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A1 zeitweise gesperrt
Ein Toter bei Arbeiten – Kran drohte auf Leverkusener Brücke zu stürzen

Lesezeit 3 Minuten
Leverkusen: Verbogene Gerüstteile hängen an dem Pfeiler der Leverkusener Brücke.

Leverkusen: Verbogene Gerüstteile hängen an dem Pfeiler der Leverkusener Brücke.

Bei einem Arbeitsunfall an der Leverkusener Rheinbrücke ist am Donnerstag ein Mann getötet worden, weitere Menschen wurde verletzt. Die Situation drohte sich weiter zuzuspitzen.

Köln Der Schock sitzt tief bei den Männern mit den blauen, weißen und roten Schutzhelmen. Immer wieder starren sie in die Höhe, wo verbogenes Metall die Kraft veranschaulicht, mit der das Unglück am Donnerstagmorgen über den Abbruchtrupp der alten Leverkusener Rheinbrücke hereinbrach. Beim Einsatz eines Krans sollen sich plötzlich schwere Eisenteile gelöst haben, während diese von der Brücke gehoben wurden. Einen Arbeiter (22) reißt die Ladung vom Gerüst in die Tiefe, er überlebt das Unglück nicht. Zwei weitere Männer werden lebensgefährlich verletzt, vier Arbeiter erleiden leichte Blessuren. Anschließend benötigen 25 ihrer Kollegen psychologischen Beistand.

An der alten Leverkusener Rheinbrücke der Autobahn 1 ist es zu einem schweren Unfall mit Totem und mehreren Verletzten gekommen.

An der alten Leverkusener Rheinbrücke der Autobahn 1 ist es zu einem schweren Unfall mit Totem und mehreren Verletzten gekommen.

Ab 8.10 Uhr gehen gleich reihenweise Notrufe bei der Kölner Feuerwehr ein, denn das Unglück ereignet sich im linksrheinischen Stadtteil Merkenich. Weil von mehreren eingeklemmten Personen die Rede ist, lösen die Retter Großalarm aus. Mit 20 Fahrzeugen rückt die Feuerwehr zur Unglücksstelle aus, darunter fünf Rettungswagen und drei Notarztfahrzeuge. Einer der Schwerverletzten wird mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Weil die Brückenrampe bereits abgebrochen wurde, werden einige Retterinnen und Retter mit Hilfe einer Drehleiter auf die Brücke befördert.

Der Ort des Unglücks

Der Ort des Unglücks

Obwohl sich das Unglück auf der alten Brücke ereignet, über die seit Jahresbeginn keine Autos mehr rollen, ist ein Verkehrschaos auf dem Kölner Autobahnring die Folge. Denn durch den Absturz der tonnenschweren Last gerät ein Autokran in Schieflage. „Der Kran konnte seinen voll ausgefahrenen Ausleger zunächst nicht mehr einfahren. Zudem konnte zeitweise nicht ausgeschlossen werden, dass der Kran in Richtung A1 umstürzt“, erklärt Feuerwehrsprecher Ulrich Laschet nach Abschluss des Einsatzes. Da der Kran unmittelbar neben der neuen Rheinbrücke steht, entscheidet sich die Polizei sofort zur Sperrung der Autobahn 1. Für den Autobahnring bedeutet dies kilometerlange Staus auf A1, A3 und A4. Ein Statiker erteilt schließlich die Erlaubnis, den Ausleger einzufahren, gegen 15.30 Uhr wird die Sperrung wieder aufgehoben. Schäden an der neuen Brücke gibt es nicht, stellen Statiker fest.

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Notfallseelsorger betreuen Unfallzeugen

Wie aufwendig der Rettungseinsatz für die Feuerwehr ist, verdeutlicht die Alarmierung der Höhenrettung, die von der Wache in Ehrenfeld nach Merkenich eilt. Die vom Unglück betroffenen Arbeiter befinden sich allesamt auf der alten Brücke. „Die beiden Schwerverletzten mussten zunächst aufwendig medizinisch stabilisiert und transportfähig gemacht werden“, so Laschet. Unter Aufsicht und Absicherung der Höhenrettung werden die Verletzten mit einer Drehleiter von der Brücke geholt. Auch der tödlich verletzte Arbeiter wird auf diesem Weg geborgen.

Wann die Arbeiten an der alten Brücke fortgesetzt werden können, ist derzeit ungewiss. Polizei und Staatsanwaltschaft haben ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, die Dauer der Spurensicherung und Ursachenforschung sei noch nicht abzusehen, heißt es. Geklärt werden soll unter anderem, ob ein Verrutschen der Ladung oder das Reißen von Trageseilen zum Absturz der Brückenteile geführt hat.

Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers waren bei dem Arbeitsunfall Bauarbeiter betroffen.

Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers waren bei dem Arbeitsunfall Bauarbeiter betroffen.

Am Nachmittag beginnt die Polizei mit der Befragung erster Zeugen, die auf der Baustelle gearbeitet haben und das Unglück ansehen mussten. Auch hierdurch erhoffen sich die Beamtinnen und Beamten Klarheit über den genauen Ablauf der Ereignisse. Bereits in den vergangenen Tagen und Wochen waren immer wieder schwere Brückenteile mit Hilfe eines Krans von der Brücke gehoben worden. Warum der Transport dieses Mal schief ging, sollen letztlich auch Gutachter klären. Wie bei Todesermittlungen üblich, wird auch in diesem Fall die Obduktion des Todesopfers angeordnet.