Kunstwerk ohne TitelWachtberger sollen dem Drachen einen Namen geben
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Wachtberg – Der sympathischste Drachen weit und breit wird bald zwei Jahre alt, hat aber immer noch keinen Namen. Doch das soll sich jetzt ändern. Die Wachtberger Bürger sollen mitentscheiden, wie der imposante Drachen heißen soll, der den „Wachtbergring“ in Berkum , dem Hauptort der Gemeinde, bewacht. Das beschloss der Ausschuss für Generationen, Sport, Soziales und Kultur einstimmig.
Dafür ist auf Vorschlag von Oliver Henkel (Grüne) ein zweistufiges Verfahren vorgesehen. Zunächst sollen die sieben Schüler der Hans-Dietrich-Genscher-Schule drei mögliche Namen für den Drachen suchen, die nebst Kunstlehrerin Monika Düren und gemeinsam mit dem Wachtberger Künstler Willi Reiche das vom Förderverein „Kunst und Kultur in Wachtberg“ (KuKiWa) initiierte Schulprojekt künstlerisch und fachlich umgesetzt hatten. Anschließend können die Wachtberger Bürger aus diesen drei Namen in einer Abstimmung, deren genaues Prozedere noch festzulegen ist, den endgültigen Namen für den Wachtberger Drachen wählen.
2019 hatte KuKiWa aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Gemeinde Wachtberg die eiserne Drachenskulptur auf der Mittelinsel des stark frequentierten Kreisverkehrs am Einkaufszentrum Berkum gestiftet. Seit der Einweihung am 26. September 2019 grüßte der gut fünf Meter hohe aus Pampasgras aufragende Drache Besucher in der Neuen Mitte der Gemeinde. Das Symboltier des Drachenfelser Ländchens ist das deutlich sichtbare Wahrzeichen der Gemeinde geworden.
ist das Jahr, in dem der Ritter „Godart de Drachenvels“ als Verwalter der gerade fertiggestellten Burg auf dem Drachenfels durch die Stiftsherren des Bonner Cassiusstiftes eingesetzt wurde. Damit ist er der Stammvater der späteren Burggrafen von Drachenfels und somit auch Namensgeber des „Drachenfelser Ländchens“.
Der KuKiWa, der Förderverein für Kunst und Kultur in Wachtberg, hat als Ideengeber für das Drachenprojekt vorgeschlagen, in Anlehnung an den Namen des alten Ritters den Drachen „Godart von Wachtberg“ zu nennen. (jst)
Entstanden ist es so: Sieben Schüler der Abschlussklasse 10 besuchten die Kunstmaschinenhalle des Künstlers Willi Reiche oberhalb von Remagen (Kreis Ahrweiler), um den Kinetikkünstler und seine künstlerische Arbeitsweise kennenzulernen. Ende Mai 2019 ging es in der Werkstatt und auf dem Außengelände des Künstlerbetriebs ans Werk. Nach und nach kletterte ein in gemeinschaftlicher Arbeit durch Schneiden, Biegen und Schweißen gefertigtes „Skelett“ aus Eisenrundstäben in die Höhe, das bereits vage die Proportionen und Konturen eines Drachen erahnen ließ. Diese Unterkonstruktion wurde mit unzähligen Zuschnitten aus Gratschrott bestückt, ein Materialüberschuss aus Gesenkschmieden, der beim Schmiedevorgang seitlich austritt. Nach insgesamt 111 Werktagen war das Gemeinschaftsprojekt vollbracht. Seit August 2020 ist der Drache dank LED-Beleuchtung auch nachts weithin wahrnehmbar.