OB-Kandidat zur City LeverkusenSchönberger hält Kaufhof-Rettung für möglich
- Ein Investor interessiert sich für die darbenden Luminaden und will große Teile der Flächen kaufen.
- Ob das auch gilt, wenn der Kaufhof schließt, werde jetzt besprochen, sagt Frank Schönberger.
- Der Herausforderer von OB Uwe Richrath hält nichts von der Idee, das Meldeamt auf die Schrägstraße umzusiedeln.
Leverkusen – Die CDU hält nichts von der Idee, das Meldeamt vom Rathaus in die Luminaden zu verlegen. Der Plan von Oberbürgermeister Uwe Richrath für die frühere Filiale der Sparkasse gefährde den denkbaren Befreiungsschlag für die gesamte Schrägstraße in Wiesdorf, sagt Frank Schönberger. Der CDU-Kandidat für das OB-Amt führt nach eigenen Angaben vielversprechende Gespräche mit dem Leverkusener Mittelsmann eines Investors von außerhalb. Zuletzt sei es darum gegangen, die gesamte Passage zu übernehmen – allerdings mit Ausnahme des Kaufhofs. Das Warenhaus spiele im Konzept des ungenannt bleiben wollenden Investors eine wichtige Rolle, so Schönberger, der durch seinen Beruf als Anwalt mit dem Investor in Kontakt gekommen war. Wie das Projekt ohne Kaufhof aussehe, „muss man sehen“. Das nächste Gespräch sei terminiert, Klarheit sei demnach schnell zu schaffen.
Das sei auch notwendig, sagt der Mann, der auch Chef der Werbegemeinschaft City ist. „Wir haben jetzt eineinhalb Monate Zeit für eine Lösung.“ Ganz aufgeben will Schönberger den Kaufhof trotz des Schließungsbeschlusses noch nicht: Auch in Leverkusen soll es Gespräche mit dem Eigentümer der 22 000 Quadratmeter großen Immobilie über eine Mietminderung geben, die den Standort retten könnte.
Ohne Warenhaus keine Einkaufsstadt
Aus Sicht Schönbergers wäre das extrem wichtig für den Einkaufsstandort Leverkusen. Auch wenn es neuerdings totgesagt werde – „ein Warenhaus sorgt dafür, dass der Branchenmix stimmt“. Bei Spielwaren etwa gebe es einen Komplett-Ausfall, wenn der Kaufhof schließt. Solche Angebotslücken seien fatal für den Einkaufsstandort Leverkusen, der zu großen Teilen von auswärtigen Besuchern lebe. Fänden diese nicht mehr alles, „fahren die gleich nach Köln oder Düsseldorf“.
Die Voraussetzungen für eine Rettung des Kaufhofs sind, verglichen mit den sonstigen Verhältnissen in den Luminaden, einigermaßen gut: Der Komplex ist in den Händen eines einzigen Eigentümers. Anderswo in der notleidenden Passage erschweren die komplizierten Besitzverhältnisse jede Veränderung: Grundstücksgrenzen verlaufen mitten durch Geschäfte. Dazu kommt: Der Großeigentümer Concordia Grund und Boden ist seit vielen Jahren insolvent. In dieser Gemengelage fällt es Kaufinteressenten schwer, etwas zu regeln.
Meldeamt passt nicht in die Luminaden
Eine Gemengelage in anderem Sinne würde nach Ansicht Schönbergers und seiner CDU-Ratsfraktion entstehen, wenn das Bürgerbüro in die Luminaden zieht: „Für die Geschäfte bringt das nichts: Ab Freitagmittag und an jedem Abend wäre hier keinerlei Betrieb. Genau das aber wäre wichtig, um die Schrägstraße wieder attraktiv zu machen“, so Schönberger am Dienstagabend auf einem Rundgang durch die City. In die Luminaden gehörten ausschließlich Läden, keine Verwaltung.
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Und mit Blick auf die Idee, auch in der City C Ämter anzusiedeln, fällt CDU-Fraktionschef Stefan Hebbel ein hartes Urteil: „Ein Loch mit dem anderen zu stopfen, das ist kein Konzept.“