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Rosenmontagszug in BonnSaatgut-Tütchen anstelle von Kamelle

Lesezeit 3 Minuten

Toll kostümierte Fußgruppen werden beim Umzug durch die Innenstadt auch wieder für jede Menge Stimmung sorgen.

Bonn – Unter dem Motto „Jötterfunke överall – Ludwig, Bonn un Karneval“ ziehen ab 12 Uhr wieder Tausende von Jecken beim Rosenmontagszug durch die Bonner Innenstadt.

Der „Zoch“ mit Prinz Richard I. und Bonna Katharina III. startet an der Thomas-Mann-Straße. Bis zu 250 000 Besucher erwartet der Festausschuss Bonner Karneval.

Mehr als 3800 Jecken in Fußbgrpuppen

Fast 6000 Zugteilnehmer sind angemeldet. Zugleiter Axel Wolf wird 26 Zuggruppen mit 96 Wagen oder anderen Fahrzeugen, 33 Bagagewagen, 19 Reitpferden und 26 Gespannen auf die Reise schicken.

Der Route für den Rosenmontagszug durch die Innenstadt und Altstadt ist 3,8 Kilometer lang.

Mehr als 3800 Jecken werden in 73 Fußgruppen unterwegs sein. Gut 1000 Karnevalisten stehen auf den Wagen. Fast ebenso viele kümmern sich als Wagenengel um die Sicherheit bei dem Umzug. Ferner sind Bagagewagen und 52 Gespannfahrer dabei. Sie machen sich von der Thomas-Mann-Straße aus auf die 3,8 Kilometer lange Wegstrecke durch die Innen- und Altstadt bis zur Dorotheenstraße.

„Jeck Op Future“ mit Saatgut-Tütchen

Erstmals mit dabei sein wird die Gruppe „Jeck Op Future“. Dahinter verbirgt sich eine Initiative von Gruppen aus dem Klimanetz Bonn. Mit von der Partie sind unter anderem „Parents und Fridays for Future Bonn“, der ADFC Bonn/Rhein-Sieg, Radentscheid Bonn und Green-Drinks Bonn.

Am Rosenmontag wollen die Klimajecken mehr als 15 000 Saatgut-Tütchen ins Narrenvolk verbreiten. Die Samenmischung aus rund 40 Wild- und Kulturpflanzen sei sehr gut geeignet, um im Garten oder auf dem Balkon eine kleine Oase für Insekten anzulegen.

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„Wir feiern gerne, und wir wollen, dass auch unsere Kinder und Enkel noch etwas zu feiern haben. Deswegen wollen wir eine gute Zukunft für alle gestalten — denn alles andere wäre doch jeck!“, erklärte Guntram Berti von den Bonner Parents for Future.

Fröhlicher Karneval ohne Alkoholexzesse

Mit einem dreiteiligen Konzept aus „Prävention, Kontrolle und Angebot“ wollen die Stadt und die Polizei fröhlichen Karneval ohne Alkoholexzesse für Teenager sicherstellen.

Schon im Vorfeld werden Polizei und Ordnungsamt aktiv auf Gastwirte und Ladeninhaber zugehen und an die Einhaltung der Vorschriften zum Jugendschutz erinnern. So dürfen Bier, Wein und Sekt nicht an unter 16-Jährige verkauft werden, Schnaps nur an Erwachsene.

Am „bonner event sprinter“ können Jugendliche und junge Erwachsene wieder Alkohol gegen Handy-Handschuhe, Smoothies, Sandwiches, Kondome, karnevalistische Haarreifen, Taschentücher und vieles mehr tauschen. Besonders beliebt sind laut Stadt die sogenannten „Safe-Packs“, in denen einige der genannten Dinge sowie Kleinigkeiten wie Luftschlangen, Bonbons sowie Informationen zum Thema Alkohol enthalten sind.

„Nein heißt Nein!“

Auch gegen sexuelle Belästigung und Übergriffe wollen die Stadt und die Bonner Polizei im Straßenkarneval ein Zeichen setzen. Deshalb werden Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes, der Feuerwehr und der Polizei an den tollen Tagen wieder zahlreiche Informationskärtchen der Kampagne „Nein heißt Nein!“ im Gepäck haben. Die Kampagne geht zurück auf eine Initiative des Netzwerks von Beratungsstellen und Frauennotrufen im Raum Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis.

Die Festausschüsse und die Bonner Karnevalsvereine sind ebenfalls dabei und verteilen die Klappkarten. Neben Notfall-Hinweisen wie „Schaffen Sie Öffentlichkeit, werden Sie laut!“ und dem Rat, sich bei Problemen an die Polizei, den Ordnungsaußendienst oder die Feuerwehr zu wenden, sind auch die Kontaktdaten von Notfall-Ansprechpartnern in Bonn und der Region aufgelistet.