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Frieden für UkraineHunderte Schüler demonstrieren in Oberpleis gegen den Krieg

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Ein imposantes Bild boten die Schülerinnen und Schüler bei der Kundgebung in Oberpleis.

Königswinter – Als Ludmilla Yudko unter Tränen ihre Dankbarkeit für die Unterstützung durch die Menschen in Königswinter aussprach, als sie mit zeitweise stockender Stimme für die Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft und Freundschaft dankte – da spendeten der aus der Ukraine geflüchteten jungen Frau Hunderte Kinder und Jugendliche aufmunternden und unterstützenden Applaus.

Es war der bewegendste Moment am Freitagmittag bei einer Kundgebung für Frieden und gegen den Krieg auf dem Kirchplatz von St. Pankratius Oberpleis. Zu der Aktion hatte ein breites gesellschaftliches Bündnis aufgerufen, aber mit der Gesamtschule und dem Gymnasium am Oelberg vor allem auch die beiden weiterführenden Schulen in Oberpleis. Entsprechend gestalteten Schüler das Programm. Wohl alle in der Hoffnung, etwas bewegen zu können, wie eine Schülerin sagte.

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Sprachen auf der Kundgebung vor der Oberpleiser Kirche: Die Pfarrer Arndt Klemp-Kindermann (l.) und Markus Hoitz. 

„Der Krieg soll aufhören“ oder „Stop War“, hieß es unter anderem auf Plakaten, die meisten davon in den Farben Blau und Gelb. „Wir sind hier, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen“, riefen Felix Hallen und Vanessa Wachtel von der Schülervertretung der Gesamtschule Oberpleis. „Und das Zeichen aus Königswinter an die Welt ist beeindruckend.“

Gemeinsam mit den Musiklehrerinnen Anja Heyn und Britta Hanebut sowie deren Kollegen Christian Finkenrath sangen die jungen Menschen auf dem Kirchplatz „Give peace a chance“, und eine Schülergruppe der Gesamtschule bot einen Flashmob zu „Freedom“ von DJ Bobo.

Der Krieg in der Ukraine mache ihm Angst um die jungen Menschen, sagte der katholische Pfarrer Markus Hoitz an die Schülerinnen und Schüler gerichtet. Der Krieg mache sprachlos und wütend. Aber man brauche jetzt auch einen kühlen Kopf – und ein „brennendes Herz“ für die Not der Menschen. Sein protestantischer Kollege Arndt Klemp-Kindermann, der die Kundgebung als „Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und allen Opfern von Krieg und Gewalt“ bezeichnete, rief den Schülern zu: „Seid stark! Seid laut! Nehmt Euch Eure Zukunft, wo Erwachsene oder wer auch immer sie mit Hass und Gewalt zerstören wollen! In ein paar Jahren seid Ihr die Menschen, die dieses Land gestalten werden!“

Bürgermeister spricht von beeindruckender Kulisse

Als „absolut beeindruckend“ bezeichnete Königswinters Bürgermeister Lutz Wagner die Kundgebung, zu der Pfarrer Markus Hoitz bei der Polizei 1000 Teilnehmer angemeldet hatte. Kirchen, Schulen, Vereine und politische Organisationen hätten „ein breites gesellschaftliches Bündnis geschmiedet“ und boten nach Einschätzung des Stadtoberhaupts „eine wahnsinnig imposante Kulisse“ . Der Bürgermeister dankte ausdrücklich auch den Bürgern, die Wohnungen und Zimmer für die Geflüchteten zur Verfügung gestellt haben.

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„Dieser Krieg muss beendet werden, und zwar sofort“, rief Wagner, bevor Ludmilla Yudko, die mit Schwester, Schwägerin und Kindern aus der Ukraine geflüchtet ist und im Raum Oberpleis Obdach gefunden hat, unter Tränen das Wort ergriff. „Stoppt diesen Krieg!“ Das müssten alle Menschen sehr, sehr laut schreien, sonst habe die Welt keine Zukunft. Ludmilla Yudko: „Wir brauchen Frieden.“