- Das Familien-Café Klamauk in Schlebusch schließt nach zwei Jahren - Nachfolge unklar
Giuseppina Fagone, Betreiberin des Familien-Cafés Klamauk in Schlebusch, wünscht sich ihr eigenes Familienleben zurück. Deshalb wird sie ihr Geschäft am Donnerstag, 1. März, schließen. Vor zwei Jahren hatte Fagone sich selbstständig gemacht und das Café eröffnet. Vorher hatte sie als Finanzmanagerin und Controllerin bei einer Modefirma in Düsseldorf gearbeitet. Und nach der Geburt des zweiten Kindes bemerkte ihr älterer Sohn, dass Mama gar nicht mehr mit einkaufen gehe, weil sie immer so viel arbeiten müsse.
Bekannt und beliebt
"Da habe ich einen Entschluss gefasst und die schon länger schlummernde Idee des Familien-Cafés umgesetzt", sagt Giuseppina Fagone. Sie habe sich einen Ort gewünscht, an dem sich Eltern mit ihren Kindern in Ruhe treffen und dabei dem täglichen Haushaltsstress entfliehen können. Außerdem konnte sie so auch ihre eigenen zwei Kinder mit zur Arbeit nehmen.
Trotz Durststrecken laufe das Geschäft gut und habe sich sehr gut entwickelt. "Auch in Düsseldorf sind wir bekannt und beliebt", so Fagone. Dadurch war sie allerdings auch immerzu beschäftigt. "Als Selbstständige arbeitet man eigentlich immer", erklärt Fagone. Das sei bisher nicht so schlimm gewesen, da ihr Mann die beiden Kindern oft abholen konnte. Nach dessen Beförderung wolle Giuseppina Fagone sich wieder mehr um ihre Kinder und den Haushalt kümmern, da sie auf fremde Hilfe nicht angewiesen sein möchte. Die Leitung des Cafés in ihrem Namen an jemand anderen zu übergeben, komme aus finanziellen Gründen nicht in Frage. Da ihr viel an dem Geschäft liegt, würde es ihr zudem schwerfallen, bei einer Übergabe nicht trotzdem alles selber zu machen und im Blick zu haben.
"Ich bin sehr perfektionistisch", gesteht Fagone lachend. Dabei hätte sie noch viele Aktionen und Pläne für das Café gehabt. "Ich hätte gerne auch im Außenbereich eine Spielfläche für Kinder geschaffen", erklärt sie. Darüber hinaus hätte sie am liebsten Patenschaften zwischen älteren Menschen, die das Café besuchen, und Familien, die keine Großeltern mehr haben, vermittelt.
Wie es in Zukunft weitergeht, ist noch nicht sicher. Zurzeit sei im Gespräch, dass das Café unter anderem Namen und mit neuen Ideen weitergeführt werden soll. Da allerdings einige Interessenten, die selber Kinder haben, abgesprungen sind, ist das noch unklar. Würde es tatsächlich übernommen werden, könnte es im April wieder öffnen. Giuseppina Fagone wird sich nach der Schließung in erster Linie ihrer Familie widmen. "Vorher war ich ein reiner Büromensch. Doch in den vergangenen zwei Jahren bin ich viel offener geworden und möchte in Zukunft mehr mit Menschen zusammen arbeiten", sagt sie.
So könnte sie sich zum Beispiel eine Arbeit im sozialen Bereich gut vorstellen. "Ich denke, es kommt nicht darauf an, welchen Beruf man gelernt hat, sondern dass man etwas macht, bei dem man mit Leidenschaft dabei ist."