palmersheim treffen auf die Bonner JSG (Di., 19 Uhr, Peter-Weber-Halle, Kuchenheim).