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Kommunalwahl in Rhein-SiegCDU setzt erneut auf Landrat Schuster

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Mit Abstand: Bei den Aufstellungsversammlungen der Christdemokraten galten besondere Regeln.

Rhein-Sieg-Kreis – Seinem Faible für den Karneval verlieh Sebastian Schuster am Montagabend wieder einmal Nachdruck. Weil am Ende der jecken Zeit traditionell das Motto der kommenden Session verkündet werde, rief der amtierende Landrat am Ende seiner Amtszeit das Motto für die Kommunalwahl am 13. September aus: „Zukunft nachhaltig gestalten.“ Die CDU Rhein-Sieg hatte zur Aufstellungsversammlung ins Bonner Maritim-Hotel eingeladen. Sowohl die Direkt- und Ersatzbewerber für die 35 Kreistagswahlbezirke als auch den Landratskandidaten galt es, dort zu wählen. Überraschungen blieben dabei aus: Es gab keine Kampfkandidaturen in den Wahlkreisen, Sebastian Schuster wurde ohne Gegenkandidaten und mit deutlicher Mehrheit als Kandidat für das Amt des Landrats gewählt.

Die Versammlung der Christdemokraten stand derweil unter besonderen Vorzeichen. Aufgrund der geltenden Abstandsregeln musste der Kreisverband, der aktuell rund 5900 Mitglieder zählt, auf den großen Saal des Maritim-Hotels an der Godesberger Allee in Bonn ausweichen. Im Rhein-Sieg-Kreis gab es keine Alternative, um die entsprechenden Corona-Vorgaben und die erwartete Teilnehmerzahl zu vereinbaren. „Normalerweise sind solche Veranstaltungen wie ein Familientreffen, bei dem man hier und dort ins Gespräch kommt. Das ist jetzt leider etwas anders“, stellte Geschäftsführer Volker Meertz fest. Die Umstände haben viele Christdemokraten offenbar vom Besuch der Versammlung abgehalten. Während vor sechs Jahren noch 739 Mitglieder für den Landratskandidaten abgestimmt hatten, haben nun gerade einmal 238 Wahlberechtigte eine gültige Stimme abgegeben. Bei sieben Enthaltungen und zehn Nein-Stimmen entfielen insgesamt 221 Ja-Stimmen auf Schuster (92,86 Prozent).

Soll wieder Landrat werden: Die CDU Rhein-Sieg schickt Sebastian Schuster (vorne) in die Kommunalwahl im September.

Vor seiner Wahl blickte der amtierende Landrat kurz auf die aktuelle Krise. Man habe die Situation im Kreis relativ gut unter Kontrolle bringen können, die Fallzahlen seien niedrig, so Schuster, der gleichzeitig vor einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen warnte. „Wir müssen uns bestmöglich aufstellen für eine mögliche zweite Welle im Herbst.“

Als weitere Herausforderungen machte der 64-Jährige neben den Auswirkungen der Corona-Krise den Klima- und Naturschutz, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, den Breitbandausbau sowie die Entwicklung der kommunalen Haushalte aus. „Wir haben bis September jetzt noch einen anstrengenden Weg vor uns, aber ich bin überzeugt, dass wir ein sehr gutes Team aufgestellt haben“, sagte Schuster mit Blick auf die ebenfalls gewählten Direkt- und Ersatzkandidaten.

Direktkandidaten

Vorgebirge/Voreifel: Christoph Fiévet (Wachtberg), Sabrina Gutsche (Meckenheim), Joachim Kühlwetter (Meckenheim/Wachtberg), Jessica Thielen (Rheinbach), Ralf Richard (Rheinbach/Alfter), Brigitte Donie (Swisttal), Oliver Krauß (Alfter), Gabriele Kretschmer), Michael Söllheim, Hildegard Helmes (alle Bornheim).

Siebengebirge: Hans-Joachim Ewald (Bad Honnef I/Königswinter), Daniela Ratajczak (Bad Honnef), Dr. Josef Griese, Franz Gasper (beide Königswinter). (mdh)

Bei den CDU-Bewerbern für den Kreistag gab es einige Veränderungen. Neben Helmut Weber, Norbert Chauvistré und Sigrid Leittersdorf (alle Sankt Augustin) haben sich Jörg Erich Haselier, Klaus Döhl (beide Bad Honnef), Katharina Gebauer (Troisdorf), Tim Salgert (Lohmar) sowie Hans Peter Höhner und Martin Schenkelberg (beide Hennef) nicht wieder aufstellen lassen. Stattdessen sind junge Gesichter wie Florian Westerhausen (Lohmar) und Jessica Thielen (Rheinbach) nachgerückt. „Die neue Fraktion wird sich aus einem guten Mix aus Bewährtem und neuem, frischen Wind zusammensetzen. Das stellt einen guten Querschnitt des Rhein-Sieg-Kreises dar“, erklärte Torsten Bieber, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion.