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Handball-OberligaPalmersheim schlägt Tabellenführer Nümbrecht in heißem Spiel

Lesezeit 3 Minuten
NIls Schouren vom TV Palmersheim steigt höher als alle anderen Spieler. Im Hintergrund sind die Zuschauer zu erkennen.

Bester Werfer gegen Nümbrecht: Nils Schouren erzielte mit neun Toren bei zehn Versuchen die meisten Palmersheimer Treffer.

Paukenschlag in der Handball-Oberliga: Der Aufsteiger TV Palmersheim besiegt Spitzenreiter SSV Nümbrecht deutlich im Glutofen von Kuchenheim.

Oberliga Männer: TV Palmersheim – SSV Nümbrecht 40:26 (21:11). Das Handballjahr 2023 fängt mit einem Paukenschlag an. Der Tabellenzehnte TV Palmersheim hat ein verspätetes Feuerwerk gezündet und überraschend klar und deutlich den Tabellenführer aus Nümbrecht regelrecht demontiert und in Einzelteilen auf die Heimreise geschickt.

Im Glutofen Peter-Weber-Halle, der wegen falsch eingestellter Thermostate schon vor der Partie einem tropisch-heißen Hexenkessel glich, peitschten die rund 250 Zuschauer den TVP ebenso eindrucksvoll wie frenetisch nach vorn. Die Mannschaft legte nicht nur einen 3:0-Traumstart hin, sondern zeigte über 60 Minuten „eine herausragende Leistung“, wie ihr freudetrunkener Trainer Peter Trimborn nach dem Spiel befand.

Nümbrecht offenbar mit den Gedanken schon im Spitzenspiel

Nümbrecht, immerhin als Nummer eins mit starken 27:3 Punkten angereist, war in Gedanken wohl schon beim Spitzenspiel am kommenden Wochenende bei Dormagen II. Die Rechnung, beim Dorfklub Palmersheim im Vorbeigehen die Punkte einzusammeln, ging nicht auf. Denn der Gegner zeigte eine konzentrierte und disziplinierte Handballpartie und strotzte nur so vor Spielfreude. Kurzum: Es war der beste Oberligaauftritt der Palmersheimer. Die Erfolgsformel ist so einfach: Hinten werden sie angeführt von einem starken Moritz Königshoven im Tor, dann geht es über eine solide und zupackende Defensive zu traumhaften Angriffen und äußerst ansehnlichen Torerfolgen.

Niklas Adolph vom TV Palmersheim jubelt mit weit ausgestreckten Armen und aufgerissenen Augen.

Lässt seine ganze Freude raus: Niklas Adolph war mit acht Toren zweitbester Goalgetter des TVP.

Die Rot-Weißen spielten sich in Schwarz regelrecht in einen Rausch und ließen die Gäste nur zweimal in der Anfangsphase zum Ausgleich kommen. Palmersheim arbeitete fokussiert und packte ständig noch ein paar Prozentpunkte Leistung drauf. So verpufften dann auch alle Mittel von Gästetrainer Seinsche, der in der 7., 22. und 44. Minute sehr früh seine Auszeiten nahm, die Torhüterposition zweimal änderte, es mit doppelter Manndeckung nach der Pause gegen René Lönenbach und Clemens Maeser probierte und der sogar zwölf Minuten lang mit sieben Feldspielern das Angriffsspiel bestreiten ließ.

Der TVP-Express hatte immer eine Antwort

Aber alle taktischen Versuche scheiterten, denn der TVP-Express lief so richtig heiß und hatte immer eine Antwort – in erster Linie durch Nils Schouren (neun Tore) und Niklas Adolph (acht Tore) – parat, um das Ergebnis in vor dem Match nicht vorstellbare Höhen hochzuschrauben. Alle zwölf eingesetzten Feldspieler trafen, und so war Peter Trimborn letztlich auch voll des Lobes für sein Team. „Man hat gesehen, dass der Gegner Handball spielen kann, aber heute waren wir das klar bessere Team, das auch hochverdient gewonnen hat“, so der TVP-Trainer, der einen „bombastischen Sieg“ seiner Jungs gesehen hat.

Angriff des SSV Nümbrecht: Zwei Palmersheimer Abwehrspieler werfen sich dem werfenden Spieler entgegen, ein dritter Palmersheimer zieht ihn am Trikot.

Gegen das Palmersheimer Abwehrbollwerk gab es für die Nümbrechter kein Durchkommen.

Den Rest erledigten die Fans, die lautstark ihre Mannschaft unterstützten und schon zur Halbzeit „Oh, wie ist das schön“ intonierten. Das hervorragende Zusammenspiel zwischen Tribüne und Mannschaft soll bereits am Dienstag (20.30 Uhr) zu zwei weiteren Punkten führen. Dann ist der Longericher SC II in Kuchenheim zum Nachholspiel zu Gast.


In der Landesliga unterlag die HSG Euskirchen beim Spitzenreiter 1. FC Köln klar mit 25:42 (13:22). „Das war heute ein Klassenunterschied“, fand HSG-Trainer Stefan Tuitje anerkennende Worte für des Gegners Leistung.

Der TVE Bad Münstereifel besiegte den Gürzenicher TV mit 37:26. Palmersheims A-Junioren unterlagen Grefrath mit 32:34 und Euskirchens A-Juniorinnen der wJSG Köln mit 27:37.