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Mobilitätswende:Fördergeld für den Bahnhof Roisdorf

Lesezeit 3 Minuten
Blick in die Unterführung am Bahnhof Roisdorf.

Zurzeit ist die Unterführung am Bahnhof Roisdorf nicht barrierefrei. Auch das Umfeld muss attraktiver werden.

Der Zweckverband „go.Rheinland“ fördert ÖPNV-Projekte am Bahnhof Roisdorf und in Alfter. Jetzt ist die Bornheimer Verwaltung gefragt.

Es kommt Bewegung in die Mobilitätswende am Bahnhof Roisdorf: Zu den 75 Maßnahmen, die der Zweckverband „go.Rheinland“ in seinem Investitionsprogramm für die Jahre 2024 bis 2028 im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) in der Region Köln/Bonn fördert, gehören auch barrierefreie Rampen für den Bahnhof Roisdorf und der barrierefreie Ausbau von vier Bushaltestellen in Alfter. In den Rhein-Sieg-Kreis fließen von den insgesamt 125,5 Millionen Euro Fördermitteln 9,3 Millionen Euro.

90 Prozent der förderfähigen Kosten übernimmt „go.Rheinland“, die restlichen zehn Prozent muss die Kommune selbst finanzieren. Nach Bornheim werden rund 4,4 Millionen Euro Fördermittel überwiesen; die Gesamtsumme beträgt rund 4,9 Millionen Euro. Nach Alfter fließen Zuwendungen in Höhe von 152 000 Euro, Gesamtkosten 168 900 Euro. Der Baubeginn ist bereits für das laufende Jahr beantragt.

Um die barrierefreien Zugänge wie Rampen- und Treppenanlagen zur neuen Personenunterführung am Bahnhof Roisdorf zu bekommen, muss die Verwaltung bis 2026 neben einem prüffähigen Finanzierungsauftrag auch Baurecht schaffen. „Wir freuen uns, dass die Kommunen unserem Aufruf gefolgt sind und viele Maßnahmen angemeldet haben. Die Umsetzung der Maßnahmen ist ein wichtiger Schritt hin zur angestrebten Mobilitätswende. Damit machen wir den Nahverkehr im Rheinland attraktiver“, so go.Rheinland-Geschäftsführer Norbert Reinkober.

Umfeld attraktiver gestalten

Schon seit Jahren laufen Planungen und Ideenworkshops, das Roisdorfer Bahnhofsumfeld attraktiver zu gestalten und barrierefrei umzubauen. Die aktuellen Entwicklungen wurden im September von der Stadt im Mobilitäts- und Entwicklungsaussschuss vorgestellt. Vor einigen Jahren hatte die Stadt auf der rückwärtigen Seite des Bahnhofs Richtung Landgard im Rosental das Grundstück des ehemaligen Emka-Marktes gekauft. Das zerfallene Gebäude darauf soll 2025 abgerissen werden.

Im selben Jahr soll für die Entwurfsplanung des Park-und-Ride-Platzes, der auf dem Areal dann entstehen soll, ein Förderantrag gestellt werden. Dann gilt es, die Rampen zu planen, für die nun Fördergelder bereitgestellt wurden, damit sowohl vom Rosental als auch vom Bahnhofsvorplatz ein barrierefreier Zugang zu den Gleisen möglich wird. Für die Planungen werden im Bornheimer Rathaus die Jahre 2026 und 2027 angepeilt. 2026 soll der P+R-Platz am Rosental realisiert werden, die Rampen müssen dann spätestens 2028 fertiggestellt sein.

Blick in die Unterführung am Bahnhof Roisdorf.

2028 möchte die Bahn mit der Modernisierung der Unterführung beginnen.

Dieser Zeitplan muss auch zwingend eingehalten werden. Denn 2028 möchte die Deutsche Bahn mit den Arbeiten an der Modernisierung der Unterführung beginnen. Dafür wurde für 2028 eine Sperrphase von der Bahn festgesetzt. In dieser Zeit fahren keine Züge auf der Strecke zwischen Köln und Koblenz. Gelingt es Bornheim bis dahin nicht, die Rampen zu realisieren, kann die Bahn nicht mit ihren Arbeiten an der Unterführung beginnen. Damit würde sich die Modernisierung des Bahnhofs und des Umfeldes auf unbestimmte Zeit verschieben.

Läuft aber alles nach Plan, wären die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes, der Straße Rosental und der Bonner Straße bis 2029 abgeschlossen. Am Ende sollen Bahnkunden dort eine moderne Mobilstation vorfinden. Die Parkplätze auf dem Vorplatz verschwinden, stattdessen werden dort Fahrradständer, Bänke, Bäume oder Sträucher platziert. Für Busse, Taxen und Autos gibt es eine Wendeschleife.