Bad Münstereifel – Es waren noch etliche Wahlbezirke auszuzählen, da tauchte bereits im Umfeld von Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian die Frage auf: „Schafft sie es, die 80 Prozent zu knacken?“ Ihr Mann Guido hätte sich am meisten darüber gefreut. Er hatte nämlich vor einem Jahr bereits mit ihr um 300 Euro gewettet, dass sie dieses Ergebnis erreichen würde.
Ganz knapp verpasste die Amtsinhaberin diese Hürde, war aber trotzdem stolz: „Ich hatte schon mit einem guten Ergebnis gerechnet, aber nicht in dieser Höhe.“ Sie dankte ihren Wahlhelfern, aber auch den Wählerinnen und Wählern für das entgegengebrachte Vertrauen. Sie freue sich, die nächsten fünf Jahre mit ihrem tollen Verwaltungsteam weiterzuarbeiten, aber auch auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Stadtrat.
Bell gratulierte schon vor Ende der Wahl
„Ich werde die Bürger auch weiterhin mitnehmen und die Sprechstunden vor Ort durchführen“, erklärte Preiser-Marian. Und Ehemann Guido ergänzte: „Sie macht ja auch einen tollen Job für die Stadt.“ Es wundert also nicht, dass sie bereits im Alter von sieben Jahren in ihr Poesiealbum geschrieben hat, später einmal Bürgermeisterin oder Landrätin werden zu wollen. Offenbar hatte sie als Kind schon eine Vorahnung, dass dies ihr Ding sein würde.
Es mussten noch etliche Wahlzettel ausgezählt werden, da gratulierte ihr Gegenkandidat Thomas Bell (Linke) bereits zur erfolgreichen Wiederwahl. Er selbst war mit seinem Ergebnis zufrieden: „Natürlich hätte ich mich über ein besseres gefreut, aber in der hiesigen Region muss man als Linker schon froh sein, wenn man über zehn Prozent kommt.“ Enttäuscht war Sozialdemokrat Karl Michalowski über das Abschneiden seiner Partei. Den Grund hatte er rasch gefunden: „Wir haben zu spüren bekommen, dass wir keinen Bürgermeisterkandidaten aufgestellt haben.“ Oberste Ziele der SPD in den kommenden Jahren sei eine vernünftige Finanzpolitik und die Erhöhung der Transparenz der Ratsentscheidungen.
Man habe das Ergebnis von 2014 verbessern können, meinte Ludger Müller, Chef der CDU: „Wir sind zufrieden. Natürlich hätten wir uns gefreut, wenn wir noch mehr geholt hätten.“ Einen tollen Job gemacht zu haben, bescheinigte er seiner Bürgermeisterin. Während FDP und UWV fast unverändert zum Jahr 2014 abschnitten, legten die Grünen anständig zu, was vielleicht auch auf die Fridays-for-Future-Bewegung zurückzuführen ist. Als Einzelkandidat zog Willi Hoever aus Eicherscheid in den Rat ein.