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Fazit - der WochenrückblickEs ist angerichtet

Lesezeit 2 Minuten
Le-Levlieben

Liebe Wahlwerbung

  1. Davor schützt kein Mundschutz: Wahlkampf hat begonnen.
  2. Es muss dynamisch klingen und bloß nicht zu konkret.
  3. Wer schafft den beliebigsten Slogan?

Leverkusen – Da kann noch so sehr Sommerferien sein. Am 13. September wird gewählt. Und da sind die Amtsinhaber und die, die es einmal werden wollen, inzwischen ganz schön hibbelig. Das kann kein Mund-Nasen-Schutz verbergen. Der Wahlkampf ist angerichtet und ist in seiner ergreifenden Schlichtheit im Begriff, die Wähler zu wecken und womöglich an die Wahlurnen zu locken. Um Politik nun begreifbar zu machen, müssen natürlich griffige Slogans her. Und die sind teils so originell oder auch seltsam, dass es schon wieder sprachlos macht.

Fangen wir mal an mit Leverkusens Oberbürgermeister. Uwe Richrath (SPD) ist als Titelverteidiger schon mit dem Lasten-E-Bike Tag für Tag durch die Stadtteile unterwegs, auf Armlänge und mit Mundschutz im Bürgergespräch. „Heute für morgen“ heißt seine Parole, schlicht, aber immerhin zukunftsgerichteter als bei Parteien die lieber „Vorgestern statt gestern“ plakatieren würden.

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CDU-Bewerber Frank Schönberger ist auf der Höhe der Zeit, denn er beginnt mit einem Hashtag. Nein, das raucht man nicht, sondern stellt es zum Beispiel bei Instagram vor den Suchbegriff. Und was sucht er? #LEVlieben. Klingt lieb. Stefan Baake von den Grünen ist sicher nicht von Adidas gesponsert. Dennoch wirbt er mit „Leverkusen bewegen“, aber das ist wohl gar nicht sportlich gemeint.

In Leichlingen setzt Bürgermeister Frank Steffes (SPD) ebenfalls auf Sportlichkeit: „Zusammen Leichlingen bewegen“. Wohin auch immer. Und sein Herausforderer Maurice Winter (CDU) nimmt sich „Zeit für Zukunft“. Mit 32 Jahren hat man ja meist noch genug davon.

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In Burscheid wissen das Bündnis für Burscheid und seine Kandidatin Ulrike Hanke Freunde und Gegner zu trennen: „Mit uns. Für uns.“ Oder eben nicht, heißt das wohl. „Burscheid gewinnt mit uns“, wettet die CDU von Bürgermeister Stefan Caplan. Zum Schluss aber mein absoluter Favorit, Ralph Liebig (SPD): „Mein Burscheid lieb ich.“ Der beliebigste Kalauer auf Platz 1!

Und Klatschmarsch!