CDU setzt auf GefühleHeimatliebe prägt die Kampagne
- Der Leverkusener CDU-Vorsitzende will die Stadtverwaltung neu ordnen.
- Auf Parteiprominenz müssen die Kandidaten bei dieser Wahl verzichten.
- Ab Samstag darf in der Stadt wieder plakatiert werden.
Leverkusen – Am Samstag geht der Wahlkampf ganz offiziell los in der Stadt. Dann dürfen die Plakate ausgehängt werden, die in der CDU-Geschäftsstelle und bei den Kandidaten in den 26 Wahlbezirken gelagert werden. Und dann tauchen bald auch die riesigen Plakatwände (Insider-Bezeichnung nach der Hersteller-Firma: „Wesselmänner“) im Stadtbild auf.
Bei der CDU werden sie den Parteivorsitzenden Frank Schönberger zeigen. Der hat schon nach der vorigen Oberbürgermeister-Wahl verkündet, dass er 2020 Rathaus-Chef werden will. Schwarz-rot-gelb dominiert seine Wahlwerbung und der Slogan #LEVlieben ist der Titel seiner Kampagne, die ganz auf Heimatliebe basiert und ein uneingeschränktes Bekenntnis zu der Stadt sein soll, in der Schönberger seit seiner Geburt 1959 immer gelebt hat.
Seit 2002 ist er in der CDU aktiv, seit 2013 Leverkusener Parteivorsitzender. Ehrenamtlich engagierte sich der Rechtsanwalt viele Jahre lang beim Malteser-Hilfsdienst und immer noch als Vorsitzender der City-Werbegemeinschaft in Wiesdorf. Leverkusen kennt er – und liebt er, sagt er. Darauf setzt er jetzt als Herausforderer von Amtsinhaber Uwe Richrath (SPD), der vor Jahren ganz ohne Stichwahl den vorherigen Amtsinhaber Reinhard Buchhorn besiegte. Jetzt will Schönberger Richrath verdrängen.
„Die politische Großwetterlage sieht im Moment ja gar nicht so schlecht für uns aus“, macht ihm sein Parteifreund Rüdiger Scholz Mut, der als klare Ziele der Kommunalwahl am 13. September vorgibt: „Wir wollen mit Abstand wieder die stärkste Fraktion im Rat werden und natürlich den Oberbürgermeister stellen.“
Und das müssen die Leverkusener Christdemokraten – Großwetterlage hin oder her – aus eigener Kraft schaffen. Prominente Unterstützung im Wahlkampf wird es nicht geben. Die Corona-Pandemie und die weiterhin geltenden Sicherheitsbestimmungen lassen größere Veranstaltungen nicht zu.
Reul-Auftritt in Opladen
Die einzige Ausnahme wird am 13. August ein Auftritt von NRW-Innenminister Herbert Reul sein, der in der Opladener PMC Rail International Academy in der Neuen Bahnstadt vor 60 Zuhörern reden wird – in einem Raum, der sonst 200 Besucher fasst. Thema des Leichlingers? Natürlich die Innere Sicherheit in unserem Land.
Die hat auch die Leverkusener CDU in ihrem 28-seitigen, vierfarbigen Kommunalwahlprogramm stehen, das verkündet: „Wir geben den Bürgern die Stadt zurück.“ Ein Grundtenor darin: Nicht mit Verboten die Menschen gängeln, sondern sie mit überzeugenden Angeboten locken. Das gilt für die Wirtschaftspolitik, in der in Corona-Zeiten nicht mal eine Halbierung der Gewerbesteuer allein ausreicht, neue Unternehmen anzulocken.
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Oder auch beim Mobilitätskonzept, wo nicht den Autofahrern Parkplätze gestrichen werden, sondern gute Angebote im Nahverkehr und sichere Radwege zum Umsteigen motivieren sollen. Und auch bei der Sanierung der City soll ein Angebot – barrierefreie, komfortable Wohnungen – einen Strukturwandel bewirken. Das und noch viel mehr möchte Frank Schönberger für seine Heimatstadt bewirken, als Repräsentant der Stadt und Chef einer Verwaltung, deren „strukturelle Probleme“ er lösen will. „OB und Dezernenten müssen Hand in Hand arbeiten und an einem Strang ziehen.“