„Unterwegs im Umland“ ist der Titel einer neuen Ausstellung, die im Haus Bachem in Königswinter zu sehen ist.
AusstellungKünstler aus Königswinter waren unterwegs im Umland
Sie waren „Unterwegs im Umland“, wie der Titel dieser neuen Ausstellung im Haus Bachem in Königswinter lautet. Dabei geben sich drei Künstlerinnen und ein Künstler, die der Gemeinschaft Königswinterer Künstler (GKK) angehören, ein Stelldichein mit verschiedenen Ein- und Anblicken.
Barbara Baltes und Annette Saul gehören sozusagen zum Urgestein des Vereins, Gabriele Goerke kam als Gast über die Hennefer Galeristin Luzia Sassen hinzu und zeigt ein Wald- und ein Blumenbild, wie sie wohl überall sein könnten.
Künstlerin aus Königswinter hat dem Klimawandel nachgespürt
Und schließlich gibt es noch einen sehr potenten jungen Künstler, der nur bei seinem Künstlernamen Mikesch genannt werden will. Er steuerte seine besonders interessanten Aquarellbilder hinzu. Leicht zu übersehen ist sein jeweiliges Geheimzeichen, das sich wohl in jedem Bild versteckt. Es ist ein kleines vierblättriges Kleeblatt, direkt aus der Natur übernommen, gepresst und eincollagiert.
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Barbara Baltes hat dem Klimawandel nachgespürt. In ihren auf Holz gemalten Acrylbildern hat sie die Dürre am Rhein vom Vorjahr eingefangen und die Sandbänke leuchten weithin fast wüstenähnlich unterhalb vom Drachenfels.
Daneben das Gegenteil: Zu sehen ist der Rhein bei Hochwasser mit den im Wasser verschwindenden Parkbänken. Eindrucksvoll ist ein großes Bild von Annette Saul. Bereits im November 2023 hatte die Pferdeliebhaberin im Siebengebirgsmuseum die realistische Ausbeute eines Spaziergangs zum Müllenbach gezeigt, wo zwei Kinder ein Pferd durchs Dorf führen.
Hier nun geht es um ein besonderes Bild gewordenes Stück Geschichte aus der jüngsten Immigrationsbewegung. Die Malerin und Sozialwissenschaftlerin setzte sich schon 2015 für die in Stieldorf angekommenen Flüchtlinge ein und malte mit den Kindern 2015 ein Bild in vielen Farben.
Kleine Bildchen im Hintergrund wirken wie Miniaturen
Daran arbeitete sie 2017 durch gezielte Farbschüttungen weiter. Die große Leinwand wurde bunter und voller, und schließlich setzte sie 2024 in dieses Informel wie in einen Bildhintergrund sorgfältigst gemalte kleine Bildchen wie Miniaturen ein. Einmal ist es der Kirchturm der Stieldorfer Kirche, dann ein dunkelhäutiges Kind, das spielt, und schließlich in tiefer Perspektive ein Ballon, der über das Land gleitet.
Haus Bachem, Drachenfelsstraße 4; bis 27. Oktober; Freitag,Samstag und Sonntag 10 bis 17 Uhr; Montag, Dienstag, Mittwoch 18 bis 21 Uhr.