Seit fünf Jahren gibt es in Bornheim das Aktionsbündnis „Jugend trifft auf Blaulicht“. Die vier beteiligten Organisationen stellten sich auf dem Peter-Fryns-Platz vor und weckten Interesse am Helfen.
Fünf Jahre Blaulicht-BündnisInteresse am Helfen in Bornheim geweckt
„Der Aufwand hat sich gelohnt“, findet Max Kohlmann, Jugendbetreuer bei den Maltesern. Er ist so zufrieden wie Dominik Pinsdorf als Projektkoordinator des Aktionsbündnisses „Jugend trifft auf Blaulicht“. Das frühe Fazit von Pinsdorf: „Dieser Zuspruch übertrifft alle Erwartungen.“
Fünf Jahre ist es her, dass sich die vier Jugendeinheiten der Bornheimer Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Freiwillige Feuerwehr, Malteser Hilfsdienst und Technisches Hilfswerk (THW) zu dem gemeinsamen Aktionsbündnis „Jugend trifft auf Blaulicht“ zusammengeschlossen hatten. Am Sonntag wurde das Fünfjährige mit einem großen, bestens besuchten Familienfest auf dem Peter-Fryns-Platz gefeiert, bei dem sich alle Organisationen mit ihrer Arbeit und spannenden Mitmachaktionen präsentierten. Außerdem gab es Deftiges und Süßes von zwei Foodtrucks.
Es dauerte nur wenige Minuten ab der Eröffnung, und der Dorfplatz füllte sich zusehends mehr und mehr. Vieles gab es zu Entdecken. Am Stand des THW konnten Kinder mit einem Metalldetektor Schrauben, Muttern oder Karabiner in einem Sandhaufen aufspüren. Das machte vielen sichtlich Spaß. Wer mitmachen wollte, musste ein wenig Geduld haben und warten.
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Nils Goncz ist Teil der THW-Jugendabteilung und schwärmte von dem Zusammenhalt der jungen Leute untereinander. Der 16-Jährige denkt bereits an die Zukunft: „Mir ist es wichtig, helfen zu können. Wenn ich volljährig bin, dann kann ich der Allgemeinheit in Notsituationen helfen.“ Die Hilfe am Nächsten treibt auch Nina Haubrichs (15) an. Das THW hatte sie sich ausgesucht, weil der Aufgabenbereich dort sehr vielfältig ist.
Interesse an der medizinischen Hilfe geweckt
Lucy Wolber interessiert sich eher für die medizinische Hilfe, daher engagiert sich die 17-jährige Waldorferin seit vier Jahren bei den Jugendmaltesern. Sie kam über den Schulsanitätsdienst an der Europaschule zu der Hilfsorganisation: „Diese Arbeit ist einfach wichtig, wir sind eine große Familie. Etwas Gutes zu tun, fühlt sich wunderbar an.“ Wichtig sei es auch, zu wissen, wie man im Ernstfall reagieren kann. Nach dem Abitur möchte Lucy Medizin studieren, aber zusätzlich die Ausbildung zum Sanitätshelfer absolvieren.
Christoph Blank besucht das Collegium Josephinum in Bonn und kam ebenfalls über den dortigen Schulsanitätsdienst zu den Maltesern, wo er sich seit knapp drei Jahren engagiert: „Diese Arbeit bringt uns alle einander näher. Wenn man erkennt, dass es einem anderen Menschen schlecht geht, dann geht man auf ihn zu und versucht zu helfen.“ Der 18-jährige Walberberger hat vor, Maschinenbau zu studieren, zusätzlich möchte er sich zum Rettungssanitäter ausbilden lassen.
Charlotte Franken ist zwar erst zwölf Jahre jung, doch bei der Breniger Jugendfeuerwehr ist sie schon seit drei Jahren mit an Bord und kann sich durchaus vorstellen, als Feuerwehrfrau später einmal professionell zu arbeiten: „Die Arbeit im Team macht mir großen Spaß, vor allem die 24-Stunden-Übungen“. Einmal im Jahr organisiert das Aktionsbündnis solche praktischen Einsatzübungen, an denen alle Hilfsorganisationen teilnehmen.
Katharina Klütsch (12) von der Jugendfeuerwehr Dersdorf war beispielsweise im vergangenen Jahr bei einer solchen Übung in der Kiesgrube in Swisttal-Straßfeld dabei. Auch sie könnte sich vorstellen, später bei der Berufsfeuerwehr zu arbeiten. Beim Familientag präsentierten die Jugendfeuerwehren ein Hilfeleistungslöschfahrzeug der Einheit aus Hemmerich „zum Anfassen“ und Anschauen. Zudem konnten sich Kinder in Feuerwehrmontur mit einem Schlauch in einer Fotobox ablichten lassen und das Bild als Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Rettungsboot war kurz vorher noch im Hochwasser im Einsatz
Vielfältig sind auch die Aufgabengebiete beim DRK, etwa bei der Wasserwacht. Bootsführer Rudolf Napiletzki hatte ein Rettungsboot mitgebracht, mit dem er vor wenigen Tagen noch selbst in den bayerischen Hochwassergebieten in Landau und in Ingolstadt im Einsatz gewesen war. Er und sein Team waren für die Hilfe-Bereitstellung vor Ort, um die einheimischen Kollegen, die bis zu 72 Stunden im Einsatz waren, bei Bedarf abzulösen: „Bei solch einer Katastrophe stößt jeder an seine Kapazitätsgrenzen.“ Auch bei der Flut im Ahrtal und in Rheinbach und 2023 in Eitorf war der erfahrene DRK-Retter mit seinen Leuten im Einsatz.
Für alle Jungen und Mädchen gab es eine Stempelkarte. Wer sich bei allen vier Hilfsorganisationen einen Stempel abgeholt hatte, bekam einen Seifenblasenspender geschenkt.
Videobotschaft vom Innenminister
2020 hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) die Schirmherrschaft für das Bündnis übernommen. Wegen der Europawahlen hatte er in Düsseldorf Verpflichtungen, und konnte nicht persönlich nach Bornheim kommen, er ließ aber per Videobotschaft ein Grußwort mit Glückwünschen übermitteln: „Fünf Jahre ist keine lange Zeit, aber eine tolle Idee so unterwegs zu sein, auf Ehrenamt und Menschen hinzuweisen, die sich engagieren und dafür zu gewinnen neugierig zu machen. Diese Kampagne kann sich wirklich sehen lassen. Sie haben nicht aus Versehen zig Preise bundesweit verliehen bekommen. Das ist ein Dankeschön, nicht mehr und nicht weniger.“