Weihnachten zum Angucken21 Familien aus Ripsdorf gestalten Krippenweg
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Blankenheim-Ripsdorf – Vor 21 Wohnhäusern in Ripsdorf stehen seit dem ersten Adventswochenende kleine und größere Krippen in den Vorgärten. Für die vorweihnachtliche Freude für alle, die Lust am Entdecken der Stillleben haben, gibt es sogar einen Lageplan: Verzeichnet ist darauf der erste und zwei Kilometer lange „Ripsdorfer Krippenweg“.
Genau genommen gebührt die Ehre des ersten Dorfes mit einem Krippenweg im Südteil des Kreises zwar Marmagen, wo schon im Advent 2020 im Wald am Ortsrand überraschend ein Krippenweg entstanden war, der in diesem Jahr sogar offiziell ausgeschildert ist. Für einen Krippenweg innerhalb eines Ortes ist Ripsdorf aber Vorreiter.
Aufruf per Handzettel
21 Familien machen nach einem Aufruf per Handzettel durch Herbert Peetz, den Schriftführer der Ortsgruppe des Eifelvereins, mit. „Das kann sogar noch wachsen“, freut sich Peetz. Und Ehefrau Hannelore vermutet, „dass mittlerweile mehr als 21 Krippen aufgebaut sind, die Familien melden sich nur nicht bei uns“.
Mindestens bis zum Heiligabend ist der Ripsdorfer Krippenweg zu sehen. Die Karte mit den 21 offiziellen Stationen des Rundweges ist kostenlos im „Vereinskasten“ gegenüber der Kirche erhältlich. Der Marmagener Krippenweg ist entlang der „Eifelspur Silberschatz“ aufgebaut und ab Eiffelplatz mit einem eigenem Logo ausgeschildert. (sli)
Damit fehlen sie aber auch auf dem markierten Rundweg durch das Dorf zu den Krippen. Für die Besucher und Besucherinnen allerdings ist dann die Freude beim Entdecken weiterer Krippen vermutlich umso größer. Der Rundweg – eine kostenlose Übersichtskarte gibt es im „Vereinskasten“ gegenüber der Pfarrkirche – sei „komplett für Kinderwagen geeignet, alle Straßen sind asphaltiert“, versichert Herbert Peetz.
Er hatte 2019 die Idee, „als wir uns den Kölner Krippenweg angesehen haben, der hat uns so gut gefallen“. Ebenso der Marmagener Wald-Krippenweg im Advent des vergangenen Jahres. „Das müsste man doch auch in Ripsdorf machen können“, dachte er. Viele Familien hätten doch noch eine alte, ausgediente Krippe auf dem Speicher. Er sollte Recht behalten – einerseits. Andererseits sind neben „Speicher-Krippen“ einige sogar maßgefertigte Einzelstücke oder neu gekaufte zu entdecken.
2020 gab es das Projekt schon einmal - in viel kleiner
Pia und Thorsten Cremer mit Töchterchen Lisa musste Peetz nicht überzeugen. Sie hatten schon 2020 die „von meinem Opa handgeschnitzte Krippe“ im Vorgarten aufgebaut. In diesem Jahr natürlich wieder. Auf der Reusch wohnt die junge Familie, wo nur wenige Meter weiter schon die nächste Überraschung im Vorgarten wartet: Manfred und Monika Bolder haben eine Krippe vom Weihnachtsbasar auf dem Vellerhof und einen in den Abendstunden beleuchteten Stern etwas versteckt im Vorgarten aufgebaut. Enkelin Elina hat dabei „kräftig mitgeholfen“, so Oma Monika. Sie freue sich, dass „sofort so viele Ripsdorfer Familien mitmachen“. Es müssten schon „zehn Prozent der Gesamtfamilienzahl im Dorf sein“, hat sie hochgerechnet.
Familie Mann, die vor zwei Jahren in das letzte Haus an der Hauptstraße in Richtung Alendorf gezogen ist, gehört auch dazu. Bei Manns hatten die sechs Jahre alten Zwillinge Tiberius und Konstantin in den vergangenen Wochen deshalb einiges zu tun. „Sie haben die Dacheindeckung und die Fassade des Stalls gebastelt“, so Nicole Mann. Dazu kommen die Krippenfiguren „von meiner verstorbenen Uroma“, so Mann: „Die sind sicher um die 80 Jahre alt.“ Ripsdorf sei ein „lebendiges Dorf. Und wir finden alles toll, was es noch lebendiger macht“, strahlt die Neu-Ripsdorferin.
Damit man die bunt bemalten Figuren, die mit einem transparenten Frostschutz überlackiert sind, nicht stehlen kann, sind sie verschraubt. Was nebenbei der Erzählung der Weihnachtsgeschichte diene, so Christoph Mann: Kaspar, Melchior und Balthasar sind noch von der Krippe weggedreht, die sie ja erst am 6. Januar erreichen.
Ähnlich sieht es bei anderen der 21 Krippen aus: Mal ist die heilige Familie noch nicht im Stall angekommen, mal fehlt noch das Christuskind in der Wiege. Auch bei Rundweg-Initiator Herbert Peetz ist die Krippenwiege noch leer. An seinem Wohnhaus an der Weierstraße vorbei führt der Krippenweg über die Schulstraße bis zum Kindergarten. Dort haben die Kindergarteneltern eine Krippe gebastelt.