Handball im Kreis EuskirchenDer TV Palmersheim will jetzt den Aufstieg
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Euskirchen-Kuchenheim – Verbandsliga Männer: TV Palmersheim – HSG Rösrath/Forsbach 31:18 (15:9). Der Druck auf den TV Palmersheim war vor dem Spiel durchaus vorhanden. Mitkonkurrent TuS Königsdorf hatte am Nachmittag im Fernduell vorgelegt und den HSV Frechen mit 28:22 geschlagen.
Palmersheims Antwort am Samstagabend vor rund 250 Zuschauern war aber beeindruckend und ebenso Ausdruck einer absoluten Willensleistung. Denn der TVP beherrschte eine völlig überforderte Rösrather Mannschaft nach Belieben bis hin zur Demontage und untermauerte mit diesem Kantersieg seinen zweiten Tabellenplatz. Palmersheim fehlt jetzt nur noch ein Sieg zum Aufstieg in die Oberliga.
Bärenstarke Defensive
Mutter des Erfolgs war wieder einmal die bärenstarke Defensivarbeit mit zwei starken Torhütern Nico Trimborn und Moritz Königshoven. Offensiv präsentierte sich der Gastgeber sehr spielfreudig und abwechslungsreich, aber auch probierfreudig. Paul Blesse, in der ersten Halbzeit am Kreis und auch in der Defensive resolut zupackend, holte sich ein Extralob von Trainer Peter Trimborn. Nach dem Seitenwechsel war es eine Vielzahl von Tempogegenstößen, die zum Erfolg führte, wodurch sich Palmersheim in einen wahren Torrausch spielte.
„Mit der Torausbeute vor der Pause bin ich nicht ganz einverstanden“, sagt ein ansonsten sehr zufriedener Peter Trimborn. Der TVP-Trainer war vom Ergebnis her „selbst ein wenig geplättet“, macht so einen Spielverlauf aber am unbedingten Willen seiner Jungs fest. „Die Mannschaft ist bereit und hat mir signalisiert, dass sie jetzt auch den Aufstieg will – und wir wollen das jetzt auch schaffen“, sagt der ansonsten recht zurückhaltende Peter Trimborn, der mit seinem Team vor einer Riesenüberraschung steht.
Das letzte Meisterschaftsspiel findet am Sonntag, 8. Mai, ab 16 Uhr in der Peter-Weber-Halle Kuchenheim statt. Gegner ist die HSG Siebengebirge II.
HSG Euskirchen – Polizei SV Köln II 27:29 (15:14). Mit einer knappen Niederlage gegen den Tabellenzweiten aus Köln endete das letzte Heimspiel der HSG Euskirchen. Nach ausgeglichener Anfangsphase waren es die Gäste, die sich einen leichten Vorteil erspielen konnten. Euskirchen hielt aber dagegen und ging nicht unverdient mit einer Ein-Tore-Führung in die Kabine.
Nach der Pause verschlief die HSG aber den Wiederbeginn und lag plötzlich mit drei, zehn Minuten vor dem Ende sogar mit sechs Toren hinten. Zwar bewiesen die Euskirchenerinnen Moral und kamen noch einmal bis auf zwei Tore heran. Zu mehr reichte es aber nicht.
Offizielle Verabschiedungen
„Heute hat nicht viel gefehlt“, sagt Trainer Marcin Kruk. Er sah seine Mannschaft auf Augenhöhe – und dass mit etwas mehr Glück auch ein Sieg hätte herausspringen können. „Wir haben die Außen nicht in den Griff bekommen und zu viele einfache Tore kassiert“, so Kruk, der genau wie Kreisläuferin Sabine Schmitz im Anschluss an die Partie offiziell vor dem Heimpublikum verabschiedet wurde.
Für Kruk endet nach den letzten beiden Auswärtsspielen eine dreijährige Amtsperiode, in deren Zeit der Verbandsligaaufstieg fiel. Emotional war auch der Abschied für Sabine Schmitz. Die 34-Jährige beendet ihre aktive Karriere nach der Saison. „Die ganze Woche über und auch heute war ich sehr aufgeregt, dennoch bin ich dankbar für die schöne Zeit im Handballsport“, sagte eine gefasste Sabine Schmitz, die zum Abschluss noch einmal drei Tore erzielt hat.
HSG Euskirchen – HSG Geislar-Oberkassel 28:22 (11:12). Überraschung in der Meisterrunde der Landesliga: Die HSG Euskirchen schlägt den zuletzt imposant auftretenden Tabellenführer HSG Geislar-Oberkassel und feiert damit einen Prestigesieg kurz vor dem Saisonende. „Der Sieg, auch in dieser Höhe, ist sehr überraschend, aber nicht unverdient“, sagt ein erfreuter HSG-Trainer Stefan Tuitje über die zwei Punkte an seinem Geburtstag.
Trotz Startschwierigkeiten im ersten Durchgang blieb die HSG immer in Schlagdistanz und lauerte im zweiten Spielabschnitt auf ihre Chance. „Wir haben uns nie hängen lassen, und es hat mir Freude bereitet, wie das Team sich in das Spiel gearbeitet hat“, meinte ein glücklicher Stefan Tuitje.
Neben der mannschaftlichen Geschlossenheit hob der Trainer allen voran Aaron Wilden im Tor und den jungen Fabian Kalenborn, der alle seine fünf Versuche im gegnerischen Kasten unterbrachte, namentlich hervor. „Nach der Führung zum 16:15 haben wir uns nicht mehr vom Weg abbringen lassen“, lautet Stefan Tuitjes Gesamtfazit zum Erfolg.