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Flutopfer bekommen Unterkünfte„Tiny Houses“ als Übergangslösung

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Zwei Mikrohäuser werden schon an die Versorgungsleitungen angeschlossen, fünf Mobilheime sollen es werden.

Rheinbach – 138 Menschen haben nach der Flutkatastrophe bei der Stadt Rheinbach um Wohnraum gebeten. 22 – meist im Familienverbund – warten noch auf eine Vermittlung. Zumal der Winter nun näher rückt, werden derzeit am Ortsrand, Richtung Schornbusch, wo auch die Wohncontainer für Geflüchtete stehen, „Tiny Houses“ aufgebaut.

Das Bauamt nennt sie „Mobilheime“. Der Clou bei den kleinen Häusern, mit nur sieben Zentimeter dicken Wänden und einem flachen, ziegelgedeckten Satteldach: Sie sind auf einem Fahrgestell mit Doppelachse montiert. Zwischen Stützböcken an den Ecken ragt eine Anhängerkuplung hervor.

Tiny Houses sollen kommende Woche fertig sein

Fünf dieser Wohneinheiten von knapp vier Metern Breite und nicht einmal elf Metern Länge werden auf dem Areal U-förmig angeordnet. Zwei Karren des Typs „Evia“ vom Hersteller „Kunert Mobilheime“ aus Forst in der Lausitz standen schon diese Woche auf dem umzäunten Areal, drei weitere sind bestellt. Darüber hinaus will die Stadt vier Wohnwagen aufstellen, um den Bedarf zu decken.

Handwerker legten am Dienstag Elektro- und Wasserleitungen. Telefonkabel sind ausgerollt und Kanalrohre liegen bereit. Der Asphaltbelag ist aufgeschlitzt und das Grabensystem für die Versorgungsleitungen ausgehoben. Trotz der Temperaturen um den Gefrierpunkt schreiten die Arbeiten voran. „Voraussichtlich in der nächsten Woche wird die Anlage fertig sein“, erklärte Matthias Müller, Sprecher der Stadt: „Die Tiny Houses werden mit Strom beheizt, die Wohnwagen mit Gas. Neben Strom und Wasser wird auch Abwasser und Internet installiert.“

Keine Miete, nur Nebenkosten

In den Wohnmodulen gibt es jeweils ein Schlafzimmer mit zwei Betten, einen Wohn-Ess-Bereich sowie ein kleines Bad: Dusche, Waschbecken, WC – das muss genügen. „Wir vermitteln auch normalen Wohnraum, der in der Stadt angeboten wird, darum können wir gerade nicht genau sagen, welche Personengruppe hier einziehen wird. Es sind jedenfalls alle Flutopfer“, so der Sprecher. Ihnen wird die Stadt keine Miete abverlangen, nur eine Pauschale für die Nebenkosten soll erhoben werden. Deren Höhe muss erst berechnet werden.

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Zur Nachbarschaft gehört nicht nur die Containerwohnanlage für Geflüchtete, sondern auch das Testzentrum. „Hier finden gerade an den Wochenenden auch Impfungen statt,“ so Müller. So weit am Ortsrand gibt es allerdings keine Anbindung an den ÖPNV. Die nächsten Bushaltestellen befinden sich in der Rosenstraße und am „monte mare“.